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Vadnai. Ludwig 19t Vahlen
Porträte. 1) Unterschrift: Facsimile des
Namenszuges „Vaänai Xärol?" (Barabtls
lith., 1836, kl. 4".). — 2) Unterschrift: ^aclnai,
Täi-oiv". Marastoni Ios. 1361, lith. in
„ä.2 c.rL2ä^ tülci-«", 1864, Nr. 25, S. 290.
Noch sind erwähnenswert!): l. Ludwig Vad-
nai. Ivan Nagy führt im eilften Bande
seines mehrcitirten Adelswerkes: „HI2.352.1--
or22ii3 lläHlää2.i oximsreklce! u. s. w." wohl
eine im VllN'6der Comitate ansässige Adels«
familie Vadnai an, in welcher der folgende
Nudolph Vadnai und der Nouellendichier
Kar l Vadnai, dessen Biographie wir bereits
oben gebracht haben, kurzweg erwäbnt werden,
aber Zudwig Vadnai's, der ohne Zweifel
dieser Familie oder wenigstens einem Zweige
derselben angehört, gedenkt er mit keiner
Silbe. Ueber die Vergangenheit des in Rede
Stehenden sind wir nicht unterrichtet, er tritt
erst auf den Schauplatz der Oeffentllchkeit.
als nach Niederwerfung der ungarischen Revo-
lution 1848/49 Kaiser Franz Joseph mit
Einladungsschreiben (literau i-ez^ies) ääo.
Wien 14. Februar 1861 auf den 2. April
dieses Jahres einen allgemeinen Landtag nach
Ofen einberufen hatte. Ludwig Vadnai.
zu Miskolcz im Borsoder Comitate zum Ab«
geordneten für diesen Landiag gewählt, sprach
in der 32. Sitzung des Nepräsent^ntendauns
(am 29. Mai) für die Adresse. Heraus-
geber dieses Lerikons verweist zum Verstand«
niß der politischen Situation auf die Bio-
graphie: Paul Iämbor sVd. ^ , S. 6u).
In seiner ruhigen, rein sachlichen Reoe er-
örtert Vadnai die Lage, in welcher das
Land sich befindet, die Mittel, durch welche
dasselbe in einen verfassungsmäßigen Zustand
zurückgebracht werden könne, und weil ihm
die mit tiefer politischer Weisheit erläuterte
Motion Deäk's vollkommen entspricht, und
er ferner glaubt, daß man keine Ursache geben
solle, welche Ungarns Gegner benutzen könnten,
so nimmt er die Motion, an allen Vunkten
derselben festhaltend, an und stimmt für die
Adresse. Zur Ze't bekleidet er die Stelle
eines Richters bei dem ungarischen obersten
Gerichtshöfe und ist zugleich Mitglied des
obersten Disciplinargerichts über die Präsi»
denten und Vicepräsidenten der königlichen
Tafeln, der Curie und den Kronanwalt. Ein
Vadnai Lajos gab das Schriftchen „^.
inkF^aros 32<5rsiiäi'ÜI", d. i. Von der unga-
rischen Satzbildung (Vesth 18,)7, Mor. Räth,
gr. 8") heraus. Ob derselbe mit dem Obigen identisch ist. tann Herausgeber dieses LerikonS
nicht sagen. ^2 er ungarische Reichstag
1861 (Pesth I8l,i. Äarl Osterlamm. 8".)
Bd. I l , S. 71 u. f. — ^2 0!-52llx t i ik lü,
d. i. Der Neichssoiegel. Illustrirtes magya>
risches Journal (Pesth. Fol) 1862. Nr. 1. —
Porträt. Lithograpdirt im vorgenannten „^2
ars-ac; tü!ci-e".^ — >>. Rudolph Vadnai
war im Jahre 1865 (5oncipist im ungarischen
Ministerium des Innern. Im Juli 18M» verlas
Moriz Vattagi l^ Vd I, S. 134). Witgüed
der ungarischen Akademie der Wissenschaften,
in derselben eine Abhandlung Rudolph
Vadnai's, in welcher dieser den Beweis zu
führen sucht, daß die ungarische Zprache sich
seit tausend Jahren nicht im Geringsten ent-
wickelt habe, und daß sie auch niemals sich
entwickeln werde. At t i la habe ebenso ge-.
sprochen wie. der beutige Szekler Ochsenhirte.
Darob zuerst großes Staunen, dann noch
größere Entrüstung der Akademiker, welche
heftig und lärmend gegen diese Theor ie
protestirren. Schließlich erklärte Toldy unter
ganz unakademischen Ausfällen, er sei zwar
nicht neugierig, zu wissen, wie Nudolph
Vadnai beweisen würde, daß A l t i l a
gerade so gesprochen babe, w'e die heutigen
Szekler. allein in Zukunft erachte er eä im
Interesse der Würde der Akademie und im
Namen seiner Collegen für nothwendig, sich
zu verbitten, daß solcher Unsinn (?) vorgelesen
werde. Bal lagi eröffnete nun seinerseits,
daß Aladiir Molni i r ^^ - ^ lX, S. 2^.
Nr. 2). welcher die Abhandlung vorlesen
wollte, aber abberufen wurde, il^iu dieselbe
zu diesem Zwecke gegeben habe. Er selbst habe
sie früher nicht gelesen, wolle aber in Zukunft
nicht wieder etwas vortragen, mit dessen In»
halt er nicht vorher sich vertraut gemacht habe.
So finden wir öfter in un-
garischen Werken der Neuzeit den rein
deutschen Namen Wagner geschrieben.
Siehe die Trager desselben unter Wagner.
Vllhala, siehe: Wahalll, Augustin.
VahlM, Johann (Phi lolog, geb.
zu Bonn cun 27. September 4830.)
Im Herbste 4842 kam er auf das Gym-
nasium seiner Vaterstadt, auf welchem
er am il3. August 1848 das Abiturienten-
eramen bestand. Im October dieses
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon