Seite - 230 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Bild der Seite - 230 -
Text der Seite - 230 -
Veite, Johann Andreas 230 Vetter, Alois Rlidolph
i?04), der zu Thorn die Pharmacie
erlernt batle, prakticirte dann in der-
selben zu Fraustadt und zuletzt in der
königlichen Apotheke zu Danzig. Von
hier folgte er 5672 einem Rufe des
Rathes von Hermannstadt in Sieben-
bürgen, wo er die Stadtapotheke über-
nahm und 32 Jahre dieses einträgliche
Gescbäft ausübte. Er galt zu seiner Zeit
als ein sehr bedeutender Botaniker und
war Mitglied der kaiserlich Zeopoldmi
sä>en Akademie X^turiio onrioZornni.
I n der naturwissenschaftlichen Zeitschrift
sind von ibm abgedruckt: ..
23!) 2s 171 6.6 a^nis
.niH6^ und ^
i-is t'tt,8oiHta et
— Sein oben
genannter Sohn J o h a n n Georg ,
welcher 1706/7 zu Jena, 1708 zu
Wittenberg, dann zu Halle und schließlich
zu Harderwik in Geldern Medicin stu»
dirte, erlangte auf letzterer Universität
1711 die medicinische Doctorwürde. I n
seine Heimat zurückgekehrt, übte er da-
selbst die ärztliche Praxis aus. Er wurde
1746 Stuhlrichter und später Rathsherr.
Von seinen Schriften sind nur die zwei
Dissertationen bekannt: ^/sssT-^/o
".) und
171 l, 4".). Er hinterließ seinem Sohne
Johann Andreas, welcher sich gleichfalls
dem medicinischen Studium widmete,
1733 zu Leipzig die Doctorwürde erlangte
und bei dieser Gelegenheit die Disserta«
tion ^^)s N0.5/F 6^7 eo/iz'ö/ia H?^Ftt?>a.
e^ 4^.) herausgab, ein großes Vermögen und eine prächtige
Büchersammlung. Aber der Sohn verfiel
in der Folge in Melancholie und mit ihm
erlosch die Ve tte'sche Familie in Sieben«
bürgen. Der Vater Johann Georg
galt wohl als ein sehr gelehrter Mann
und geschickter Arzt, war aber ungemein
heftig und wenn er seinem Zorne die
Zügel schießen ließ, sehr gemein. Die
„Hermannstädter Zeitung" (siehe unten
die Quellen) gibt in ihrem „Bunterlei"
ganz drastische Proben dieser alle Grenzen
überschreitenden Gemeinheit und Leiden-
schaftlichkeit.
Trausch (Joseph). Tchriftsteller-.Lent'on oder
biographisch-literarische Denkblätter der 2iebm-
bürger Deutschen (Kronstadt 187j. Ioh. Gött
und Tohn, gr. 8<>.) Bd. I I I , Z. 436 u. f.
— T c io ert (Johann). Nachrichten von sieben«
bürgischen Gelehrten und ihren Schriften (Preß'
bürg i?85. Weber und Karabinski, 8°.) S.433.
— Schuler von Libloy (Friedrich). Kurzer
Neberblick der Literaturgeschichte Siebenbür-
gens von der ältesten Zeit bis zu Ende des
vorigen Jahrhunderts. Sylueftergabc (Her<
mannstadt 1837, Georg uon Closius. gr. 8°.)
S. 75. — Archiv des Vereines für sieben»
bürgische Landeskunde (Hermannstadt, 8".).
Neue Folge. Bd. VI , S. 6—19: „Mittkei.
lungen aus dem Hermannstädter Rathsproto-
koll vom Jahre 1736 und 1737". — Her-
mannstädter Zei tung, 1864, Nr. luo
im Feuilleton: „Bunterlei. 5. Die Halle'schen
Arzeneien in Hermannstadt".
Vetter, Alois Rudolph (Arzt und
Fachschriftfteller, geb. zu Karls-
berg m Kärnthen 28. August 4763,
gest. in Wien 40. October 4806). Nach-
dem er das Gymnasium beendet hatte,
widmete er sich in Laibach den medici«
nischen Studien, welche er zu Wien fort»
setzte, wo er auch die medicinische Doc-
torwürde erlangte. Daselbst blieb er
zunächst als praktischer Arzt und Pro«
sector des allgemeinen Krankenhauses,
bis er im Jahre 1803 die Pro-
fessur der Physiologie und Anatomie an
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon