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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 263 -
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Seite - 263 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50

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Viale-Pre!^ Michael 263 Male PrM) Michael befleckten Empfängniß Maria feierlich ver- kündet worden war, am 18. August des« selben Jahres in Wien die Unterzeichnung des Concordates statt, am 23. Sep- tember die Auswechselung der beider» seitigen Ratisicationen zwischen Rom und Wien in Betreff desselben und am 13. No« vember durch kaiserliches Patent die Kundmachung dieses Staatsactes. Der erwartete Friede zwischen dem Staate und der Kirche ward aber durch ihn nichts weniger als befestigt. Die öffent» liche Meinung sprach sich einstimmig gegen diesen Vertrag aus, in welchem alle Vortheile auf Seite der Kirche lagen und die bisherige Souveränität des Kaisers der letzteren gegenüber stark ge- schädigt erschien. So lange durch die beseitigte Verfassung dem Volke die Mög» lichkeit benommen war, seinem Mißtrauen gegen diesen Staatsact offenen Ausdruck zu geben, blieben diese Dinge, wie sie eben lagen. Als aber in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom l t . Jänner 1864 die Concordatsfrage von Anton Alex. Grafen Auersperg angeregt wurde, erfolgte nach langen und wich- tigen Debatten in belden Häusern des österreichischen Reichsrathes, und nach- dem die Infallibilitatserklärung dem Fafse den Boden ausgestoßen hatte, am 30. Juli 1870 nach fünfzehnjähriger Dauer die förmliche Aufhebung des un» seligen Staatsactes, der wie kein anderer von den Völkern der Monarchie verab- scheut war. Cardinal Viale-Prelä. hatte diese Vernichtung seines Werkes nicht mehr erlebt. Was nun seine übrige Thätigkeit während des eilfjährigen Auf- enthalles in der Metropole des Reiches betrifft, so geschah während dieser Zeit kaum etwas Erhebliches auf religiösem und kirchlichem Gebiete, was nicht in irgend einer, oft in der nächsten Verbin- dung mit seinem Namen gestanden wäre. Den Prälaten feierte die religiöse Kunst als ihren geistvollen großmüthigen Gön- ner; bei ihm fanden die frommen Ver- eine wohlwollenden Schutz und regen Antheil, die kirchlichen Feste in Oester» reich, vornehmlich in Wien, verherrlichte er, indem er regelmäßig in einer der Kirchen der Residenz den Gottesdienst in solenner Weise abhielt. Dem kirchlichen Leben in Oesterreich, sowie in Deutsch» land, widmete er unablässig seine Auf- merksamkeit. So konnte er, als er im December 1831 das Großherzogthum Baden besuchte, aus eigener Anschauung wahrnehmen, wie sich die Gegensätze in bedenklicher Weise zuspitzten, und sich der gerechten Besorgniß nicht verschließen, daß die zu weit getriebenen Ansprüche unmöglich auf den rechten Weg führen würden. Als er im Juni 1831 zur Boni» faciusfeier in Fulda eintraf, besuchte er daselbst alle Armenanstalten, betrat auch das Landkrankenhaus, obwohl darin der Typhus herrschte, und brachte den Lei» denden die Tröstungen der Religion. Als im Jahre 1833 die Generalversammlung der katholischen Vereine in Wien tagte, überraschte er dieselbe mit einer An« spräche: als des heiligen Vaters erster Abgesandter in Wien, der zu deut» schen Katholiken in deutscher Sprache redete. Allmälig drückten ihn freilich die Ereignisse in Italien tief danieder, und als er in späteren Jahren die Stellung in Bologna antreten sollte, fand er sich nur mit bedrücktem Herzen darein. „Ich ver- spreche mir", sprach er sich damals gegen einen ihn besuchenden Oesterreicher aus, den er von Wien her kannte, „in Bologna durchaus keine goldenen Tage. Mit der Regierung dieser Diocese hat mir Seine Heiligkeit eine schwere Pflicht auferlegt, die ich aber nach meinen Kräften erfüllen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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