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Vilney
sich als Hauptmann das Militar-Vev
dienstkreuz mit der Kriegsdecoration.
Den bosnischen Feldzug 1878 machte e
als Oberft.Brigadier mit und zeichnete
sich insbesondere im August bei dem Vor»
marsche auf Han Belalowatz aus. Schon
am 13. August waren die Unseren in
Kenntniß, daß sich der Feind im Wald»
defilö zwischen Ovciluka und dem voo
genannten Han gesammelt habe. Die
aus vier Bataillons nnd einer Gebirgs-
batterie bestehende rechte Flügelcolonne
befehligte Oberst Villecz. Er rückte mit
ihr gegen Stina vor. Wegen des schwie-
rigen Fortkommens gewann sie nur sehr
langsam Terrain. Am 46. August um
halb 6 Uhr Morgens brach er mit ihr aus
dem Bivouak bei Etina auf und traf
nach glücklicher Ueberwindung außer«
ordentlicher Bewegungshindernifse bald
nach eilf Uhr auf dem Hange südlich
von Belalowatz im Rücken des Feindes
in dem Augenblicke ein, als beträcht'
liche Insurgentenkräfte, nichts Schlimmes
ahnend, im Abkochen begriffen waren.
Sofort fuhr seine Batterie auf und
bewarf das Lager mit Hohlgeschossen.
Der vollkommen überraschte Feind ließ
Alles liegen und stehen und eilte nach
den bewaldeten Hügeln jenseits der
Straße. An dieser panikahnlichen Flucht
nahmen auch die zur eigentlichen Ver-
theidigung des Gebirgssattels bestimmten
Insurgenten Theil, welche ihre verschanzte
und vorbereitete Position in Eile auf«
gaben. Als Oberst Villecz mit seiner
Brigade um halb 3 Uhr auf dem Lager«
platze des Feindes anlangte, erbeutete er
an zwanzig Zelte, zahlreiche Waffen,
große Munitions- und Lebensmittelvor«
räthe, Kleider, Wagen, Pferde u. d. m.
Dieses energische Vorrücken führte die
glänzende Entscheidung des auch auf
den anderen Seiten bereits begonnenen und hartnäckig wahrenden Kampfes her-
bei. Oberst Villecz aber wurde für
sein ebenso umsichtiges als tapferes Ver-
halten in diesem Feldzuge mit dem Orden
der eisernen Krone zweiter Classe aus-
gezeichnet.
Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch»
ungarischen Armee (Wien und Teschcn 1880,
K Prochaska. Ler.<8".) Bd. I, S. 229. 28l,
306. — Al lgemeine Zei tung (Augs<
bürg, Cotta. 4".) 4878. Nr. 233: „Aus Oester»
reich t9. August".
Bilney, nach Anderen auch Villllly,
Anton lungarischer Schr i f ts te l le r ,
geb. in Ungarn um 1813). Nach Be°
endigung der Vorbereitungsstudien wid«
mete er sich an der Hochschule zu Wien
der medicinischen Wissenschaft und lebte
dann als Arzt in dieser Stadt. Neben
seinem 3ebensberufe trieb er schöne Lite-
ratur und gab in deutscher Sprache Ro-
mane heraus, die entweder in seinem
Vaterlande spielen, oder deren handelnde
Personen Ungarn sind. Die Titel dieser
Romane lauten: „CM. Gin Gemälde anz
MN5 Gegentvllrt" (Mannheim 1844,
Bafsermann, 8^.); — „Adallly. Ein <löe-
m'älde aus UankllöirnH Gegenwart" (ebd.
1843, 8".). Außerdem sammelte er
ungarische Volkslieder, die er in eigener
Uebersetzung unter dem Titel veröffent-
ichte: „Ungarische Volkslieder, in einer
Auswahl gesammelt. 1. Folge" (Leipzig,
848, Arnold Rüge, 16".). Während
Kertbeny die Seitenzahl dieser Samm«
ung, welche 44 Volkslieder und da»
munter einige nach Petöfi enthält, mit
93 angibt und den Verfasser ein Mal
Vilnay (mit a), das andere Mal Vil»
ney (mit e) schreibt, findet sich derselbe
in Kayser's Bücherlerikon (Theil X,
S. 464 und Theil XI I , S. 302) immer
Vilney geschrieben und die Seitenzahl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon