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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
Seite - 173 -
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Seite - 173 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49

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Vaccai 173 Vaccai welche den Namen „Odeon" erhieli und die besten musikalischen Kräfte der La- gunenstadt in sich vereinte. Daselbst brachte der junge Vaccai mehrere seiner Werke zur Aufführung, und sie fanden immer beifällige Aufnahme. Nebenbei dirigirte er auch persönlich Tonstücke der vorzüglichsten Meister Italiens und an- derer -Nationen. Um diese Zeit hatte Mehul seine berühmte Oper „Joseph und seine.Brüder" componirt, und nun war Vaccai der Erste, welcher den Tert derselben für die italienische Bühne bear- beitete und es so ermöglichte, daß das schöne Tonwerk des Franzosen auf den Bühnen in Venedig, Mailand und an- derer Städte Italiens zur Aufführung gelangte. So günstig und vielverspre- chend die Verhältnisse in Venedig für Vaccai sich gestaltet hatten, so hielt es ihn doch nicht länger dort, und trotz allen Bitten und Vorstellungen seiner Freunde verließ er im August 1820 diese Stadt. Man sprach — und es war damals ein offenes Geheimniß — daß unglückliche Liebe den jungen Componisten aus der Lagunenstadt getrieben; fern von dem Gegenstande, den zu erreichen er nie hoffen durfte, glaubte er die verlorene Ruhe seines Herzens zu finden und schickte sich, als er das ihm so werth ge» wordene Venedig verließ, sozusagen selbst in Verbannung. Er begab sich zunächst nach Trieft, wo er aber nur kurze Zeit verweilte, da er einem Rufe nach Frohs« dorf folgte, der von der Witwe Joachim Murat 's an ihn ergangen war. Diese Dame, Maria Annunziata Carolina Bon aparte, eine Schwester N ap o» leons, lebte seit 4813 als Gräsin 3i- pona meist in Oesterreich, und zwar in Frohsdorf. Dort wurde Vaccai mit großem Gehalte und unter sonst glän- zenden Bedingungen angestellt, seine Aufgabe bestand darin, dm Kindern der Erkönigin Musikunterricht ;u ertheilen. Wie lange er in dieser Stellung verblieb, ist nicht zu bestimmen, aber im Jahre 1823, nachdem er vorher Wien besucht hatte, befand er sich bereits wieder in Trieft, doch erst im folgenden Jahre nahm er die unterbrochene Laufbahn eines Overncompositeurs wieder auf, denn 1824 brachte er seine große Oper „AttH'F 6<? ^.s/^/stt" in Neapel zur Aufführung, von wo sie alsbald die Runde über die anderen Bühnen der Halbinsel machte. 1823 schrieb er für Mailand „6/^'stt« s Hvnso" und feierte damit einen Triumph ohne Glei' chen, der sich auch dann nicht verringerte, als Bel l in i etwa um diese Zeit mit seiner Oper «/ I/o?i?6ck sci / OaInisi'i" geradezu Vaccai's Nebenbuhler waid< Um diese Zeit gab er auch ein „^iöunz c?/ ^omanss eci an'stts Fs?' H«^" heraus und Übersetzteden Text zu Beethoven's Oratorium: „Christus auf dem Oel- berge", wodurch dieses Tonstück auch den Musikfreunden Italiens zugänglich wurde. Nun fällt zwischen 1823 und die nächsten Jahre die Composition fol- gender Opern: „^,.5 _?as/o?-6//a.^ ''6uc?a- 'w" für das Theater in Turin, „^'sk-o 6>tt«ci6" für Parma, „Flwn<n cki' «'««" wieder für erstere Stadt, ^?t> cki ^o7-l?6Fia." für Mailand, ^ i o - von welch letzterer Oper aber nur der zweite Act von Vaccai geschrieben ist, wahrend das Neblige von Maestro Conti herrührt, und ^ ^ . ^ i " . Durch siulistta 6 Kom60" war der Compo- nist zuerst in Paris bekannt geworden. Der schöne Erfolg, den das Werk dort hatte, veranlaßte auch den überaus freundlichen Empfang, den Vaccai in der Seinestadt fand, als er dieselbe
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Band 49
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Ullik-Vassimon
Band
49
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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