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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 138 -
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Seite - 138 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50

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Verri, Alessandro 138 Verriß Alesfandr«.'» im Louvre qedruckte ^ <I<^ I'^nl-op^" übersetzte daraus mehrere Artikel der Brüder Alexander und Peter Perr i . Die verschiedenartigsten Gegenstände aus der Gesetzgebung, Na- tionalökonomie, Moral, Naturgeschichte, Medicin, Landwinhschaft und aus den schönen Wissenschaften wurden darin er» örtert, frei von allem Cynismus, aber mit dem feinen Geiste eines Lucian und Swi f t , uud die B'ätter macbten ebenso im großen Pudlicum. wie in Kreisen der Wissenschaft Aufsehen, freilich nicbt ohne vielseitigen Widerspruch zu finden. Von Alerand er Verr i sind darin 30 Ab- Handlungen über das Privat- und öffent- liche Recht, über Moralphilosophie und schöne Literatur enthalten und mit ^1 be- zeichnet. Aber mit einem Artikel, betitelt: <I<^11a Oru^o<^". ftacb er in das Wespennost der GelehrtenzuMt. Es gab großen Aufruhr in diesen Kreisen, beson« ders veranlaßt durch einen leidigen Druckfehler, da der Letzer das Wort Xot^i-c» zu Xo^il.!-') entstellt harte. Aber der Forderung der Lerikographen, daß jeder Schriftsteller ohneweiters sich in seinen Ansichten nach jenen des Wörter- bucbes wie auf einem Prokrustesbette strecken müsse, war denn doch durch Ale» randers Artikel ein Hieb versetzt worden, der fest saß und auäi seine guten Folgen hatte. Etwa um dieselbe Zeit fing Aleiander seinen ^<3a^//o l i/ .^Vo/'/ll c^^/cl//^" an, welchen er, mit Romulus beginnend, bis in seine Zeit fortführte. Seine nächste Absicht dabei war, den von Murator i in dessen 23 Bänden der „äorlptoi-^ i-erum itg.1i- e^i-lim" niedergelegten und so zu sagen noch ungedobenen Schatz im Hinblick auf Italiens Geschichte auszubeuten. Peter^ Verr i , der an seines Bruders Arbeit großen Antheil nahm und sie mit Auf- merksamkeit verfolgte, förderte denselben mit allen Kräften, eiferte ihn zur Voll- endung und Herausgabe an und erklärte freimüthig, daß er den Werth dieses Unternehmens nicht gering anschlage. Nm jene Zeit schrieb auch Beccaria seinen berühmten Tractat über Verbrechen und Strafen, der inner- und außerhalb Italiens so großes und geregtes Auf- sehen erregte. Hier ist es am Platze, des Antheils zu gedenken, den die Brüder Verr i , namentlich aber Alexander, an dieser Arbeit hatten. Durch sein Ehrenamt als Protector der Eingeker» kerten war Letzterer mehr als ein Anderer in der Lage, die Mängel und Mißbräuche des damaligen Gefängnißwesens kennen zu lernen. Nun, ein so warmes Herz für das Recht Beccaria auch besaß, so würde er doch. im Ganzen eine höchst trage und indolente Natur, aus Wider- willen gegen jede anstrengende Arbeit sein Werk nie zu Ende geschrieben haben, wenn er nicht von den Brüdern Verr i , namentlich aber von Alexander, fort und fort dazu gedrängt worden wäre. Daraus entsprang auch die Meinung, die lange im Schwange war, daß nicht B eo caria, sondern die Brüder Verr i das so berühmt gewordene Werk ^ s i Ds> ?i'tt/ s cie//s ^s/ls^ verfaßt hätten. Ja, Beide sahen sich in Folge dieser Ansicht, die im Publicum immer fester Fuß faßte, sogar veranlaßt, in einem 1802 an Isidor Bianchi ^Bd. I, S. 3781 gerichteten Schreiben diese Annahme aus das ent- schiedenste abzulehnen und zu entkräften. Als Beccaria, von Seite der fran- zösischen Philosophen eingeladen, ihre Glückwünsche für die schöne That ent- gegenzunehmen, die Fahrt nach Paris nicl>t allein antreten wollte, gab ihm
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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