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Bmmek. Joseph Richard 298 Vi!imck, Joseph Richard
^küko ).1u^c-uul) mir Umtriebe, die er sich
hane zu Schulden kommen lassen, veran
laßien die Polizei, ihn auf ein Jahr aus
Prag zu verbannen und in seinem Ge
durtsorte zu interniren, den er nur auf
sehr kurze Entfernungen und nicht über
die Tauer von 24 Stunden verlassen
durfte. Aus diesem (5ril schrieb er nun,
da er sonst nichts unternehmen konnte,
für die von äeftak ^Bd. XXXIV,
S. l,)9! redigirten ^I?i-Hxsk6 novin)'",
d. i. Prager Zeitung, dieses einzige
.'-echis^e ^olniscbe Blatt jener Tage.
Ein Artikel, welchen er in demselben
über die Errichtung einer Hauptschule in
seinem Geburtsorte Vamberk geschrieben,
zog ihm einen erneuerten Verweis der
Behörde zu. Im Jahre I8.')7 kehrte
Vil imek nach Prag zurück, wo er im
Februar 1838 in Gemeinschaft mit
Joseph Svätek ^Bd. XI.I, s . 22^> die
Herausgabe der ^Hmnol,'i,Mok6 1i5tv",
d. j. Humoristische Blatter, begann, die
anfangs zu zehn Heften im Jahre
herauskamen, vom zweiten Jahrgange
bis zur Hälfte des dritten als unpoli-
uscheL Blatt, von da ab bis zum sechsten
Jahrgang als politisch.satyrisches Wochen-
blatt, worauf sie, einem behördlichen
Verbote, von dem
sie bedroht schienen, zu-
vorkommend, für einige Zeit ikr Er-
steinen einstellten. Im Jahre 1839
gründete er unter Mitwirkung des als
Hauptmitarbeiter gewonnenen Johann
Neruda ^B. XX, S. 188^ die Zeit-
schrift ^,)di-ii/.v xivow", d. i. Bilder
des Lebens, welche später Letzterer allein
im Verlage des Anton Augusta in Lei-
tomiscbl forisetzie. i8(>4 gab Vi l lmek
an Stelle seiner humoristischen mit einem
Male drei politisch. satirische Blätter
„Liö-^ d. i. Die Geißel, M s . ^ " , d. i.
Der Blitz, und ^Rolni^k^", 0. i. Die
Schellen, zugleich heraus. Als dann bei dem Umschwünge der politischen Ver-
hältnisse in Oesterreich nach dem Jahre
1839 auch eine freiere Presse erwachte,
setzte er die Herausgade der humoristi»
schen Blatter fort, welche, wenn Ver-
fasser dieses Lerikons nicht irrt, noch zur
Stunde erscheinen. Für die Preßvergehm,
welche sich Vilimek von Zeit zu Zeit
hatte zu Schulden kommen lassen, wurde
er wiederholt zu kürzerer und einmal zu
mehrmonatlicher Haft verurtheilt, was
Alles ihm die billige Glorie des politi«
scheu Martyriums uerlieh. Von seinen
übrigen literarischen Arbeiten sind anzu-
führen: ^//^//io^ist/^i/^«/s«(ia^^, d. i.
Der humoristische Kalender, den er in den
Jahren 1839, 1864 und 1868 heraus-
gab; — ^^05« t^2<3 s?o?is/,e cAi sio
^sa/ios??' V ^se/ V^a?is", d. i. Die
neue hundertblättrige Rose oder hundert
ln die Rede gewundene Unbedeuten»
heiten; — der humoristische Almanach
>aki)?ws", d. i. Rübezahl, und drei
Theile ^s56cl)ttH", d. i. Das Declama-
tionsbuch, in dessen Redaction ihn Ios.
Barä.k? H. Prerhof und Ed. Just
unterstützten. Auch veröffentlichte er noch
zwei Auflagen des Gesangbuches ^//ia-
", eine Sammlung Lieder unter dem
Titel.' ., ?6Fs/?/<^)'35<i/5", d. i. Der froh-
iche Sänger, den Tert zu dem großen
er Ruhm der böhmischen Länder,
zwei Jahrgänge des Stybl'schen Kalen-
ders ^)-o)-oH") d. i. Der Prophet' —
^ ^/n^", d. i. Lebende Schatten;
Lieder und Gesänge, in mehreren Auf«
lagen; — 5^e//sFs/^ss5« HlN)lo>'6sHl/"i
d. i. Die schönsten öechischen Humoresken,
mit Illustrationen, von F. K6lar; —
dann besorgte er die Herausgabe der
öechischen Lust» und Schauspiele (Xo-
Iier) des Matth. K
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon