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Vinak Vinar
der Volkslieder mit VIII und 102 an-
gegeben.
Kertbeny (K. M.). Bibliographie ungarischer
nationaler und internationaler Literatur l44l
bis 1876. In zwölf Fachheften redigirt
(Budapesth 1876, P. Tettey) erstes Heft
S. 3, Nc. 24; S. 64, Nr. 146.
Vinar, Vincenz (Ton setz er und
Musikgelehrter, geb. zu Divisov
nächst Beneschau im Taborec Kreise
Böhmens am 7. Februar 1833). Sein
Vater, Organist zu Divisov, war ein
ausgezeichneter Musicus aus der Schule
des berühmten Tomaschek; er ertheilte
dem Sohne Unterricht im Piano« und
Orgelspiel, dann auch im Gesänge.
Vincenz, welcher sich ganz der Musik
widmete, wirkte in noch jungen Jahren
schon als Pianofortelehrer zu Jung»
bunzlau, später als Organist in Turnau,
wo er seine theoretischen Studien in der
Musik beendete. Einem Rufe des Direc«
tors Pitsch M . XXII , S. 370^, da-
maligen Leiters und ersten Lehrers an
der Prager Orgelschule folgend, begab er
sich 1833 nach Prag und besuchte daselbst
dieses Institut, an welchem er von seinem
Meister zu dessen Adjuncten und in der
Kirche St. Nicolaus, an welcher Pitsch
als Organist fungirte, zum Stellvertreter
ernannt wurde. Unter dieses Lehrers
Leitung entfaltete sich Vinal 's Talent
im Orgelspiele immer schöner, und nach»
dem derselbe seinen Lehrcurs glänzend
bestanden hatte, erhielt er durch Johann
Friedrich K i t t l j^Bd. XI , S. 340^>,
damaligen Director des Prager Conser»
vatoriums, zugleich mit der Stelle eines
Chordirectors ein Lehramt an der Musik-
schule zu Petrinia in Croatien. Cardinal
Haulik, welcher den trefflichen Musicus
balb lieb gewann, ernannte ihn im August
1837 zum Organisten an der Käthe»
drale in Agram. Daselbst entfaltete nun Vinar auch als Componist eine Thätig'
keit, die seinen Namen in musikalischen
Kreisen bald bekannt machte, und bei
seiner immer wachsenden Beliebtheit
gelang ihm auch die Absicht, eine croa»
tische Anstalt zur Erlernung des Piano-
spiels und Gesanges zu errichten. Im
Frühlinge 1861 als Stadtorganist' und
Capellmeister nach Chrudim in Böhmen
berufen, gründete er daselbst den Gesang«
verein „Zlav^", welcher sich in kürzester
Zeit zu einem der bedeutendsten Gesang'
vereine in Böhmen aufschwang. Etwas
über ein Jahr hatte er in seiner neuen
Stellung gewirkt, als auf Veranlassung
des Starosten des Prager Vereines
„äolcoi" seine Ernennung zum Director
der Cavelle desselben erfolgte. Noch Ende
des Jahres 1861 wurde er Chordirector
an der Heiligengeistkirche in Prag. Wie
schon oben erwähnt, trat Vinar bereits
während seines Aufenthaltes in der croa-
tischen Hauptstadt als Comvositeur auf,
und zwar brachte er zu Pfingsten 1837
— damals ein 23jähriger Mann — seine .
große Festmefse in der Agramer Kathe-
drale zur Aufführung. Dann componirte
er zu Ehren des Banus Soköevic
einen großen Marsch, und zur Begrüßung
des neuen Banus Grafen Coronini
setzte er eine von Heinrich Terebelsk)-
M . XI.I I I , S. 287^ gedichtete Hymne
in Musik, und zwar für gemischten Chor
mit Begleitung des großen Orchesters.
Seine nächsten größeren Arbeiten aber
waren: ein „^.rs Hla?-?«", welches er
dem Domherrn Alfred Grafen Skur-
kowski in Krakau widmete, und ein
großes Orgelconcert für den Agramer
Bürger A. Felbinger. Von seinen
übrigen Compositionen sind im Druck
erschienen, 1862: „H?ovan. <3me/ s
Fl'sne siovansKz/<?H", d. i. Der Slave.
Potpourri über slavische Lieder, für das
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon