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idt'kn, Johann 370 Vidl'ky) Johann
l^ 'rcms,qegeden von Joseph Iirei-ek (Prag
l5<;^. Tempskx. gr. l>°.). I I I . Das serbische
3chnftthum. 3. 333; 3. 369. Nr. 328;
3. 3<14. Nr. 47 l. 472. 473 und 475; 3. 40l.
Nr. 326; 3. 405». Nr. 3l',8; 3. 407. Nr. öNU
diS 372; 3.412. Nr. 6l3; 3.420, Nr. <U6;
3. 47l, Nr. W3. — ^ai-upiä «-Läkclia
>Iu2(ilim, d. i. «I'echische Museal'Zeitschrift
(Prag 8«.) i«33. 3. 37.
Bideky, Johann (ungarischerMaler,
geb. in Ungarn um das Jahr 1840).
Wahrscheinlich ein Sohn des ungarischen
Kupferstechers K. Vidöky, von welchem
uns ein Stich: „Huber's Tagstheater
in Ofen", nach einem Entwürfe und
nach Zeichnung von Ios. von Sägody
bekannt ist. Ueber Johann Vid^ky's
ersten Bildungs« und Lebensgang wissen
wir nichts Näheres, wir werden auf ihn
nicht in seiner Heimat, sondern in der
Fremde aufmerksam gemacht, indem ihm
die „62.22ettH ut'üoialo äi Vone^ilr"
ein ganz ausführliches Feuilleton wid-
met. Daselbst heißt es im Jahre 4863
unter Anderem: „Ein junger Mann,
Namens Videky, Ungar von Geburt,
ist seit einigen Jahren in Venedig an«
sassig und hat sich der Kunst mit Enthu»
siasirms und kindlicher Liebe ergeben.
Nachdem er von einem vorzüglichen
Meister kaum die Anfangsgründe erlernt
hatte, faßte er den Entschluß, ohne fer-
nere Beihilfe oder Rath von Meistern
und blos vermittelst des beharrlichen
unerschütterlichen Willens sich auf den
Schwingen seiner lebhaften jugendlichen
Phanwsie in die unbegrenzten Sphären
der Kunst zu erheben. Die Gemälde der
alten großen Meister, und bis jetzt Haupt«
sachlich derer der venetianischen Schule,
waren die Gegenstände seiner Forschung.
Er stellte Versuche an, verbesserte sich
später und indem er der beneideten
Leinwand die Ideen, welche daselbst
Farbe und Gestalt annahmen, sozusagen i entriß, wendete und zergliederte er die-
z selben erst, um sie dann wieder zu einem
! Ganzen zusammenzufügen, er lauschte
^ ihnen die Handgriffe der praktischen
! Malerei ab, stellte Vergleiche an und —
arbeitete unermüdlich. I n dieser seiner
Selbsterziehung errang Vidöky den
Preis, den wir ihm mit Vergnügen zuer-
kennen". Diese Worte wurden absichtlich
in wörtlicher Uebersetzung des italieni-
schen Originals angeführt, weil sich in
der Folge herausstellte, daß Vidöky
! noch eines weiteren Lehrganges bedürfte,
um vor der Kritik in Ehren zu bestehen,
daß also diese italienische Hymne ihren
Ton doch etwas zu hoch angeschlagen
hatte. Das erste Werk, mit welchem
Vid^ky in die Oeffentlichkeit trat, war:
„(l5ine Episode an5 drr i5hr:5trnllrltlllgung am
Cllge l>e5 Alitcrgllngrg nan Pampri". Dieses
Bild, ein großes Oelgemälde, war in den
letzten Monaten des Jahres 1863 zu
Venedig im ebenerdigen Saale der Erz-
bruderschaft des h. Rochus zu sehen.
Einige Monate später, im Sommer
1864, wurde es im Pesther National-
museum ausgestellt. Da sprach sich die
berufene Kritik im Vaterlande des Künft»
lers über dessen Erstlingswerk dahin aus:
„Das Bild verräth entschiedenes Talent
und in einigen Partien auch Farbensinn,
aber Composition und Zeichnung lassen
nur zu sehr den Anfänger erkennen, die
Merkmale der Ungereiftheit, sowohl in
Beziehung auf tiefere Auffassung als die
angewandten Mittel der Darstellung,
sind überall noch sehr stark sichtbar".
Dieses Urtheil steht mit der Reclame im
italienischen Blatte im starken Gegen-
satze. Die gangbaren Künftlerlerika, von
Klunzinger, Seubert, Müller,
wissen von Videky nichts zu melden,
was eben nicht auffallen kann, da wir
ja bedeutende Künstler der Gegenwart
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon