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Vacano, Franz Maximilian Vaccai
kleinen Bilde „San Sebastiane" in der
Kirche Santissima Annunziata zu Venedig soll
er Modell gestanden sein.
Noch sind anzuführen: 4. Anton von Vacano
Ein k. k. Hauptmarm, der über die Ereignisse
des denkwürdigen Jahres 1809, in welchem
er in den Reihen der österreichischen Armee
stand, ein Tagebuch führte, aus welchem er
ein Fragment mit sehr interessanten Einzel
heitm unter dem Titel: „1809. Vor und nach
dem Kriege" im zweiten Bande der „Oester»
reichischen Gartenlaube" veröffentlichte. —
2. Emi l Vacano (geb. zu Klagenfurt in
Kämihen 1806, gest. zu Türnitz in Nieder»
Österreich am 10. October 1877). Im Jahre
1848. in welchem er als Oberbergamtsassessor
zu Stadt Steyr in Oberüsterreich fungirte,
wurde er im Wahlbezirke daselbst in den
österreichischen Reichstag gewählt. In dem«
selben vertrat er die Sache der Verfassung
mit großem Freimuthe, war Referent über
die Grundrechte im Constitutionsausschusse
und Vorstand im Ausschusse für die Volks«
und Ttaatswirthschafi. Zuletzt lebte er als
Rechtsconsulent auf seiner Besitzung zu Türnitz
bei St. Polten, wo er auch im Alter von
71 Jahren starb. — 3. Franz Maximi l ian
Vacano (geb. zu Görz 20. October 1609.
grst. 15. August 1673). Die theologischen
Studien machte er am OoilSFiuin ßermkni-
ouiu, in Rom, wo er auch die theologische
Doctorwürde erhielt. Im Jahre 1633 zum
Erzdiakon und Pfarrer zu Rioinza in Krain
berufen, wurde er 1641 von Otto Friedrich
von Buch heim, damaligem Bischöfe von
Laibach, zu dessen Generaluicar. jedoch mit
Beibehalt seines Erzdiaconats, gewählt. Durch
seine Kenntnisse, wie durch seine Umsicht in
Behandlung geistiger Geschäfte zog er die
Aufmerksamkeit Kaiser Ferdinands I I I .
auf sich, welcher ihm auch in Folge dessen
t«46 das Bisthum Pedena verlieh. l^Das
Bisthum Pedena oder Piben im Istrianer
Kreise ist längst aufgehoben.^ Indessen ver«
nachlässigte er als Generalvicar auch nicht
die Laibacher Diöcese, sondern tkeilte seine
Sorgsalt zwischen dieser und seinem Bisthume.
1634 wurde er Tuffraganbischof in Laibach
und 1637 wirklicher Bischof dieser Stadt.
Als dann durch den Tod Anton von Ma<
renzi's das Triester Bisthum in Erledigung
kam, erhielt er dasselbe im Jahre 1663. Dort
regierte er nicht ein volles Jahrzehnt, denn
er starb im Filter von 63 Jahren. Er liegt im Triester Dome begraben, in welchem seine
Schwester Anna Jul ie Gräfin Sinovich
ihm ein Grabdenkmal errichtete mit folgender
Inschrift: «v. 0. )I. IIII. <n KNdmo. vom.
Dom. I>H2ol3oo ! HlkximMüiio Va.e2.n0 Txo.
et eoinM I lerFeätin» j Dno 2 8211x253!
2. 0. Hl. (ÜonLiliario eto. I ^nna, Oiuliu.
Ocnnltissa, inooätiLi-inia. Loror > poni, cura,-
vit I Odiit 13. ^3U5ti anno KIDc!I.XXIII".
^HFUl'ni' ^FilHiVl'o ^)on). Oent'ottanta, s I»iü
uomini 11Iu,8trl" (Venedig, 1733, Ü?a5ine11o).)
— 4. Kar l Vacano heißt ein Jugend»
schriftsteller, der im ersten Viertel des laufen«
den Jahrhunderts in Nien gelebt und einige
verdienstliche Jugendschriften herausgegeben
hat. Die Titel derselben sind: „Neuer öster«
reichischer Jugend« Kalender für das Jahr
1823", in welchem außer dem gewöhnlichen
Kalender u. s. w. auch noch enthalten sind:
363 lehrreiche und unterhaltende Gegenstände
aus den drei Reichen der Natur, mit 1 Tafel
und Tabelle (Wien 1823. Mörschner. gr. 4",);
— „Die Kunst. Kinder angenehm, lehrreich,
in der Haushaltung nach Kräften einwirkend
und doch ohne Kosten zu beschäftigen" (Wien
1823. Morschner. Imp.'Fol.); — „Mannig,
faltigkeiten aus den drei Reichen der Natur
und des häuslichen Lebens für alle Tage im
Jahre. Mit 1 illustr. Kupfer und 3 Tabellen"
(Wien 1823. Mörschner, gr. 8°.; neue Aus>
gäbe ebd. 1824).
Vllttlli, Nicolo (Componist, geb.
zu Tolentiuo im Kirchenstaate 1790,
nach Anderen 1791, gest. zu Pesaro
am 6. August 1848). Der Sohn eines
wohlhabenden Arztes, der
sich in Pesaro
niederließ, verlebte er daselbst seine
Kindheit. Als er zehn Jahre zählte,
kamen ihm die Werke Metastafio's
M . XVIII, S. 1^ in die Hände, und
nun begann er selbst Melodramen zu
schreiben, unter diesen eines, betitelt:
„Hn?«^ 50FF/0M2' e?a Insa") welches
er spater, nachdem er Alfieri kennen
gelernt hatte, in eine Tragödie umar<
beitete. Jetzt, befand er sich in seinem
Fahrwasser, und als Freunde des Eltern»
Hauses seine Dichtungen lobten, schrieb
er noch andere Tragödien, so im Alter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon