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) August 43 y^ August
Vecsel) von HaMeskeä, August Graf
(k. k. General der Cavallerie, Ri t ter
des Maria TheresiewOrdens, geb. zu
Leszniow in Polen am 22. August
1773, gest. in Wien am 45. Jänner
1837). Der einzige Sohn des Freiherrn
Siegbert von Vöcsey aus dessen
erster Ehe mit Sophie geborenen Freiin
von R6vay, trat er, noch nicht fünfzehn
Jahre alt, am 12. März 1790 als Fähw
rich in das 28. Linien-Infanterie-Negi«
ment Wilhelm Graf Wartensleben und
wurde schon am 24. April desselben
Jahres zum Unterlieutenant bei Czar>
toryski-Kürassieren befördert, in welcher
Eigenschaft er in der Suite seines Vaters,
eines tapferen Soldaten, den das höchste
militärische Ehrenzeichen, das Ritterkreuz
des Maria Theresien-Ordens, schmückte,
den Türkenkrieg mitmachte. Am 44. März
1793 zum Oberlieutenant bei Erzherzog
Leopold-Huszaren Nr. 2 avancirt, fand der
siebzehnjährige Jüngling am 20. August
Gelegenheit, eine schöne Waffenthat aus»
zuführen: als nämlich an diesem Tage
bei der Affaire von Iokrim im Elsaß der
beim Walde stehende Feind zu weichen
begann, warf sich Vöcsey aus eigenem
Antriebe mit seinem Zuge auf denselben,
schlug ihn in die Flucht, nahm ihm nach
weiterer Verfolgung und hartnäckigem
Kampfe vier Kanonen und vier Pulver-
karren ab und brachte von der übrig»
gebliebenen Bedeckung einen Officier und
dreißig Gemeine als Gefangene ein. Am
j . März 1794 finden wir ihn als Second-
Rittmeister in seines Vaters Huszaren»
Regimente Nr. 4, mit welchem er die
Feldzüge der folgenden drei Jahre mit-
machte. 1799 deckte er den Schwarz-
wald bei Basel mit einem StreifcoM'
mando von eineinhalb Escadronen Hu-
szaren und zwei Compagnien Infanterie.
Bei dieser Gelgenheit stand er dem Gros der feindlichen Division des Generals
Ferrino gegenüber und vereitelte alle
Versuche desselben, dieses Streifcom-
mando aufzuheben, auch gelang es seiner
Bravour, bei verschiedenen blutigen An^
griffen eine ansehnliche Zahl feindlicher
Soldaten zu Gefangenen zu machen. Zu
dieser Zeit befreite er auch den berühmten
Philosophen und Physiognomiker Lava»
ter aus französischer Gefangenschaft
durch einen Handstreich, welchen er mit
einigen Huszaren außerhalb Basel, wo
Lavater unter Aufsicht war, mit großer
Kühnheit ausführte. Am 29. Juli j?59
griff der Feind mit einer halben Brigade
V 6c sey's Streifcommando auf allen
Punkten mit dem größten Nachdrucke
an, während gleichzeitig eine andere feind»
liche Colonne die gleichfalls zum Zwecke
der Streifung bei Zell postirte Uhlanen»
truppe verdrängte. Auf die Nachricht
von dem daselbst errungenen Vortheile
griff erneuert und mit doppelter Zuver»
ficht und Kraft der Feind die Position
V 6c sey's an. welcher nun, ganz aus
eigenem Antriebe, den Kampf annahm
und nach achtstündigem hartnäckigen
Ringen den Feind in dessen alte Stellung
zurückwarf, welche Waffenthat Erzherzog
Kar l in einem Tagesbefehle auf das
ehrenvollste anerkannte. Am 4. October
1799 wurde V6csey zum ersten Mt -
meister im Regiments ernannt. Am
16. dieses Monats ging Oberst Graf
Eszterhäzy bei Neckarshausen dem in
der Starke von drei Kavallerie - Regi-
mentern daselbst stehenden Feinde mit
drei Escadronen und einer Kavallerie-
batterie entgegen und warf deffen vor»
derste Abtheilungen, welche, bei dem
Haupttheile sich sammelnd, wieder vereint
Eszterhazy angriffen und zum Rück-
zuge zwangen. I n diesem Momente brach
noch ein französisches Huszaren-Regiinent
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon