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Mieienonic (Familie) 160 u'. Gcorg
gelassen. Die Feier begann mit einem I'eäeum
in der Kirche genannten Ortes. Der Denk-
stein trägi eine Inschrift, welche in Ueber-
setzung lautet: „Du, o harte Felswand,
bewahre durch Jahrhunderte der
Welt das Andenken an O. Uiie3eno<
vi<^, durch dessen Sorg fa l t dieser
Weg entstand. 1834". — Ein zweites
Denkmal ist an einer Quelle unterhalb des
Vistrovi<--Gebirges errichten, mit der Inschrift:
„Ewiges Gedenken dem k. k. Vice»
gespan O. Utie5enovi6 für die Um-
gehung dieses Gebirges". — Ein drittes
hat ihm die Bevölkerung eines Besitzthums
des Grafen Ivan Draskouich. dieser selbst
an der Spitze, auf dem Berge Cuetlin an
der Grenze der Steiermark gesetzt, wo in dm
Jahren 1878 und 1882 ein neuer Kunststraßen»
zug gebaut wurde, bei welcher Gelegenheit
Utie^enoviö die steirischen Behörden ver-
mochte, diese Straße auch auf der Bergseice
in ihrem Bereiche umzulegen. Die Inschrift
dieses Denksteines lautet: „Zum Ruhme
des t. HofrathesOb ergesp ans O. Utie«
<enovi6 für die unschätzbare Wohl-
that der Umlegung der Straße über
den Cvet l inerBerg; mit einemFalle
früher Iss—33. nun aber nur 3—10"/y.
Die dankbare Bevölkerung. 1883".
Neber die Aliezenovii und ihren heutigen
Familienstand. Nach der Tradition stammt
die Familie von einem der Brüder des
berühunen Kardinals und Großwardeiner
Bischofs Georg U t i e 5 en ov i 6 . Mar t inu»
si u s, dessen Biographie auf Grund geschicht»
licher Dokumente O. U'tie!< eno o i 6 , wie es
in Ler Lebensgeschichte desselben berichtet
wurde, herausgegeben und dessen Ehrenrettung
cr somit auch bewerkstelligt hat. ^2iehe ^
Lebensskizze desselben auf der -Nebenspalte.)
Nack ihm zäblt die Familie zu den ältesten
Adelsgeschlecktern Croaiiens und besaß noch
im sechzehnten Jahrhunderte große Güter in
Dalmacim, dann in der 3ika und ein Schloß
Bariakgrad bei Pocitely. worauf auck) der
Beiname der Familie: „Biskupi". sowie
ferner der Umstand bindeutet daß der Urgroß'
vater unseres Ooergespanä und Hofrathes
in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahr«
Hunderts, aus der Likaner Grenze ziehend,
in Ostroöin (Banalgrenze) — woher auch der
Beiname Ostro^inski. welchen der Hofrach
führt — sich ansiedelie. DieUtie ^ enovi ^ aber
daben gleich ande.en Edelleuten und hoch« vornehmen Familien aus Anlaß des Alles
nivellirenden und demokratisirenden Militär»
grenzsystems sämmtliche Vorrechte verloren
und sind ganzlich verarmt. Näheres über die
Familie, worauf aber hier nicht eingegangen
werden kann, theilt Hofrath Utie^enouic
selbst mit in seiner schon erwähnten Mono-
graphie über den kardinal Utieäenouil^,
Mart inusius auf 3. 3—18. wo cr auch
über die verschiedene Schreibweise seines Na»
mens Aufschlüsse gibt. Qgnieslav Utiese«
novic, der sozusagen als der neue Begründer
seines Geschlechtes erscheint, heiratete, wie in
der Biographie berichtet wurde, zuerst die
Tochter Rarc>line des Grenzverwaltungshaupt-
manns Joseph Puk^ec von Mursk i au5
dessen Ehe mit Fräulein Brodorot t i uon
Treuenfels. Nach dem Tode seiner ersten
Frau schritt er zum Traualtar mit Helene von
Nladetwl'il-, welche ihm nach achtjähriger Ehe
starb, worauf er sich 1872 mit Irene petromc
vermalte. Von den Kindern, welche ihm seine
zweiie Gatten gebar, leben noch zwei: die
Tochter I e la vermalte Arnniski und der
Solm Du^an, Zögling der k. k. technischen
Akademie; aus dritter Ehe ist ein Sohn
Georg vorhanden, zur Zeit Zögling dcr
k. k. theresianischen Ritterakademie in Wien.
Noch ist besonders denkwürdig: Georg Utie«
äenooiä (geb. zu Kamiöac in (Lroanen
1482. ermordet zu Alvincz in Siebenbürgen
am 18. December 13^1), mit dem Beinamen
Mart inus ius, den er von seiner Mutter
Anna, einer geborenen Martinu^euil : ,
führte.' Acht Jahre alt, kam er au den Hof
des Herzogs Iohannco Corvinuä auf
dessen Schloß Hunyad in Siebenbürgen, wo
er bis 1303 als Edelknabe zubrachte. Dann
ihat er Kriegsdienste, trat aber schon nach
kurzer Zeit. 1304, in ein öUoftcr. In der
Folge wurde cr Prior zu Czem'tochau in
Polcn, spater Prior in Lad, dem jetzigen
Sajolad zwischen Erlau und Dioö-Györ. Die
politischen Verhältnisse in Ungarn lagen da«
mals wirr genug. Eü standen sich zwei Könige
in Waffen gegenüber: Johann Zapolya,
am 14. October 1526. und Ferdinand von
Oesterreich, am 25. November 132« zum
Könige gewählt. Der Sieg neigte sich auf
des Letzteren Seite. Ersterer, floh zunächst
nack) Polen; von dort knüpfte er mit dem
Sultan Su leim an an, der ihm die kräftigste
Unterstützung gegen Ferdinand versprach,
und der ibm von Jugend her bekannte und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon