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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 82 -
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Veith, Johann Emanuel 82 Peith. Johann Emannel brunner Schloßhofe, bei welcher es ihm, da er klein und schmächtig war, bis in die vordersten Reihen der Zuschauer sich hindurchzudrücken gelang, den im Zenith seines Glanzes stehenden Kaiser Napo< leon in nächster Nähe, und noch in seinen späten Lebensjahren bemerkte Veith, wenn er dieses Ereignisses gedachte, daß ihn der herzlose Blick des Imperators durchschauert habe und ihm nie aus der Erinnerung gewichen sei. Am 27. No- vember 1812 erlangte Veith die medi- cinische Doktorwürde; feinen Rigorosen wohnte der bekannte Staatsrath und kaiserliche Leibarzt Freiherr von Stifft M . XXXIX, S. 9^ j bei. Zu jener Zeit fand auf deffen Veranlassung die Reor- ganisation des Thierarzenei'Institutes statt, welches bis dahin dem Hofkriegs- rathe unterstand und unter der Soldaten- wirthschaft ganz hörabgekommen war. Ob nun Sti f f t , welcher diese Anstalt der Leitung der Studienhofcommission unterstellte, die ungewöhnliche Begabung des Rigorosanten mit gewohntem Scharf- blicke erkennend, bei der Prüfung den Ausruf gethan: „Da haben wir hier unseren neuen Institutsdirector", das wollen wir dahin gestellt sein lassen. Thatsache ist es, daß er den jungen Arzt nicht mehr aus den Augen verlor und am 31. November 1816 dem damals Dreißigjährigen die provisorische Leitung des reorganisirten Institutes übertrüg, an welchem derselbe seit 1813 als Correpe- titor fungirte. Am 31. Juli 4819 wurde Veith wirklicher Director. Er war eine Zeit lang nicht blos die Seele der An- stalt, sondern es concentrirte sich in ihm Alles: Leitung und Ausführung; er war Director, Verwalter, Professor und hatte zugleich die alten Kräfte beseitigen ließen, zu überwinden. Nach Hoffinger wäre Stiff t mit dem neuen Director so zu- frieden gewesen, daß er weiter kein Ge- wicht darauf gelegt habe, als er Veith dem von ihm verpönten homöopathischen System mit aller Entschiedenheit sich zu- neigen sah. (Ich glaube, dieser Ansicht Hoffinger's entgegentreten zu müssen, da Veith erst 1823, im Jahre seines Austrittes aus dem Institute der Homöo- pathie sich zuwandte.) Bei der erfolg- reichen Wirksamkeit unseres Gelehrten sowohl auf wissenschaftlichem Gebiete, denn damals erschienen seine in Fack- kreisen geschätzten Werke über Pathologie (1814). Medicinialpflanzen (1813), Thierarzeneikunde (1817) ^die bibliogra- phischen Titel seiner sämmtlichen Werke folgen auf Seite 87^. sowie als prak- tischer Arzt, der sich bald einer starken Clientel erfreute, und endlich als Leiter einer Anstalt, die unter seiner starken Hand sich allmälig trefflich entfaltete, wuchs sein Ruf in kürzester Zeit und' wurde sein Name in Fachkreisen in anei> kennendster Weise genannt. Nicht gerin- ges Erstaunen rief daher die Nachricht hervor, daß Veith, der im Jahre 1.816 zum Christenthume übergetreten — der Professor der Zoologie Franz Ritter von Scherer und der Professor der Patho- logie, der berühmte Karl Philipp Hart» mann ^Bd. VIII, S. ^I^j waren seine Taufpathen — allen Aemtern und Wür« den entsagen und in den von Clemens Hoffbauer M . IX, S. gestifte» ten Redemptoristenorden eintreten wolle. Und das geschah auch im Jahre 1821. Indeß gelangte Veith nicht gerade plötz- lich zu seinem Entschlüsse. Es waren nach allen Seiten die furchtbarsten vielmehr die Vorboten einer so ernstlichen Schwierigkeiten mit dem alten Schlen-! Wandlung mit der Zeit immer bestimmter drian, da ja bei den Reformen sich nicht! vorangegangen. Dieinnere Geschichte,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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