Seite - 179 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49

V»«K, Frnnz Iarotzlao 179 Franz Iaroslav maryt, Chmelensk)-, Üern^, Vi« narick^, Machä.6e3undAnderen, ver- banden ihn nicht nur freundschaftliche, sondern ebenso geistige Interessen, und neben diesen Schriftstellern erscheint in den öechischen schöngeistigen Blättern: ^solioslHv" (1823), „koutniii" (Der Wanderer), „^Wä)' a K)'ni" (Einst und Jetzt), ^icvst^" (Blüten), „Vösia" (Biene), „öaso^iZ I^tol. äuoli." (Zeit» schrift der katholischen Geistlichkeit) und in anderen Sammelschriften jener Tage auch sein Name unter den schwärmerischen meist lyrischen Ergüssen seiner Muse. Diese Arbeiten aber-erhoben sich über das Niveau des Gewöhnlichen und lenkten in ihrer Eigenart und Formschönheit bald die Aufmerksamkeit auf den jugendlichen Poeten, der es verstand, in so anmuthen- der, gefühlvoller und volksthümlicher Sprache zu seinem Volke zu reden. Als- bald veranstaltete er auch eine Samm» lung seiner Lieder, und zur Zeit, da er noch Schloßcaplan deä Grafen Kolo- wrat war, erschienen unter dem Pseudo- nym Kamenickj- seine „IVs?i6 n n«. ?-oci)l/m ssskem H^e/^", d. i. Lieder im Geiste des öechischen Volkes (Prag 1833, 420.), welche solchen Beifall fanden, daß sie zum großen Theile von verschie» denen Komponisten in Musik gesetzt wurden und noch heute zu den Lieblings» liedern des böhmischen Volkes gehören. S. 180 folgt eine Uebersicht der in Musik gesetzten Lieder von Vacek. Kaum war diese erste Sammlung in die Oeffent» lichkeit gelangt, so arbeitete der Dichter dieselbe um und fügte noch mehrere neue Lieder hinzu, deren einige auch der Jahr- gang 1861 der Zeitschrift ^un i r« brachte. Aber der leidende Zustand, in den er bald danach verfiel, hinderte ihn, eine zweite Ausgabe, wie er sie im Sinne hatte, zu veranstalten. Doch nicht blos in lyrischen, auch in epischen Gedichten versuchte er sich, und so entstand sein Epos „Hi.'. I i^c^az,'. /)?'K?l«c/e^o s?i<?"» /sä«, d. i. Der h. Wenzel. Zwölf Ge- dichte, welches zuerst in der Zeitschrift für die katholische Geistlichkeit (öasopis kat. äuokov.), dann aber besonders gedruckt (Prag 1844) erschien; ferner „ I^ 's a T-iUs«, d. i. Lilien und Rosen (!846), ein Cyclus historischer Gedichte, welcher die älteste Zeit der öechischen Geschichte bis auf Brzetislav I. umfaßt und 90 Sonette enthält. Einzelne Gedichte, darunter. Uebersetzungen der Sonette Petrarca's, für welche Dichtungsart er solcke Vorliebe gefaßt hatte, daß er sogar seine geschichtlichen Lieder in diese für dergleichen nichts weniger als geeig- nete Form kleidete, einige Balladen und andere lyrische Ergüsse kamen zerstreut in Zeitschriften, so im „ösolioLikv^ im „öaLOvis ^esic. Nunsuni", im ^uniir" u. a. heraus. In seinen jüngeren Jahren pflegte er auch das Gebiet der Uebersetzung und ließ in dem Sammel- werk „Adirks. poviäeic 2ädiz.vn)'ok^. d. i. Sammlung unterhaltender Erzäh» lungen, eine öechische Uebertragung des Nomans von Van der Velde „Der böh- mische Mädchenkrieg" unter dem Titel „vlvöi d<^" (Prag 1832, Fetterle) er- scheinen. Aber nicht blos als Schrift, steller, sondern auch nach anderen Rich- tungen war er auf das eifrigste bemüht, für die Hebung und Läuterung seines Volkes zu wirken, so als thätiges Mit. glied verschiedener literarischer und huma» nistischer Vereine, durch Unterstützung junger Leute in den Schulen, durch An» leitung der Landbevölkerung zu nutz- bringenden praktischen Arbeiten, wobei er derselben mit Rath und That, wenn es galt, mit eigenen Mitteln hilfreich zur Seite stand. Ihm, der vor Allem ein 12*