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Vajda, Iühann 204 jda^ Johann
epischen Schriftsteller Mi los lav Io»
seph Hurban an. Auch in unserem
Lerikon ist im IX. Bande S. 486—439
seiner des Näheren gedacht. Hurban
mag wohl in jungen Jahren in den
^.Kvetv") d. i. Blüten, und in der
„Vöola'-, d. i. Die Biene, etliche Ge»
dichte geschrieben haben, welche jedoch
kaum zu seiner B^eicbnung: slavischer
Dichter berechtigen. Auch finden wir
weder bei Jung mann noch bei 8em--
bera, diesen zwei literarischen Gewährs«
männern ersten Ranges in Sachen der
slavischen, besonders c-ecbischen Literatur,
den Pseudonym Vajansky erwähnt.
Ob also Franz Bornmül ler unter
demselben den in Rede stehenden Mi-
loslav Joseph Hurban meint,
müssen wir dahin gestellt sein lassen,
jedenfalls wären nähere Angaden über
diesen Schriftsteller am Platze gewesen. ! Vajda trat, wie so viele seiner Collegen,
' in die Reihen der Honvöd. Nachdem er
in der Revolutionsarmee die verschie-
denen Kämpfe der Jahre 1848 und
1843 mitgemacht hatte, ereilte ihn mit
! der Niederwerfung des Aufstandes auch
z gleich vielen Anderen das Geschick, er
^ wurde unter die Soldaten der kaiser»
> lichen Armee gesteckt und nach Italien
^ geschickt. Dort blieb er ein Jahr, dann
! kehrte er in sein Vaterland zurück und
! ward Schriftsteller. 1832 soll er eine
- amtliche Anstellung erhalten haben. Er
! trat zunächst mit Novellen und Gedichten
! in die Oeffentlichkeit, und zwar erschien
zuerst seine Novelle in Versen: ,,HM
a, Johann (ungarischer Poet,
geb. zu Pesth am 7. Mai 1827). Der
Sohn calvinischer wohlhabender, allem
Anscheine nach adeliger Eltern, obwohl
Ivim Nagy in seinem Adelswerke
^lii.Z'V^i-oi's^äg' Ls«.1l>.6.3,i c^ime reiche!"
unter acht Adelsfamilien dieses Namens
derjenigen des in Rede Stehenden nicht
gedenkt. Johann studirte in Stuhl-
weißenburg und Pesth. Nachdem er in
letzterer Stadt die Rechte beendet hatte,
hing er die Wissenschaften und einen
ernsten Beruf an den Nagel und wurde
zunächst Wanderschauspieler, dann Er-
zieher, zuletzt Hofrickterskanzlist, ohne
jedoch in der einen oder anderen Stel-
lung lange auszuharren. Da gab daö
Bewegungsjahr 4848 den Impuls zu
einer Bedienstung, welche von den be>
geisterten Vertretern der Nationalität
und der durch sie hervorgerufenen Bewe»
gung mit Jubel ange:iommen wurde! d. i. Bela, der Mtügssohn. Poetische
Erzählung in sechs Gesängen (Pesth
1834)' diesem Werke folgte in „Vlöl^-
lntHi" das größere Gedicht „VoMr
und später die Dichtung
, ". 1836 kamen in Pesth
seine .,/5ö'^6M6^z/ek". d. i. Gedichte
(Hartleben, 8').) heraus, und noch im
nämlichen Jahre übernahm er die Redac-
tion der von Heckenast in Pesth verlegten
belletristischen Zeitschrift ,,^<">vM<^. Von
seinen späteren Arbeiten sind dem Her-
ausgeber dieses Lexikons bekannt: „^l.
??a<F«SAc5i nlss?«??^", d. i. Der Jagd»
meister sPesth 1839, Heckenast, 8".): —
„I^HI/lattFoH", d. i. Sturmklänge (ebd,
4860, Hartleben, 46".), eine Sammlung
von Gedichten, in welcher sich auch das
in der Folge bekannter gewordene Ge-
dicht an B6ranger befindet, worin er
den französischen Chansonnier auffordert,
nach Ungarn zu kommen, um auf dem
„geheiligtesten Boden der Jetztzeit zu
sterben", welcher Aufforderung aber, wie
bekannt, B 6 r a n g e r , dem Kert-
beny das Gedicht zuschickte, nicht nach-
gekommen ist. Nach längerer Pause ver»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon