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Vay-Zdrinyi (Familie) Vay-Zdränyi (Familie)
Genealog Juan Nagy in seinem Werke:
„^iHFVkrorLTgF QL2,1lläa,i e^ilneroic^Oi 6s
nem2«ici'6u,äi tadläkkal" über den Haufen,
und auch die Familie behauptet nach urkund-
lichen, in ihrem Archive befindlichen Aufzeich«
nungen, daĂź Kuten, ihr Stammvater, nicht
durch die Tataren ermordet wurde, sondern
zu B6la IV. sich rettete und 12>4 das Gut
Ibräny sammt Kirche von Csäk Matä
käuflich an sich brachte. Schon seit dieser
Zeit und von diesem Orte fĂĽhrt die Familie
den Namen Ib räny i . Ivan Nagy gibt
eine ganz andere Geschichte zum Besten, die
ebenso gut wahr und ebenso gut erdichtet
sein kann, wie die von den Familienüber«
lieferungen ĂĽberkommene. Wir ĂĽbergehen die
unnachweisbaren Geschichten des dreizehnten
und vierzehnten Jahrhunderts und folgen den
Nachweisungen des bewährten Forschers Georg
Fejsr, welcher berichtet: daĂź daZ Geschlecht
der I b räny i zu Beginn des fünfzehnten
Jahrhunderts im Mannesstamme erloschen
sei. Nach Fej«r hinterließ ein Gergely
Ibränni de Ib räny , der zu Anfang des
vierzehnten Jahrhunderts als Herr des Gutes
und der Burg Ibräny im Szabolcser Co»
mitate lebte, aus seiner Ehe m't Elisabeth,
Tochter des S imon Kal las de Nagn» et
K is -K^ l lo , einen Sohn Andreas, welcher
der letzte männ l i che Nachkomme der
Ib räny war, und eine Tochter Marga-
retha I b r ä n y, die sick um 1414 mit
?lephan va^j de llaua und Ăśuskod vermalte.
Die Kinder Vay'ä vereinigten mit ihrem
Namen jenen der Mutter und heißen folge»
richtig Vay ' I b r i i nn i (und nicht Ibrä-
ny i 'Vay) . wie die Familie sich schreibt,
indem sie den Namen der mütterlichen Ahn»
frau voransetzt. Von diesem Stephan Vay
und seiner Gattin Margaretha Ib räny i
stammen nun alle folgenden Vay < I b r 6 nyi.
welche aus beifolgender Stammtafel bis auf
die Gegenwart ersichtlich sind. Des Vorigen
Sohn, gleichfalls Stephan mit Vornamen,
crhielt 1317 Theile der Ortschaften Dersfalu,
Hodäsz und Kantor'Iänosi im Szathmärer
Comitate als königliche Donation. Die Fa<
milienurkunden melden nun von verschiedenen
Sprossen dieses Geschlechtes, deren mehrere
bei dem Mangel an beglaubigten Urkunden
in die Stammtafel nicht eingereiht werden
konnten. So war 1. ein Georg im Jahre
147N „singender" Domberr des Ofener (5a<
pitels; — 2. ein Stephan 4478—1486
Custos des Graner Domkapitels; — 3. ein zweiter Stephan, der Iürgere, 1319—1333
erst Custoö, dann Kantor ebendaselbst; —
4. Michael, Lieutenant in den sieben«
bĂĽrgischen Truppen Franz NĂĽkoczy's. 1649
Nntercapitain. Durch General Puchheim
erlitt er im Felde eine starke Niederlage. —
3. Michaels Sohn Adam qerieth 166l in
türkische Gefangenschaft. — 6. Nicolaus,
ein Sobn deä Ladislaus. wohnte 1326
der nach der Schlacht bei Mohäcs durch Za<
polya angeordneten Versammlung zu Tokai
bei. — 7. E'n .Franz, Sohn des 3adis<
laus und der Anna M a r i a D o c z y.
Stuhlrichter, galt als ein berühmter Rechts«
gelehrter seiner Zeit, begab sich auf GeheiĂź
Kaiser Mar imi l ians I I . zur Schlichtung
der Streitigkeiten, welche zwischen Stepban
Bäthory und Gäspär Bekes bestanden,
nach SiebenbĂĽrgen und wurde 1382 von
dem Reichstage nach der Zipä entsendet, um
die Regulirung der dortigen Zandesgrenzen
durchzuführen — 8. Ladislaus, Sohn des
Franz. diente als Oberst im Heere des
Rebellen R^köczy und siel 1707 in der
Schlacht bei Trencsin. — 9. Nicolaus
war Viccgespan des Szabolcser Comitates
und 1780 königlicher Rath. Von seinen fünf
Söhnen wurde der unvermält gebliebene
Johann Ober-Stuhlrichter von Szabolcs,
Wolf Viregespan d.'s Szabolcser Comi»
tates und Nicolaus Obernotar in dem«
selben; wir sehen daher daĂź in einer
Familie die obersten Stellen des Comitates
vereint waren, woraus sich auch die Zustände,
wie sie Iosika in seinem „Dorfnotar" in
ergreifender Weise schildert, erklären. —
10. Der gegenwärtige (5hef der Familie
Ludwig Vay ' I b räny i von Ibräny
und Vaya (geb. 24. Mai 1824), vormals
Landtagsabgeordneter des Unghuärer Comi-
tates ist Zur Zeit Curator und Präsident
mehrerer humanitärer Gesellschaften und Ver-
eine. Den heutigen Familienstand macht die
Stammtafel ersichtlich. — Wappen der Vay-
Ibrinyi, Schräglinker silberner Balken, darin
oben gegen die Schildesecke ebenfalls schräg«
links gestellt eine goldene Lilie; das obere
durch den Balken schräglinks getheilte Feld
ist blau, das untere roth. Darin steht auf
grĂĽnem Nasen ein natĂĽrlicher Hirsch, dessen
von einem Pfeile durchschossener Kopf und
VorderfĂĽĂźe im oberen blauen Felde erscheinen.
Ueber dem Hirsch glänzt rechts ein goldener
Stern, links ein silberner Halbmond. Auf der
Krone des Helmes erhebt sich ein schwarzer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon