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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 85 -
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Veith, Johann Emanucl ß erhielt Vei th die Stelle des zweiten Dompredigers bei St. Stephan, die er bis zum 16. März 1843 versah und dann, da er sich erschöpft fühlte und dem Amte physisch sich nicht mehr gewachsen glaubte, niederlegte. Er wurde mit 800 st. pensionirt, welchen Betrag die Hofstelle ihm zuwies, nachdem das Konsistorium nur 400 fl. angetragen hatte! Daß in körperlicher Schwache nicht die eigentliche Ursache seines Rücktrittes liegen konnte, erhellt einfach aus der Thatsache, daß er noch in den späteren Jahren, so 1832 und 1838 in der Minoritenkirche zu Prag, 183? und 1838 in der Pfarrkirche zu den neun Engelchören in Wien, daselbst 1862 und 1863 in der Capucinerkirche > und dann noch später in der Stadtpfarr» kirche zu St. Peter als Kanzelredner, und zwar in höchst anstrengender Weise auftrat. Vielmehr erscheint die Nachricht, ! daß die Mitglieder des Ordens ihm seinen Austritt nie verzeihen konnten und nur auf eine Gelegenheit warteten, ihn zu! stürzen, sehr glaubwürdig. Und eine ^ solche fanden sie auch, als sie die von! ihm im Jahre 1844 herausgegebenen! „Gesammelten Erzählungen und Humo-, reäken" nicht mit der Brille des Kritikers, sondern mit der Verfolgungssucht des Inquisitors untersuchten und darin eine Stelle fanden, die ihrer Auslegung zu- folge Veit's Unwürdigkeit zu einem so wichtigen Predigtamte beweisen sollte. Und was diese Partei wollte, gelang ihr auch: er legte das Amt nieder. Aber noch 31 Jahre waren ihm beschieden, und er blieb während derselben nicht müßig, sein sporadisches Auftreten als Fastenprediger und die unten folgende Uebersicht seiner Werke, seine zahlreichen Missionen an verschiedenen Orten und seine Predigten geben einen Beweis dafür. Außer einem zweifachen Kranze von Ho» i) Johann Emanuel milien schrieb er eine stattliche Reihe von Werken, deren jedes ein bestimmtes Thema nach allen Seiten durchführte. Auch den Ereignissen des Bewegungs- jahres 4848 stand der damals 61jährige Priester nicht thatlos gegenüber. Er ver- band sich mit I)r. M. A. Becker zur Herausgabe eines Blattes, betitelt: „Auf- wärts". Ein Volksblatt für Glauben, Freiheit und Gesittung. Herausgegeben vom Katholikenverein. Dasselbe begann bei del. immer mehr steigenden Bewegung am 3. Juli g. I . zu erscheinen und endete am 14. October mit der dreißigsten Nummer. Nur trat am 4. October mit Nr. 27 als Redacteur an Stelle Be cker's Dr. I .P. Kalten back ein. Minder glück- lich war Veith mit einem zweiten jour- nalistischen Unternehmen, welches er einen Tag nach dem grauenhaften 6. October wieder gemeinschaftlich mit I . P. Kalte n» bäck vom Stapel laufen ließ. Es war der „Oesterreichische Volksfreund", welcher als Wochenblatt ersckeinen sollte, es aber nicht über die erste Nummer brachte. Auch einen schweren Gang zu thun, war Vei th vorbehalten. Am 13. November ging er zu Messenhauser, welcher ihn zu sich gebeten hatte. Zur Vollendung seines Charakterbildes haben wir nur noch Weniges hinzufügen. Bereits oben be« merkten wir, daß er sich als Arzt zur Homöopathie hinneigte und diesem System auch treu blieb. Durch die Euren, die er mit dieser Heilmethode insbesondere zur Cholerazeit ausgeführt hatte, mag er nicht wenig zur Ausbreitung dieses von den Aerzten mit scheelen Blicken betrach- teten Systems beigetragen haben. Er würde ein reicher Mann geworden sein, wenn er seine ärztlichen Dienste gegen Entgeli ausgeübt hätte. So aber behan- delte er die Kranken nicht als Arzt, son- dern als — Menschenfreund. Für seine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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