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Vignat: Vignati
schickte, sind wir nicht näher unterrichtet
Er malte Genre- und Historienbilder
1833 hatte er in der Brera ausgestellt
„Nadele Frauen"; — 1834:"„Na5 Alma
^n"; — 1836: „Niunra Cllptllu rntiliel)
uns dem Hanse ilzrez Katers". Der Künstler
war damals, den über seine Arbeiten
erschienenen Berichten zufolge, noch sehr
jung, und wen-n seine Gemälde auch in
dem Einen und dem ''Anderen etwas zu
wünschen übrig ließen, so verriethen sie
docl> ein schönes Talent und berechtigten
;u den besten Erwartungen.
naä^II^, 4".) ^nno XI. V llko2) 1>H^> i
lii^aniouti
4".) /^ nno X (185?)
Vignati, Eesare (Geschichtsfor-
scher, geb. zu Lodi in der Lombardie
am 14. September 1814). Der Sproß
einer alten und ausgezeichneten Familie
der Stadt Lodi, besuchte er daselbst die
Elementarschulen, das Gymnasium und
das Lyceum des bischöflichen Seminars.
Der Theologie sich widmend, trat er ins
theologische Seminar zu Mailand ein.
Nachdem er die Priesterweihe erlangt
hatte, kehrte er in den Schoos seiner
Familie zurück und übernahm die Re-
dactionder „( .^^t ta. äi lx'äi". Zwanzig
Jahre, die ganze Periode der österreichi«
schen Regierung hindurch, leitete er dieses
Localblatt und schrieb in dasselbe über
Kunst, Literatur, politische, religiöse,
culturgeschichtliche und landwirthschaft,
liche Gegenstände semer Vaterstadt und
ihrer Umgebung. Ihm verdankt man die
Rettung der kostbaren Malereien in der
Kirche, San Francesco zu Lodi, welche
von der Vernichtung bedroht waren; er
veranstaltete eine genaue und vollstän-
dige Sammlung,der römischen Inschriften der alten I^uu« I>c>mi)c.^, welche zugleich
mit seinem Werke: ^^)s//6 s?o?-/s ^o<F/-
Fl'ane" (Lodi 1833), worin Lodis Ge-
schichte von deffen Ursprünge bis zum
Untergange des römischen Reicbes dar-
gestellt wird, zum Abdruck gelangten.
Vier Jahre lang trug er am bischöflichen
Seminar zu Lodi schöne Wissenschaften
vor und erhielt 1847 die Ernennung
eines von der Regierung angestellten
Lehrers. Da er sich aber an der Erhe-
bung im Jahre 1848 betheiligte,
wurde er durch das österreichische Militär-
gouvernement 1849 seiner Professur ent-
setzt und beschäftigte sich nun mit Erthei-
lung von Privatunterricht, alle seine
Muße auf Erforschung der Geschichte und
der Alterthümer seines Vaterlandes ver-
wendend. Nach einiger Zeit wurde er
Erzpriester, und Pfarrer zu Mairano,
sechs Jahre später kam er in gleicher
Eigenschaft nach Massolongo in der Diö-
cese Lodi. Nach der mit Hilfe Fran^
reichs siegreichen Erhebung im Jahre
1839 ernannte ihn die nationale Regie-
rung zum Mitgliede der königlichen De-
putation für die Studien der vater-
ländischen Geschichte, auch bot sie ihm
höhere Stellen im Departement des Un-
terrichts an. Um aber an dem Orte seiner
seit jeher mit Vorliebe betriebenen Stu-
dien verbleiben zu können, zog er eine
kleinere Anstellung in seiner Vaterstadt
vor, der er seine ganze Muße widmete.
Vornehmlich war es das Museum der
Stadt Lodi, dessen Vermehrung und
Ordnung ihn beschäftigte. Im Jahre
1870 übernahm er die Directorstelle am
königlichen Lyceum in Como, später an
enem zu Pavia, an welchem er zur
Stunde noch wirkt. I n gelehrten Jour-
nalen finden sich viele seiner historischen
und archäologischen Arbeiten. Von den
selbständig erschienenen Schriften führen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon