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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 84 -
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Veith. Johann Emanuel Johann Eincnmel Abweichend von dem eben erzählten lauten bezüglich seines Nebertrittes andere Berichte. Nach diesen hatte man seinem Vorhaben, vom Amte zurückzutreten, allerlei Schwierigkeiten entgegengesetzt, da man eine Kraft, die man in ihrer ganzen Tüchtigkeit kennen und schätzen gelernt, nicht leicht missen wollte und auch nicht so leicht ersetzen konnte. Veith hatte dies vorausgesehen, und um nicht Zeit zu verlieren, bereits als Director seines Institutes vom October 4847 an die theologischen Vorlesungen an der Wiener Universität besucht. Endlich aber gab man seinem Drängen nach, er erhielt am 8. September 1820 die erbetene Ent- lassung, und nun zog er zu den Fran» ciscanern. Im Kloster beendete er die Theologie, erlangte am 26. August 4821 die Priesterweihe und trat am 17. Sep« tember in den Redemptoristenorden. Da» selbst erkannte man, welche Kraft man gewonnen, und beschloß/da Hoffbauer bereits 1820 gestorben war, dieselbe zu verwerthen. Man strengte den neuen, besonders als Beichtvater und Prediger ebenso rasch wie früher als Arzt berühmt gewordenen Mitbruder auf das äußerste an. Dies und die bald zu Tage getretene Verschiedenheit der Ansichten, die Abnei« gung, welche ihn gegen den Syllogismus der wieder aufgewärmten und gerade von den Redemptoristen wie von dem verwandten Orden der Jesuiten als mustergiltig erklärten Scholastik durch- drang, veranlaßte ihn, aus dem Orden auszutreten. Dieses Vorhaben führte er unter Mithilfe des Hauses Kinsky zu Ostern 1830 aus, er trat in den Welt- priesterstand, wurde am 30. April 1830 .Cooperator bei der Pfarrkirche am Hof und wendete sich nun vorherrschend dem Predigtamte zu. I n diese Zeit fällt seine Wiederannäherung an den' schon aus frü- . heren Jahren ihm bekannten Vr. Anton Günther ^Bd. VI, S. 10), welcher 1827 mit seiner Creationstheorie den Versuch gemacht hatte, die Wahrheiten des Christenthums auch in den modernen philosophischen Formen darzuthun. Die Eigenheiten dieser speculativen Theologie — Einiges darüber haben wir im Artikel Günther gesagt — hier darzustellen, ist nicht unsere Aufgabe. Daß Veith, der Naturforscher, sich von einer Lehre angezogen fühlte, welche die Zweiheit von Natur und Geist, sowie deren Wechselverhältniß und im Menschen zu Einem Wesen vollzogene Vereinigung anerkannte, braucht nicht gerade betont zu werden. Anderseits fühlte.sich auch Günther, der katholische Philosoph, von dem seltenen Manne um so mehr angeregt, als dieser auch in seinem neuen Berufe durch unablässiges Studium auf der Höhe der Naturwissenschaften sich zu erhalten bestrebte. Innige Freundschaft verband bald die beiden in ihrem Denken zusammenstimmenden Männer und ver- einte sie zu ergänzendem Wirken. So- betheiligte sich V e i t h damals an Günther's philosophischem Jahrbuche „Lydia". Aber auch Andere fanden sich bald zusammen. Bei Frau von Heß uer« einigten sich allwöchentlich ihr Bruder, dann der berühmte Staatsökonom und nachmalige Freiherr Karl Ferdinand Hock M . IX, S. 78^j, I)i>. I . H. Pabst Md. XXI, S. 136^, der auch den An° fang machte mit der Systematisirung der Günther'schen Philosophie, der Arzt Dr. Glück er und der junge I)r. Löwe, zu einem wissenschaftlich geselligen Kreise, wie ihn das damalige Wien noch nie ge- sehen und welcher die romantischen Flun« kereien der vorhergegangenen Schlegel- Gesellschaften an Ernst und Gehalt weit überflügelte. Am 14. September 1831
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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