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Wahlen 193 Vahlen
vergönnt, in sechzehnjähriger ununier- ^ licden Secrerär gewählt und diese Wahl
brochener Thätigkeit eine nach verschie-! im Mai l 874 auf vier Jahre wiederholt,
denen Seiten gewendete und ihn selbst z Außer einigen selbständigen Arbeiten und
befriedigende Wirksamkeit zu entfalten. ^ den in der „Zeitschrift für österreichische
Er hielr Vorlesungen an der Universität ! Gymnasien" veröffentlichten Aufsätzen
vorzugsweise über verschiedene Gebiete scbrieb er in der Zeit seines Wiener Auf»
der römischen Literatur, leitete die laiei- entHaltes seine vorwiegend dem Ar isto-
nische Abtheilung des philologischen Se- zteles gewidmeten literarischen Abhand-
minars, war Mitglied der Wissenschaft« i lungen, welche zum größten Theile in den
lieben Prüfungscommission für Gym- ^ Schriften der kaiserlichen Akademie nieder-
nanal-Lehramtscandidaten, in den letzten z gelegt sind stas Verzeichniß von Bah»
Jahren auch des niederösterreichischen len's Werken und Abhandlungen folgt
Landesschulrathes. Dabei wuchs die auf S. 193^. Zu diesen Mittheilungen
Zahl seiner Zuhörer von Jahr zu Jahr,
er stand auch immer im vollen Einklänge
mit seinen Amtsgenossen, die ihn schon
in den ersten Jahren zum Dekan der
Facultät und 1873 zum Ileotor ina^n!-
Kcu5 der Universität wählten. Der
Unterrichtsminister Graf Thun, sowie
dessen Nachfolger, von Stremayr, zu rechnen ist auch der von ihm, nach
vorgängigen privaten Berathungen mit
Fr. Ritschl, in der Sitzung vom 9. März
1864 in der philosophisch-historischen
Classe eingebrachte motivirte Antrag
auf Herausgabe eines nach streng philo>
logischer Methode zu bearbeitenden
Corpus der lateinischen Kirchenschrift.
wendeten ihm ihr ganzes Wohlwollen zu, >
steller,
zu welcbem Unternehmen, das sich
und Vahlen wurde in Anerkennung seither allgemeine Anerkennung errungen
seiner gewissenhaften Hingebung an sein > hat, durch eine Reihe von Jahren alle
Amt 1870 zum k. k. Regierungsrathe, vorbereitenden Schritte aus seiner Ini«
1873 zum k. k. Hofrathe ernannt. Neben > tiative flössen und auf seinen Anträgen
der lehramtlichen Thätigkeit, die ihn
narurgemäß am meisten in Anspruch
nahm, ging das literarische Schaffen her,
welches mit jener immer in einem ge-
wissen Zusammenhange stand und beson-
dere Förderung erhielt aus seiner Bethe!«
ligung an der Zeitschrift für die österrei-
chischen Gymnasien, an welcher er 4867
bis 1874 als Mitredacteur fungirte,
mehr noch aber aus seinen Beziehungen
zu der kaiserlichen Akademie der Wissen»
schaften, die ihn am 26. Jänner 1860
zu ihrem correspondirenden Mitgliede,
am 14. Juni 1862 zum wirklichen er» beruhten, wie er denn auch. obwohl er
selbst keinen dieser Schriftsteller heraus'
gegeben, zu den Ausgaben Anderer —
wie zu ^Iinuolu8 ^elix von Halm, 6v-
priklins von Hartel , ^rnodiu» von
Reifferscheid — im Einzelnen Ver-
muthungen und Berichtigungen bei-
steuerte. Mit seinem Rectoratsjahre
1873/74 schloß seine vorerwähnte viel-
seitige Thätigkeit in Wien. Nach Moriz
Haupt's am 3. Februar 1874 erfolgten:
Tode schlug die philosophische Facultät,
der Berliner Universität Vahlen für
den vacant gewordenen Lehrstuhl vor,
nannt hatte. Ueberdies wurde er von der! und nach mehrfachen Verhandlungen ent'
philosophischchistorischen Classe derselben > schloß er sich, dem Rufe Folge zu geben,
im December 1869 zum provisorischen,! Durch Patent vom 26. Juni 1874 z/m
am 21. August 1870 aber zum wirk-! ordentlichen Professor gedachter Univer-
v. Wuizbach. biogr, Lerikon. XI.IX. ^Gedr. 15. Jan. 1885.) 13
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon