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Vesque, Johann (Sohn) 199 Vesque, Johann (S
Augen vortrug, ihm zugleich über die Concerte der Gesellschaft nicht mehr wie
vorzunehmenden Verbesserungen Rath . früher lediglich zur Selbstunterhaltung
ertheilend. Bald schuf unser Componist ! der dilettirenden Mitglieder dienen, son-
gröhere Werke, wie die Opern: „ Indern wirkliche, durch Künstler dirigirte
äoin^ ä«1 lii^o" (1830); — „Tu-! und ausgeführte Kunstleistungen dem
randot"; — „Johanna d'Arc"; — ! Publicum vorführen sollen, das Conser-
— „Liebeszauber"; —. „Ein Abenteuer', vatorium aber aufgehört hat, eine bloße
Karls I I . " ; — „Der lustige Rath" ^Elementarschule für ein musicalisches
imd „Lips Tullian oder die Ente". ^Die Proletariat zu sein, fondern eine höhere
ausführliche Angabe seiner Compositionen
folgt S. 201^. Außerdem comftonirte er
Messen, Streichquartette, Männerchöre,
Claviersonaten und Variationen, fran- Bildungsanstalt ward zur gründlichen
Pflege des Unterrichtes in allen Zweigen
der Tonkunst und der damit verbundenen
Wissenschaften. „Durch sein musicalisches
zösische Romanzen, italienische Gesänge,! Talent als Sänger und Componist",
vorzüglich aber viele deutsche Lieder, ! sagt Professor Dr. Hanslick in seiner
worunter besonders seine Betonungen „Geschichte des Concertwesens in Wien",
Heine'scher Gedichte Aufsehen erregten
und in dem deutschen Liederschätze einen
hervorragenden Rang einnehmen. Aber
nicht allein selbstschöpferisch trat Vesque „durch seine Bildung und sein geistreicb
anregendes Wesen wurde Vesque eine
der anziehendsten und hervorragendsten
Persönlichkeiten der Wiener Kunstwelt in
im Gebiete der Tonkunst auf, auch die! den Vierziger-Iahren und länger. Auch
Förderung derselben im Kaiserstaate, ! als Vicepräsident der Gesellschaft der
vornehmlich in Wien, ließ er sich auf das > Musikfreunde hat er sich für die Hebung
wärmste angelegen sein, und in einer! der Wiener Musikzustände verdienstlich
Geschichte der Musik in Wien wird sein ! gemacht". Die Leistungen Ves qu e's als
Name immer, eine Ehrenstelle einnehmen.
So veranlaßte er im Vereine mit gleich» Staatsmannes, Nechtsgelehrten und Ton-
schers haden im In- und Auslande viel-
gesinnten Musikfreunden die Aufführung ! fache Würdigung gefunden. Von Seiner
der in der Hauptstadt ^u jener Zeit noch
unbekannten Oratorien von Mendels»
söhn', ferner leitete er die großen (5on>
certe, welche in der kaiserlichen Winter-
rettschule mit 800 bis 1000 Mitwirken-
den aufgeführt wurden, die sogenannten
„Musikfeste"; auch nahm er wesentlichen
Antheil an der Reconstituirung der durch Majestät dem Kaiser erhielt er das unga-
rische Indigenat, die große goldene Me-
daille für Kunst und Wissenschaft, das
Ritterkreuz des Leopold- und jenes des
St. Stephansordens, dann die geheime
Rathswürde; mittelst ah. Entschließung
wurde er als Mitglied in die kaiser-
liche Commission für die Weltausstel-
d'e Wirren des Jahres l846 zerrütteten, ! lung 18?Z berufen, bei welcher er die
von Auflösung bedrohten „Gesellschaft! Function eines Delegirten der General-
der Musikfreunde des österreichischen ! direction für die internationale Jury be-
Kaiserstaates" und ward ihr Präses«! kleidete. Viele in-und ausländische Kunst-
Stellvertreter, sowie Director des von institute verliehen ihm das Diplom der
ihr gegründeten Conservatoriums der Mitgliedschaft; für sein Werk „Die
Musik. Er war es auch, der ihre Sta- ! gesetzliche Behandlung der Ausländer in
tuten umarbeitete, in Folge dessen die ! Oesterreich" ward ec von dem Könige
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon