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Heiter, Wcnzcl 246 Vetter. Wenzel
uacbtheiligm Einfluß, und so wurde er! denken an dieses Ereigniß auf eine blei-
zunäcdst am M Juli j827 als Festungs- ! bende Weise durch Gründung einer Stif.
commandant nach Venedig bestimmt; tung zu feiern, welche den Namen des
aber noch im November desselben Jahres Generals, die Lilienberg'sche, führt,
kam er als Divisionär und Militarcom- Zu diesem Zwecke floß bald die Summe
mandant des Küstenlandes nach Trieft
und von dort im November 1829 als
commandirender General nach Croatien,
wo sich ihm Gelegenheit darbot, die
Eigenthümlichkeiten des Militärgrenz»
iustitutes in allen Einzelheiten kennen zu
lernen, manche Mängel desselben zu be»
semgen und dessen Vorzüge zu starken
und auszubilden. Durch ambulante von 12.438 fl. zusammen, deren In-
teressen zur Errichtung von sechs Stipen»
dien für die studirende Jugend Dalma»
tiens bestimmt wurden. Das Verleihungä-
recht steht den männlichen Descendenten
der Graf Vetter'schen Familie zu, und
hat nach deren Erlöschen der Dalma»
tiner Landesstelle anheimzufallen. Am
20. Jänner 184l beging der Feldzeug-
lonnen steuene er dem Unwesen der ! meister sein fünfzigjähriges Dienstjubi-
Räuberbanden, welche bis dahin das Land ! läum, und wenige Wochen danach wurde
unncker machten, und durch Repressalien i er, nachdem er noch fünf Stunden früher
gegen die zügellosen bosnischen Horden
schaffte er Ruhe und Ordnung. Da er-
folgte am 3. September l83i seine Er-
nennung zum Civil- und Militärgou»
verneur von Dalmatien. Daselbst ent'
faltete er seine ganze Energie, um, nach»
dem er die Bedürfnisse des Landes
erkannt, Industrie, Handel und Ackerbau
und durch diese den Wohlstand der, Pro»
vinz zu heben. Die beschleunigte Gross-
nung der herrlichen Kunststraße über das die vorgelegten Acten unterschrieben,
plötzlich, im Alter von 74 Jahren, vom
Tode dahingerafft. Außer seinen meist
außer dem Rang erfolgten Beförderungen
fanden seine zahlreichen Verdienste um
Staat und Monarch noch manche Aner»
kmnung. So wurde Vetter am 2l . De-
cember 18l 3 in den erbländischen G ra-
fenstand erhoben, am 23. März
ihm die k. k. Kämmecerswürde, am
2. März !823 der Titel eines geheimen
Vellebitgebirge wurde durch seinen rast- ' Rathes verliehen. Außer verschiedenen
losen Eifer herbeigeführt. Ein auf den i ausländischen Orden von Sardinien, Si-
Höhen dieses Straßenzuges errichtetes ! cilien, Sachsen, dem h. Stuhl, erhielt er
geräumiges Wohngebäude gewährte den ! von seinem Kaiser den Orden der eisernen
Reisenden, deren so manche vordem nicht i Krone erster Classe und am l4. Juni
selten in den unwirthbaren Höhen ihren j 182t die Inhaberstelle des Infanterie-
Tod gefunden, Schutz und Obdach. Die ! Regiments Nr. !8. l809 hatte er sich
Siadt Zara aber verdankt ihm die seit mit Therese geborenen Gräfin Dann
Jahrhunderten entbehrte Wohlthat einer! vermalt, welche er, nachdem sie ihm einen
Wasserleitung und mehrere sowohl inner»! Sohn und eine Tochter geboren, schon nach
halb als außerhalb ihres Weichbildes wenigen Jahren durch den Tod verlor.
ausgeführte Verschönerungen und zweck-
mäßige Verbesserungen. Am 1. Septem-
ber l838 wurde Vetter zum Feldzeug-
meister befördert. Sämmtliche Civil- und
Militärbehörden kamen überein, das An- schaft er höher stand. Was er als Soldat
Auf dem Schlachtfelde ein ausgezeichneter
Krieger, war er am Bureautisch der In»
begriff eines vollendeten Staatsmannes,
kann nicht sagen, in welcher Eigen-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon