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Nrban, Johann 136 Nrbanek, Ferdinand
minin, ein tapferer mährischer Kriegsmann!
aus der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahr«
Hunderts. In seiner Jugend trieb er wissen«
schaftliche und landwirthschaftliche Studien,
nebenbei auch schon hie und da Wassenhand«
werk; später stand er als Dienstmann im
Gefolge des mährischen Adels und war zuletzt
Hetman oder oberster Beamter bei verschie»
denen reichen Magnaten seiner Heimat, so im
Jahre i600 in Ungarisch.Broo und 1603 in
Bleclav. Für seine ebenso treuen als tress«
lichen Dienste empfing er von Kaiser Ru«
dolph I I . mit Diplom vom 4. Juni 4601
Wappen und Prädicat von Domin in . Als
anläßlich der Unruhen Bocstay's in Ungarn
die mährischen Stände gegen dasselbe 1603
ein Aufgebot aufstellten, erhielt er das Com<
mando einer Abtheilung, mit welcher er vom
3. Mai bis Ende September genannten
Jahres im Felde stand. Diesen ganzen Zug
hat er selbst ausführlich beschrieben und liegt
das Manuscript im mährischen Museum zu
Brunn aufbewahrt. Da Urban nicht unan«
sehnlich begütert war, wurde er in Würdi»
gung seiner dem Hause Oesterreich und seinem
Heimatlande Mähren erwiesenen Dienste schon
auf dem Olmützer Landtage des Jahres 1603,
zu jener Zeit Lundenburger Schloßhauptmann.
unter die Ritter der mährischen Stände auf«
genommen. Weitere Nachrichten über ihn
fehlen. Oberwähntes Tagebuch hat Johann
Thomas Pessina l^d. XXI I , S. 57,
Nr. 3) im zweiten Theile seines ^lars mo>
i-^vicus" benützt. — 6. Johann Urban
(geb. 1768. gest. zu Zlonic 1842). Ein Sol»
datenkind, erhielt er seine erste Ausbildung zu
Budweis in Böhmen, in welcher Stadt sein
Vater in Garnison stand. Als Letzterer, so<
bald er vom Militär frei geworden, in Korn«
haus sich seßhaft machte, gab er seinen Sohn
zu einem Schuster in die Lehre. Der Knabe,
welcher große Neigung für den Unterricht,
dann für Gesang und Musik zeigte, besuchte
in seinen Mußestunden die Ortsschule und
trieb musikalische Uebungen. Dann kam er
als Gesell nach Krouce. Der dortige Lehrer,
welcher ihm Unterricht im Generalbaß er»
theilte, redete ihm dabei zu. das Handwert
aufzugeben und sich dem Lehrfache zu wid«
men. Nicht vergebens ließ Urban sich be<
rathen, er besuchte die Präparandie zu Schlan,
und nachdem er den Vorbereitungscurs be-
endet hatte, wurde er zuerst Hilfslehrer in
Charvat und nach sechsjähriger Thätigkeit da»
selbst Lehrer zu Chr^in. Von da ging er als solcher 1825 nach Zlonic, wo er nach
nahezu zwanzigjährigem Wirken im Alter von
76 Jahren starb. Nrbau. der seinerzeit im
ganzen Ratonitzer Kreise für einen ebenso
tüchtigen Pädagogen wie geschickten Musicus
galt. hat viele Schüler im Gesänge, in der
Musik und auch im Generalbaß unterrichtet.
Er erweiterte auch in öechischer Uebersetzung
Iustus Gottf. Reinhardt's Schrift: „Denk.
und Rechtschreibungen zum Gebrauch für
Volksschullehrer in Schreibstunden" unter dem
Titel: „liääos v Koäw2cb k xsani an«t>
nk i^-Ztzni pro uäitsie k xreäxisüin a p5sö>
rikäni äo i>sra...u und gab nock herauS:
„Ilrivlana, k prsöviLÜlv.. ?5heinnä 2 u2i-
teenä knika i-uöni pro uöitols", d. i. Vor«
bereitung zu Vorschriften, angenehmes unb
belehrendes Handbuch für Lehrer" (Prag 1820.
80.). «^/UNLNKINN fVoss^^. N5toi°i6 Iitei-H>
tui-?- ceslcs, d. i. Geschichte der öechischen
Literatur (Prag 1849. F. öiwnäö. schni. 4".).
Zweite von W. W. Tom et besorgte Aufl.,
S. 646.
Urbllllöic, Iosephine, siehe: TsMllN,
Iosephine M . XI.IV, S. 243^.
Urbanek, Ferdinand (Industriel-
ler, geb. zu Kremsier in Mähren am
19. Mai 1821). In seiner Vaterstadt
besuchte er das Gymnasium, hörte in
Brunn unter Professor Kläret Md. XII,
S. 1^ die philosophischen Studien und
ging 1844 nach Olmütz, um dort die
Rechte zu studiren. Aber noch im näm-
lichen Jahre trat er auf der Herrschast
Libiegih unter Horsky Md. IX,
S. 309) alS landwirthschaftlicher Vo-
lontar ein und blieb in dieser Stellung
bis 1847, worauf er die landwirthschaft-
liche Leitung der Herrschaft 3ysa, über
welche sein letztgenannter Lehrer die
Oberaufsicht führte, erhielt. 1849 wurde
daselbst eine Zuckerfabrik errichtet, und
von dieser Zeit datirt Urbänek's Thä-
tigkeit auf dem Gebiete der Zuckerraffi.
nerie, auf welchem er sich in Mähren
und Böhmen allmälig einen solchen
Namen erwarb, daß er in diesem In<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon