Seite - 167 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49

Vacano, Emil Mario 167 Vacano. Emil Mario ein solches treten wolle. Indeß mag er von diesem Entschlüsse zurückgekommen sein, denn Ios. Kürschner's „Deutscher Literatur-Kalender" für 1883, dem wir auch das an der Spitze unserer Skizze befindliche Geburtsdatum entnehmen, berichtet, daß Vacano zur Zeit in St. Polten, und daselbst Domgaffe Nr. < wohne. Verheiratet war V a- cano einmal, und zwar mit der italieni- schen Sängerin Speranza, unter deren Namen er einige seiner ersten Schriften veröffentlichte. Ob nun seine Frau ge- storben, oder sich von ihm geschieden hat, wissen wir nicht, nur ist es bekannt, daß er die Absicht hatte, ein zweites Mal zu heiraten, und zwar die bekannte Miß Adah Isaacs Menken. Doch blieb es nur bei der Verlobung. Die unten ange» führten Quellen, welche Nachrichten über ihn enthalten, schmecken zu sehr nach Reclame, um sie, obgleich sie der Pikan« terien eine Fülle enthalten, ernstlich be» nützen zu können. Die Mittheilungen von Martin Perels aber tragen im Gegensatze zu den anderen Quellen das Gepräge der Voreingenommenheit an sich und sind daher auch nur mit Vorsicht zu gebrauchen. Aus Allem, was wir über Vacano bisher gelesen und erfahren haben, blickt das sichtbare Bestreben, ein an und für sich unstetes und wechsel- volles Leben in einen mysteriösen Schleier zu hüllen, und es steht sehr dahin, ob man je hinter die volle Wahrheit kommen werde. Wir lassen nun eine Uebersicht seiner Werke folgen, die Herausgeber dieses Lerikons so vollständig als möglich zu geben versucht, wobei freilich die Uebersicht der zerstreut in Zeitschriften er« schienenen Arbeiten wohl manche Lücke aufzuweisen haben dürfte. Uebersicht der im Druck erschienenen Schriften von Emil Mario Vacano. „Mysterien des Welt« und Buhn enlebenö", zwei Theile (Nerlin 1861. Schlingmann.8".. 406S.); gilt als erstes selbständig erschienenes Werk Emi l Vacano's; denn ein anderes: „Fürst und Bürgrr. Zwei Erinnerungen aus Rhein- lands Vorzeit" betiteltes, das 186« zu Berlin in Riegel's Verlag erschien, nennt einen OttoPacano als Verfasser. — „M oderne Vagabunden. Humbug« Reise eines Abenteuerers. Teilenstück zu (5. von H oltei's Vagabunden", zwei Vände (Berlin 1865, Lassar. gr. 16".. mit litb. Titelb., 416 S.); über das diesem Werke vorgeworfene Plagiat vergleiche oben die Lebenöskizze. — ^tzuitts ou äoudie". Ein historischer Miniatur» roman (Berlin l863,. Lassar, gr. 16°. 2 Bl.. 110 S. und 1 3itd.); wurde drei Monate nach seinem Erscheinen confiscirt, weil die Heldin desselben eine kaiserliche Prinzessin ist. — „Die» T öchter d er Schminke. Aben< teuer-Roman. 1. Bd.: Mondschein- Caoaliere" (ebd. 1883. gr. ist.. 2 Bl.. 217 S.); erfuhr gleichfalls das Schicksal der Confiscation und machte dieselbe seinerzeit in Berlin viel uon sich reden. — „Blaues Blut. Handbuch der Noblesse. Moralische Porlesungen" (Verlin 1864, Lafsar. gr. 16"., 2 Bl.. 103 S.). — „Die Helden der Reclame. .Humbug. Blauer Dunst. Vaga« bunden - Profile und Künstler« Grimassen" (edd, 1864. gr. 16".. 2 Bl.. 133 3.). — „Vom Baume der Erkenntniß. Zu« kunfts'Roman" (Berlin 1863. Lassar. br. 8".. IV und 21? 3.). — „T h ea ter-P lau« dor ei en" (ebd. 1863. br. 8".. VI u. 274 T.); wird cüs „Neue Folge" wahrscheinlich der „Mnstcricn. des Bühnenlebens" bezeichnet; darin bricht Pacano eine 2an;e für die. deutschc Dejazet: Grobecker. — „Der Magen und das Herz. Roman" (ebd. 1866. br. 8".. V und 198 T.); behandelt die Ehe des Fürstm Tidzo Pawlov iü ; diesem Roman ist als Titelbild Vacano's Vildniß und Facsimile beigegeben. — „Die Vir» luos en. Eine deutsche Geschichte" (ebd 1867. 8".. VI und 230 T.). — „Fr ivol i täten" (ebd. 1868. br. 8". I l l und 107 Z.). — „Von der Liebe Gnaden. Eine Geschichte" (Berlin 1868. Lassar. 8". 1N7 S.). — „Das Geheimniß der Frau von Nizza. Eine Geschichte aus den letzten Lebensjahren Lud- wig s des Vierzetmten" (Jena 1869, Costenoble. 8°.. ".<)4 S.). — „Dornen. Erinnerungen und Ad nun gen. in drei Romanen. I n Gemeinschaft mit Emmerich Grafen Sta-