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Pest (Familie) 22Z
bald nach der Geburt oder doch in jungen
Jahren dahinstarben. Von den anderen sechs
waren drei Töchter, welche sich alle uermatten,
und drei Söhne: Nicolaus, Franz Georg
und Loreuz Chrysanth. Ersterer (geb.
I7lö), der sich der Handlung in Salzburg
und Wien widmete, schiffte sich ungefähr
173!> auf der Donau ein, und es ward nie»
mals mehr etwas von ihm gehört. Franz
Georg (geb. 1718) übernahm das väterliche
Haus und die Apotheke. Er wurde der
Stammvater der verschiedenen Za .ilirn-
zweige, welche noch heute in Tirol, in den
Herzogthümern, in Böhmen und Mähren sich
befinden. L o r e n 5 Chrysanth ^siehe dessen
besondere Biographie S. 212) vermalte sich
am 21. November 4731 mit Dosrpha von
Ficklj, Tochter des Kanzlers des damaligen
Bamberg'schen Vicedomö zu Wolftberg. das zu
jener Zeit Sitz der Verweser der Bamberg'schen
Herrschaften in Kärnthen war. Aus dieser neun-
zehnjährigen Ehe gingen sechs Töchter, welche
ülle sich verheirateten und zum Theile noch
jetzt Zahlreiche Nachkommen zählende Familien
gründeten, und ein Sohn hervor. Dieser,
Namens Joseph (geb. 14. Jänner 1709),
welcher sich dem Studium der Arzenei wissen,
schaft widmen sollte, begann auch dasselbe,
aber nach des Vaters Tode trat er in die
. k. k. Armee, machte die vielen Feldzüge der
ersten kriege gegen Frankreich mit, rückte bis
zum Hauptmann vor und schied während des
Friedens 1t>U6 aus der Armee, worauf er sich
mit einem Fräulein von Gurzarolli vermalte
und auf einer Besitzung bei Hrainburg nächst
Laibach sich mit Landwirthschaft beschäftigte.
Er starb am 6. März 1832 als Professor der
Landwirthschaftslchre zu Laibact). Lorenz
Chrysanth. dessen erste Gattin Iosepha
am ^0. November 1772 mit Tode abging,
vermalte sich noch im nämlichen Jahre mit
Bartillra ll>under, welche aber schon am
1. September 1773 kinderlos starb. Am
24. December 1773 schritt er zur dritten Ehe,
und zwar mit Nattünm Egger aus Straßburg
in Kärnthen, welche ihm vier Sühne und vier
Töchter gebar. Sieden Kinder aus der ersten
und ebenso viele aus der dritten Ehe über«
lebten den Vater. Der jüngste Sohn Franz
starb 1810 zu Agosto in Sici"lien, wodin ihn
sein lebhaftes Verlangen, die Welt zu sehen,
geführt hatte; der Zweitgeborene, Chrysanth
Alexander, starb schon 1797 als eben cr»
nannter Fähnrich zu Spital, auf seiner Rück-
reise aus Italien, zu welcher ihm krankheits« halber ein Urlaub bewilligt worden war.
Ein anderer Sohn, Johann, wurde Apc"
theker in Klagenfurt. Von den vier Töchtern
vermalten sich zwei. Der aus dieser dritten
Ehe erstgeborene Sohn ist der am 13. De-
cember 1840 gestorbene k. k. Guoernialrath
und Protomedicus zu Oratz Loren; Ehr i -
santh lsiehe S. 2iö). Er heiratete am
17. Juni 18<»4 zu Magenfurt Iuliana (geb.
lo. Februar 1784). Tochter des fürstlich
R 0 senber g'schen H üterinspectors Johann
Anton von Fradeneck. Siegebar ihm vier
Söhne, welch? sich alle der Arzeneiwissen«
schaft widmeten: Lorenz wurde Magister
der Pharmacie; Octav starb als Doctor
der Medicin, Gubernial« und Landismedi-
cinalrath des Küstenlandes zu Trieft am
14. Octooer 1861; Maximi l ian als Medi
ciner am 9. October 1833 zu Grah, und
Jul ius Octav (geb. zu Klagenfurt 1. Juni
18(16). welcher zur Zeit als k. k. Statthalters
rath im Ruhestande zu Gratz lebt, war zuletzt
Landesmedicinalrath in Sanitätsangelegew
heiten in Steiermark. Von Seiner Majestät
dem Kaiser mit dem Orden der eisernen Krone
ausgezeichnet, wurde er den. Statuten des
Ordens gemäß in den erblichen Nitterstand
erhoben. Von ihm ist dem Verfasser dieses
Werkes folgende Inauguraldissertation be-
kannt: n^>6 reä^ii'A.tiouo «t ä« ^Ikiiäulkd
inciük (Viuclu^ouas 1831, K
Oongr., 4".). Ju l ius Octav Ritter von
Vest hat eine einzige Tochter Natal ie,
welche als Witwe des Landrathes Mlucnz
Archer in (3ratz lebt. Auch Wilhelm von
Vest. Apotheker in Troppau. der ein Vetter
des Vorgenannten ist, erhielt den erblichen
Ritterstand.
Vesz, Johann Hermann (mathe-
matischer Schriftsteller, geb. zu Sze-
gedin 7. April 1826). Von deutscher
Abstammung, heißt er eigentlich Weiß,
welchen Namen er in Vesz magyarisirte.
Er studirte Mathematik und widmete
sich dann dem Lehramte aus diesem
Fache; gegenwärtig bekleidet er die Stelle
eines beeideten Geometers, Professors der
höheren Mathematik an dem königlich
ungarischen Josephs »Polytechnikum in
Pefth und zugleich an der vereinigten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon