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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 151 -
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Vcrschitsch Verschitsch hölzerner Gliedmaßen verbreitete sich dor Ruf des bäurischen Mechanikers immer mehr, und er erhielt nicht nur Bestel- lungen im Inlande. sondern auch vom fernen Auslande. Seine künstlichen Glied- maßen, vornehmlich Füße, kamen nach Warschau, Mainz, Pesth, Lendva, Grcch, Pettau, Venedig, Trieft. Effeg, Salzburg, Villach, Fürstenfeld, Mariazell, Murberg und RoHirsch. Einen zweiten besonders glanzenden Erfolg feierte er, als Fürst Ahremberg, welcher bisher aus London und Paris bezogene künstliche Füße an- wendete, ohne jedoch mit ihnen zufrieden :u sein, von Verschitsch vier Stück anfertigen ließ, weil er mit dem ersten, welches er bei ihm bestellt hatte, keine von jenen Beschwerden empfand, die ihm den Gebrauch der ausländischen uner« träglich machten. Der Buchhändler Kunze aus Main; unternahm 184l eigens eine durch einen Büchsenmacher anfertigen. Die Hauptvorzüge der von ihm gelieferten künstlichen Glieder lagen in der außer, ordentlich genauen Verarbeitung, Be« rechnung und zweckmäßigen Lage der Federn und dabei in der großen Dauer» haftigkeit. Ueberdies fertigte er die Werk» zeuge und Apparate fast alle selbst an. Erzherzog Johann nahm daher Ver- sckitsch in Würdigung der Verdienste desselben unter die bevorzugten Mit- glieoer des Vereines auf und ließ in dem unter seinem Schutze stehenden inneröfterreicdischen Industrievereine in Graz einen von dem Künstler verfertigten Fuß vertical durch- schnitten, so daß der ganze Mechanismus bloßgelegt ist und genau siudirt werden kann, zum Studium öffentlich ausstellen. Im Jahre 1843 scbickte Verschitsch auf Verwendung der Bezirksobrigkeit Reise zu Verschitsch, um sich von ihm ^ Neuweinsberg auf die allgemeine österrei-- drei künstliche Füße verfertigen zu lasten. Er versicherte, dieselben mit dem größten Vortheile gebrauchen zu können, und chische Gewerbsproductenausstellung in Wien eine künstliche Hand und einen Fuß. Aber die''e kunstvollen Arbeiten nachdem er das erste von verfertigte Bein angelegt hatte, warf er das aus Paris bezogene fröhlich mit den Worten weg: „Jetzt ist es mir, als wenn ich keinen hölzernen Fuß hätte". Im Jahre 1843 kam auch ein Ersuchschreiben man den Vorgang bei der Prämiirung auf der Pariser und Londoner Ausstellung kennen zu lernen Gelegenheit hatte, sich leicht erklären läßt. Der damals siebenzig- jährige Greis nahm sich diese Nichtberück-- von dem königlich bayrischen Landgerichte! sichtigung seiner Arbeit, zu der er noch Wunsiedel in Oberflanken mit Bestellung ^ überdies amtlich aufgefordert worden einer künstlichen Hand. Außer Füßen verfertigte Verschitsch auch Hände und einzelne Finger und lieferte im letzt- genannten Jahre auch einen Vorder- arm nach Gratz und einen Daumen für einen Ofsicier nach Ungarn. Diese künstlichen Gliedmaßen arbeitete er nach eigener Erfindung mit den gewöhn- lichen Tischlerwerkzeugen aus, und zwar ganz allein, nur die Stahlfedern ließ er, jedoch unter seiner Aufsicht und Angabe, war, so zu Herzen, daß er von nun ab keine solchen Kunstarbeiten mehr lieferte. Der von der Wiener Ausstellung zunick- gelangte Fuß wurde dann dem Künstler von der k. k. medicinisch» chirurgischen Lehranstalt in Graz abgekauft' ein an- derer künstlicher Holzfuß aber und eine Hand, welche sich in seinem Nachlasse vorfanden, werden bei der Bezirksodrig- keit Neuweinsberg zur Einsicht aufbe- wahrt. Im Juni 1847 hatte Vei>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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