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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
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Vinchant Vinchant station Caporetto General Vinchant Meldung von Ocskay's Mißgriff, welcher unserer im Isonzothale mar- schirenden Colonne den Weg abschnitt. Sofort erbot er sich, mit vier Bataillons und zwei Escadrons Erdody-Huszaren, welche Oberstlieutenant Fedak ^Bd. IV, S. 13ti^j befehligte, den Feind in dessen Stellung zu Tarvis anzugreifen. Er detachirte zunächst fünf Compagnien nach Raibel und Breth, um die Ver- bindung mit General Bajalich j^Vd. I, S. 123^ zu erhalten, dann eilte er am 22. mit dem Reste seiner Truppen — im Ganzen etwa 2300 Mann — nach Tarvis, griff dort die Franzosen an und nahm ihnen den Ort, an 100 Mann und 23 Pferde ab. Daselbst kam ihm auch die Nachricbt zu, daß herwärts Pontafel an 7000 Mann feindlicher Truppen aufgestellt seien. Bald war sein Entschluß gefaßt: Tarvis um jeden Preis zu halten, damit die Artillerie» reserve Zeit gewinne, unter Oberst- lieutenant Schuhay ^Bd. XXXII , S. 14l^j über Raibel und Weißenfels auf der Straße nach der Würzen zu entkommen. Am 23. Morgens rückte Mas sä na gegen Vinchant, welcher das zwischen Tarvis und Pontafel ge- legene Saifnitz mit zwei Bataillons besetzt hatte, mit Uebermacht an und nöthigte ihn um zwei Uhr Nachmittags zum Rückzüge. Die Brigade Ocskay, etwa l200Mann stark, welche V in ch a n t zu Hilfe gekommen war und bei Tarvis stand, wollte stch in einiger Entfernung als Rückhalt aufstellen. I n diesem Momente, es war die vierte Nachmittags» stunde, erschien Erzherzog Kar l selbst auf dem Kampfplätze und befahl der Brigade Ocskay, sofort das Gefecht wieder aufzunehmen. Um den schon weit vorgedrungenen Feind aufzuhalten, stellten sich Vinchant und des Erz- herzogs Adjutant Graf Wrat is law an die Spitze der Eavallerie und führten sie zum Angriffe vor. Beide wurden aber verwundet, und zwar Vinchant schwer. Dies brachte in den Kampf eine traurige Wendung, die Infanterie gerieth in Unordnung und sammelte stch erst in Goggau wieder, um den Weg nach der Würzen zu erreichen, auf welchem die Artilleriereserve nach Aßling zog. Der Angriff war mißlungen, aber die Artillerie gerettet, denn ohne den tapferen und anhaltenden Widerstand, welchen Vin- chant der weit überlegenen Streitmackt Massäna's entgegengesetzt hatte, würde sie rettungslos in die Hände des Feindes gefallen sein. Wohl erhielt Vin- chant auf Veranlassung des Erzherzogs Kar l am 13. April 1797 das Com- mandeurkreuz des Maria Theresien- Ordens. Aber diese äußere Anerkennung genügte dem Helden nicht, der es erkannt hatte, daß er jene Unfälle nur pflickt> widrigen Unterlassungen einzelner Com- mandanten beizumeffen habe. Wenn Jeder, dem tapferen und entschiedenen Beispiele seines Commandanten folgend, seine Pflicht gethan hätte, so würde der Aus- gang so furchtbarer Kampfe, so Helden- müthigen Widerstandes nur ein siegreicher gewesen sein. Er war es nicht. Wer trug die Schuld? Vinchant, über diesen Mißerfolg empört, der durch Unterlassung verschiedener von ihm gegebener Befehle veranlaßt worden, forderte eine strenge Untersuchung. Der Ausgang derselben war, wie es bei solchen Vorfällen oft vorzukommen pflegt, nichts weniger als befriedigend. Dies stachelte den edlen, aber doch überspannten Ehrgeiz des jungen Generals; in einem Anfalle höchster Ueberreizung brachte sicb Vin- chant selbst Wunden bei, an denen er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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