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Veigl. Valentin Vbigl, Valentin
zum Commandanten des Militarpolizei-
wachcorps der venetianischen Provinzen
ernannt, stand er diesem schwierigen
Posten auch in den denkwürdigen Jahren
l848 und 1849 mit großer Umsicht vor,
bis er nach der Uebergabe Venedigs mit
General Baron Culoz nach Trieft über'
schiffte. Am 1t). October 1848 übernahm
er das Stadt- und Platzcommando in
Brescia, wurde am 6. Februar 1849
Obercommandant der Municipalgarde
und Polizeiwache in Wien mit Oberst-
lieutenantscharakter und am 4. Juni
1838 Oberst. Unter ihm und durch ihn
vollzog sich in Wien die Reorganisirung
der Polizei und die Errichtung der
Wiener Gewölbewache, eines Insti»
tuts, das seit seinem Bestehen die ersprieß»
lichsten und wohlthätigsten Folgen für
die Sicherheit der inneren Stadt Wien
zur Nachtzeit hatte. Als gegen das Ende
1863 Veigl in den Ruhestand übertrat,
erhielt er in Würdigung seiner 46jährigen
Dienstleistung und seiner mannigfachen
während derselben erworbenen Verdienste
das Ritterkreuz des Zeopoldordens. Er
übersiedelte nun nach Grah, wo er bald
darauf im Alter von 67 Jahren starb.
Fremden'Blatt . Von Gust. Heine (Wien.
4°.) l863. Nr. 232. — Der Kamerad
(militärisches Blatt. Wien, 4°.) l866. Nr. 1,
S. 3. — Mi l i tä r »Zeitung. Herausgegeben
von Hirtenfeld (Wien gr. 4".) l8»',3.
S. 442.
Veigl von Kriegeslohn, Valentin
(k. k. Feldmarschall-Lieutenant,
geb. zu Czortkow in Galizien am
12. Februar 1802, gest. in Prag
31. August 1863). Sein Vater diente in
den Befreiungskriegen als Oberst und
Commandant des 8. Kürassier-Regiments,
welches mit mehreren anderen derselben
Waffengattung unter den Befehlen des
Feldmarschall'Lieutenants Grafen No stiz in der Völkerschlacht bei Leipzig so ruhm-
voll kämpfte, daß es zum glücklichen
Ausgange derselben entschieden beitrug.
Als Kind schon zeigte Valent in be<
sondere Lust zum Soldatenstande und,
kaum zwölf Jahre alt, wurde er auf des
Vaters Geheiß durch einen Wachtmeister
aus Oesterreich abgeholt, um bei dem in
Frankreich stehenden Felddepot einzu-
rücken. So machte er denn in früher
Jugend ein ganz ordentliches Stück
Kriegsleben mit: denn die Depots blieben
nichts weniger als unbehelligt, da die
Insurgenten überall umhersireiften und
in der Champagne der. Aufstand aus«
gebrochen war. Nach Beendigung des-
Feldzuges 1814 schickte ihn der Oberst
und Commandant des 8. Kürassier-Reg!«
ments Fürst Windischgrätz zuc Reserve«
Escadron. Ueberhaupt nahm sich der
Fürst in Würdigung der Verdienste des
tapferen Vaters sehr warm dessen Sohnes
an, sorgte für die militärische Ausbildung
desselben und beförderte ihn auch zum
Ofsicier im Regimente. Nach siebzehn»
jährigem Dienste in subalternen Chargen
wurde Veigl 1830 zweiter Rittmeister,
balddaraufEscadronscommandant, 1833
Major im Regiments, 1842 Oberstlieute-
nant im 2. Kürassier»Regimente, 1844
Commandant des Militär-Cemralequita«
tionsinstitutes in Salzburg, 1843 Oberst
des 2. Chevaurlegers«Regiments und
1849 Generalmajor. Bis zu seiner Be-
förderung zu dieser Charge leitete er das
vorerwähnte Equitationsinstitut, und erst
nach Auflösung desselben kam er in den
letzten Tagen des Februar 1849 als
Brigadier zum Belagerungscorps von
Komorn unter FeldmarschalbLieutenant
Simunich, wo er sich bei mehreren
Gelegenheiten hervorthat. So machte
er daselbst am 31. März mit seiner Bri-
gade und dem Tags zuvor unter Oberst»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon