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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
Seite - 174 -
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Seite - 174 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49

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174 Vacclli im November 1829 zum ersten Male besuchte. Man riß sich förmlich um ihn, Alles wollte von dem Maestro unter- richtet sein, und man zahlte ihm die Ge- sangstunde mit 20—30 Francs, ein Ho« norar, wie man es bis dahin noch nicht gegeben. Ebenso wurden ihm einzelne Kompositionen von Liedern in glänzend» ster Weise honorirt. Nach halbjährigem Aufenthalte in Paris begab er sich, als die Saison in London begann, dahin und fand eine womöglich noch glänzendere Aufnahme. Seine Kompositionen wurden ihm auch dort hoch bezahlt, und von einem englischen Edelmanne, Marquis Headford, ward er auf dessen Land» sitz geladen, um daselbst die musikalische Ausbildung der zwei Töchter des Hauses zu übernehmen, wofür er außer völlig freier und glänzender Unterkunft ein Monathonorar von 60 Guineen (600 fl. (5. M.) bezog. Vier Jahre verblieb er in London, vornehmlich beschäftigt mit Ertheilung von Singstunden und der Direction einiger Vorstellungen, welche im Theater der.Königin gegeben wurden. Zuweilen unternahm er mit seinem Freunde,demViolinvirtuosen Em i l iani, einen Ausflug in die Grafschaften, wo sie dann Beide reich besuchte Concerte gaben. Gelegentlich eines Besuches in Brighton ward er der Königin vorgestellt und sang vor ihr sein „Klagelied am Grabe Walter Scott's", welches bald in ganz England populär wurde. I n jener Zeit entstand auch das theoretische, aber von Sachkundigen als tüchtig aner« kannte Werk: .,H/6/o^ // so//eA//a?-<3", es sind das einfache, auf Strophen von Metastasio angepaßte Melodien, in welchen er von ersten Elementarübungen zu ausgesprochenen Bravourarien emporsteigt. Wohl wandte man Alles an, um Vaccai bleibend in England zu fesseln, ja man stellte ihm die Directorstelle im Londoner Conser- vatorium in Aussicht, und in der That der Componift hatte sich trefflich in die englischen Verhältnisse hineingelebt, aber die Liebe zum Vaterlande überwog. Ende September 1834 kehrte er von London in seine Heimat zurück, wo er denn auch, ein paar kurze. Ausflüge nach Paris und London abgerechnet, bis zu seinem Tode blieb. 4833 vermalte er sich mit Giulia Puppati , die er vor etwa sechs Jahren in Bologna kennen gelernt hatte. 1838 erhielt er, als Nachfolger Basili 's, die Stelle eines Censors und ersten Lehrers der Composition am Conservatorium zu Mailand. I n diese Zeit fallen seine Opern: „<3?'o?)an?ztt 6?'a^", für die Scala in Mailand, und „I/a?-co IVsconh'«, für das königliche Theater in Turin ge> schrieben. Während erstere einen schönen Erfolg feierte, ging letztere ziemlich spur- los über die Bretter. Auf seinem neuen Posten wirkte er auf das ersprießlichste und erfreute sich einer großen Menge von Schülern. Aber nur vier Jahre blieb er auf demselben. Das rohe Benehmen» eines Directionsmitgliedes, das es eben auf ihn abgesehen zu haben schien, ver> anlaßte ihn, seine Enthebung anzusuchen, und am 16. April 1846 überreichte er sein Gesuch in die Hände des Gouver» neurs Johann Baptist Grafen Spaur M . XXXVI, S. 106^, zwei Monate danach erfolgte die ah. Entschließung, welche seine Bitte gewährte. Bald darauf zog er sich nach Pesaro zurück, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. I n den Jahren 1838 bis 1843 schrieb er nur noch zwei größere Werke: „^a s^osn ck' ^/sss/^a" und „1^>F?)z<!'H") welch letzteres mit besonderem Erfolge in Rom über die Bretter ging. Außerdem componirte er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Band 49
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Ullik-Vassimon
Band
49
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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