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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 79 -
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Seite - 79 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50

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Veith. Jacob 79 Veith, Jacob Veith in das Geschäft eines ansehn- lichen Webermeisters als jüngster Geselle ein, machte sich aber durch Geschicklich' keit und Fleiß bei seinem Herrn bald so beliebt, daß er in kürzester Zeit zum Alt- gesellen vorrückte. Zehn Jahre arbeitete er in Wien und galt als sehr geschickt in seinem Fache Dann kehrte er, 1786, in seinen Heimatsort zurück, verheiratete sich daselbst mit Rosalie Kühmann, der Tochter des Primators (Bürgermeisters) und übersiedelte zunächst nach Budweis. I n letzterer Stadt begann er in Gemein- schaft mit noch einigen anderen Webern den oberwähnten so beliebten Baumwoll- stoff Pik zu erzeugen, wozu er anfänglich die Wolle aus Wien auf Credit bezog. Das Geschäft ging über alle Erwartung gut von Statten, und schon nach einiger Zeit konnte er sich ein Haus kaufen. Als dann die französischen Kriege ihren An» fang nahmen, erhielt er die Lieferungen für die kaiserliche Armee, und von diesen datirt das rasche und ungewöhnliche Wachsthum seines Vermögens. Gegen Ende des verflossenen (18.) Jahrhunderts stand er schon in großem Ansehen, und war er auch Besitzer der Herrschaft Dub. Bald darauf kam nach des Grafen Karl Pachta Tode die Herrschaft Liboch Chcebuszko zum Verkauf, und auf An» rathen des Herrschaftsinspectors Straka erstand sie Veith um die Summe von 400.000 fi., welche in bestimmten Raten zu bezahlen ihm gestattet ward. Durch andere vortheilhafte Unternehmungen wuchs sein Vermögen ebenso rasch als bedeutend, und nach und nach kaufte er nachstehende Güter und Herrschaften an: Velisy, Semily, Ieseny, Iirny, Tüppels- grün, Nejdek, Cervena, Ihota, von denen er Ieseny und Iirny wieder veräußerte. Dagegeu kamen noch hinzu: Vrutic im Bunzlauer Kreise, Kolin und Mlazov und zuletzt 2irec, Sukohrady, vice, Brocen. Zichor und Ulisov. Diesen seinen ganzen großartigen Grundbesitz ! bis auf Liboch und was dieser Herrschaft ! incorporirt war: Chcebuszko, Sukohrady, Snedovic und Brocen, vertheilte er noch bei seinen Lebzeiten unter seine fünf Kinder — einen Sohn und vier Töchter. Hatte es V e i t h zum reichen, sehr reichen Manne gebracht, so war er wieder freigebig, wohlthätig und förderte manche ! guten Zwecke in uneigennütziger und er- giebiger Weise. So spendete er — um nur einige Beispiele aus vielen anzu führen — im Jahre 1819 zur Verbesserung des Schulwesens auf seinen im Leit» meritzer und Bunzlauer Kreise gelegenen Gütern ein Capital von fünftausend Gulden für jeden Kreis. Von den In- teressen dieser Stiftung sollen die an Stelle invalid gewordener alter Schul- lehrer neu angestellten Substituten so lange besoldet werden, bis sie in das ganze Gehalt der ersteren eintreten können. Ferner wies er fünfhundert Gulden für jeden Kreis zur Errichtung einer zweckmäßigen Schulbibliothek an. Ungemein viel that er für die Verschöne- rung der Herrschaft Liboch und der ganzen Umgebung. Er baute auch die Cichorie, die Zuckerrübe und den Krapp an, inZeliza errichtete er'1832, einer der Ersten, eine Rübenzuckerfabrik, und auf seiner Herrschaft Liboch führte er eine ganze Reihe bisher dort unbekannter Gewerbe und Industrien ein, indem er Goldschmiede, Uhrmacher, Messerschmiede, Sattler, Seiler u. s. w. ansiedelte. So wurde er der Wohlthäter jener Gegenden, in welchen er ein neues Wirken und Schaffen hervorgerufen. Nachdem er seine Gattin Rosalia am 24. October 1831 durch den Tod verloren, folgte er ihr in nicht ganz zwei Jahren ins
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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