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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
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Vasvary Menge haranguirte und auf die E-nt> fernung des Feldzeugmeisters Baron - Lederer drang, der, ein achtzigjähriger Greis, als commandirender General in Pesth stand. „Wer ist dieser Lederer?" schrie Vasvary in die Menge hinein. M n Feind der Nation, ein Wort» brüchiger, den wir als fremden nicht zu uns gehörigen Soldatenbefehlshaber hassen, daher entfernt wissen wollen, und dem wir so gut wie jedem Anderen unsere Meinung kund thun wollen. Vorwärts, Brüder, wir haben keine Furcht vor Bajonneten!" Und vorwärts drängte er den Haufen vor das Graf Teleki'sche Haus, in welchem General Lederer wohnte. Kaum war die Rotte daselbst angelangt, als die Katzenmusik ihren Anfang nahm, aber aus dem nahen Zeughause und dem Stallgebäude drang auch schon eine Schaar Soldaten hervor und bearbeitete mit der stachen Klinge und dem Gewehrkolben die Charivan- wacher, welche unter Wehegeheul und Geschrei auseinanderstoben. V a s vä. ry, obwohl er erst wenige Minuten zuvor gerufen: „Wir haben keine Furcht vor Bajonneten", war einer der Ersten unter 'den Flüchtigen und verlor dabei sein Wehr» gehänge mit dem Säbel, welche von einem Tischlergesellen dann aufgehoben wurden. Noch einmal begegnen wir ihm als fana» tisä>er Redner, und zwar am 20. Mai, wo er an Stelle des Bürgermeisters Rottenbil ler die im Museumshofe versammelte Volksmenge von der Gefahr benachrichtigte, in welcher das Vaterland schwebe, auf dessen Altar, wie er sagte, jeder Ungar bereit sein muffe, sein Opfer niederzulegen. „Das Vaterland", rief er, „verlangt nur ein Anlehen, da es des Geschenkes nicht bedarf', sollte es dessen aber bedürfen, so wird es nicht betteln, denn dies ziemt sich nicht für das Vater- land, es hat das Recht, zu fordern! Der Altar des Vaterlandes ist das Heiligste, es liegt somit nichts Entheiligendes darin, wenn selbst Kirchengut und K irche n schmuck ihm zum Opfer gebracht wird!" Und in diesem Tone ging es fort. Ueber Vasvä.ry's spatere Wirksamkeit wissen wir nur, was uns Levitschnigg be- richtet, daß er nämlich vom Ministerium öfter als Courier und Galopin ver- wendet worden sei', daß er am verhäng« nißvollen 28. September die Depeschen aus dem Stuhlweißenburger Hauptquar- tier überbracht und am 20. December bei Gelegenheit des Requiems, welches im Reprasentantenhause für die in Wien ge- fallenen Revolutionäre abgehalten wurde, sich und die Zuhörerschaft mit dem ver- fälschten Bulletin über den angeblichen Sieg bei Wieselburg dupirt habe. Vas- väry zahlte auch zu den Koryphäen des Gleichheitsclubs und trat spater in die ungarische Artillerie. Als dann die Russen in Siebenbürgen einmarschirten, machten die in die Gebirge zurückgedrängten Motzen neue Ausfälle in die Niederungen und schlugen die wider sie ausgesendeten ungarischen Streitkräfte in zwei Gefechten. I n der zweiten Action fiel Vasvä.ry mit den Waffen in der Hand. Nun, darüber kann man, wenn man nicht . annehmen will, daß es gleichzeitig nock einen zweiten Paul Pas Vary gegeben habe, nicht ganz ins Klare kommen; denn noch im Jahre 1851 tritt ein Paul Vasväry als Schriftsteller auf, und zwar in Vaho t's „I^osonesi m^ Bd. I, 4831, wo auf S. 163 sein Aufsatz: „Hu i^ä i 5lätvä8 kiräl)" 68 3.2 1438-äiki abgedruckt ist. Früher erschien von ihm in ^Konieä 1847, Bd. I, S. 17: ". Möglich aber auch.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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