Seite - 136 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
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fünfzigjährige Urbaäski durch den Tod
dahingerafft. Nebst seiner Gattin, einer gebo«
renen Glogow s ka, überlebte er zwei Söhne
und zwei Töchter. Der Bibliothekar Adal«
dert UrbanSki und dessen Sohn gehören
mit den beiden uorbenannten Marcel ! und
Nicolaus zu einer Familie.
y, Georg (ungarischer Schrift»
steller, geb. zu Tokai in der Zem-
pliner Gespanschaft 1823). Der Sproß
einer ungarischen Adelsfamilie, deren
Adelsregister bis auf den Anfang des
siebzehnten Jahrhunderts zurückreicht.
Sein Vater, gleichfalls Georg mit Vor-
namen, war zuletzt Pfarrer der refor»
mirten Kirche zu Közep-Szolnok, seine
Mutter Therese eine geborene Ke«
möny (gest. 29. März 1860). Er be-
suchte die Elementarschulen zu Zsibä,
dann das Gymnasium zu Ziläh und voll»
endete am reformirten Collegium zu
Klausenburg seine Studien. Noch wäh»
rend derselben hatte er im „ N r ä ^ i
Ini-Ää6", d. i. Der Siebenbürger An»
zeiger, Gedichte veröffentlicht, welche die
Aufmerksamkeit auf den jungen Poeten
lenkten. Nach Abschluß der Studien
wählte er die Journalistik zu seinem Be-
rufe und trat bei genanntem Blatte als
Mitarbeiter ein. 1847 faßte er den Plan,
ein schöngeistiges Taschenbuch herauszu-
geben, und warb zu diesem Zwecke die
besten geistigen Vertreter Ungarns und
Siebenbürgens, wie ja schon damals
auch politischer Seits die Ungarn nach
einer völligen Verschmelzung, oder rich
tiger, nach einem Aufgehen Siebenbür-
gens in Ungarn strebten. Er gab dieses
Taschenbuch unter dem Titel: „^n/o
F<l>6^6H<3/6 ^V^^^Ks AT/ö'/'F^", 0. i.
Union, redigirt von Georg '(/rhäzy
(Klausenburg 1848) heraus, aber die
geistige Wirkung des Unternehmens ver-
flüchtigte sich völlig unter den stürmischen Bewegungen des Jahres 1848. Noch im
genannten Jahre unterzog er sich der
Advocatenprüfung und betrat fortan die
politische Laufbahn. I n Tokai, wohin er
zurückgekehrt war, beschäftigte er sich
zunächst mit dem Studium der französi.
schen und englischen Literatur, und so
ausgerüstet suchte er im Jahre 1830 die
ungarische Hauptstadt auf, wo er sofort
als Mitarbeiter bei der Redaction deS
von Franz Csasz^r sBd. I I I , S. 47)
herausgegebenen ^?esti X^plo^ Stel-
lung fand. Um diese Zeit erschien aucb
seine selbständige Schrift: „ / / / . ^"o^o-
/son", welche von Bewunderung des
Franzosenkaisers übertrieft. 1834 wurde
er bei Ausdruck) des orientalischen Krieges
von seiner Zeitung als Berichterstatter
ins türkische Lager entsendet. Ein Er«
gebniß dieser Sendung war neben den
Berichten^ ür sein Blatt die selbständige
Schrift: „I^s/s^ H7H)sä", d. i. Orien-
talische Bilder (Pesth 1834, 80.) Auch
beschäftigte er sich, durch eigene An-
schauungen im Orient angeregt, mit
urgeschichtlichen, seine eigene Nation
betreffenden Fragen und Forschungen,
welch letztere er dann in seiner Scbrift
„Kau^as^s" niederlegte. Nach seiner
Rückkehr trat er als selbständiger Redao
teur des Blattes ^la.z-va.r ^ostZ^ auf.
Außer den bisher angeführten schrift«
stellerischen Arbeiten veröffentlichte ^r-
häzy in Julius Müller 's großem Ka»
lender (^HFV ^g.ptäl-): ^Vätori Ist-
V3.n. I^rteneti ^silLinri^'x^ d. i. Ste>
phan Bätori. Historische Charakter-
schilderung M (1834), S. 71); —
im Familienblatt (OzHlääi Icönvv):
„Vruil6 t3,l)0i'n3.F)'^ d. i. Marschall
Brune I M (1837), S. 243) und
„Xinon^Nnolos^III (1837), S. 658).
Im Jahre 1861 erwählte ihn die unga-
rische Akademie der Wissenschaften zum
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon