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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 252 -
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Veoerka, Franz und Wenzel 252 Veverka, Franz und Wenzel das entschiedenste bekämpfte. I n seiner schriftlichen Vertheidigung bemerkte er unter Anderem: „der Papst könnte ja selbst die Kirche vorstellen, wenn das Paradoron Gali lei 's zur Wahrheit ge< langen würde: daß durch die Verkürzung der Halbmesser der Mittelpunkt dem Um- fange gleich werde". Veverka's Ver» halten gibt uns einen kleinen Einblick in die damaligen hierarchischen Verhältnisse der Kirche in Böhmen, welche auch noch heute die Aufmerksamkeit manches Den» kenden zu erwecken im Stande wären. a, die Gebrüder (Erf inder des böhmischen Schüttpftuges. söge- nannten Ruchadlo). Die Brüder, nach Anderen Vettern, Fran) (geb. zu Rybi- tev bei Bohdanec im Chrudimer Kreise Böhmens am 3. März 1798, gest. 4844) und Wenzel (geb. am 13. April 1796, gest. 1849) werden als Erfinder des in der Landwirthschaft seines Nutzens wegen anerkannten Schüttpfluges bezeich- net; doch wird ihnen die Erfindung, wie aus Folgendem ersichtlich, nicht so ohne Weiteres zuerkannt. Franz zeigte von jungen Jahren an eine große Geschick» lichkeit und Fertigkeit in mechanischen Arbeiten und schnitzte seinen Schulkame» raden verschiedenartiges Spielzeug, z. B. Thiere, kleines Feldgeräth und dergleichen mehr. Als er aber mit den Jahren die Landwirthschaft betrieb, da richtete er, ohne je das Handwerk gelernt zu haben, sich selbst all sein Ackerzeug her, und die Leute im Dorfe nannten ihn gemeiniglich den Wagner. Nach verschiedenen Ver- suchen und Veränderungen mit seiner Erfindung ersann er zuletzt einen ganz besonderen Pflug, welcher von Wenzel, einem gelernten Schmiede, zuerst fertig zusammengestellt wurde. Im Jahre 1828 versuchten nun die beiden Veverka in ' Gegenwart vieler Nachbarn ihr neues Ackergeräth, welches allgemeine Anerken- nung fand und von den Anwesenden den Namen Ruchadlo erhielt (über die Ety- mologie dieses Wortes siehe S. 233). Im Orte hieß man solche Pflüge, welche in Kurzem weite Verbreitung fanden, naä> ihren Erfindern wohl auch Veveröaten, aber dieser Name wich bald ganz der Bezeichnung Ruchadlo, deren man sich selbst im Deutschen bediente. Die beiden Veverka aber hatten auf ihre Erfin» düng kein Privilegium genommen, und so geschah es denn, daß, so verbreitet dieselbe in Böhmen auch war, doch mit der Zeit Niemand anzugeben wußte, wer eigentlich der Erfinder des originellen und zweckmäßigen Pfluges sei. Im Jahre 1832 schickte nun auf die landwirthschaft- liche Ausstellung in Prag ein gewisser Kainz, Landwirth in Opoöno, einen solchen Pflug und gab ihn als seine Er- findung aus, obgleich der aus Bohdanec gebürtige Iaroslav Langer in seiner Zeitschrift „OeolioLlav^ 1831, den Ru- chadlo als Erfindung der beiden Ve- verka beschrieb. Deutsche Blatter unter» stützten die Angaben dieses Kainz und priesen den von ihm erfundenen Pflug, welcher stch in den deutschen Gebieten Böhmens bald allgemeiner Verbreitung erfreute und dort eigenthümlicher Weise Oprsak genannt wurde. Obwohl nun Kainz Schritte zur Anerkennung seiner Erfindung machte, erreichte er doch nichts damit, denn die Freunde der beiden V e v e r k a , obenerwähnter Iaroslav Langer und Professor L h o t s k -^ aus Königgrätz, bemühten sich, alle Welt zu überzeugen: daß Franz Veverka der Erfinder des in Rede stehenden Pfluges sei. Aber die Sache blieb unent> schieden und war es noch, als Franz Veverka 1844 und Wenzel Veverka
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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