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Vinklar
ausübte, in Folge dessen er flüchtig
werden und lange unstet umherirren
mußte, bis er um das Jahr 1838 in
Wien eine bleibende Stätte fand. Da>
selbst brachte er sich als Porträtmaler
fort. Seine Geschicklichkeit erwarb ihm
einen großen Kreis von Gönnern und
Freunden, aber nur Wenige waren in
das Geheimniß seiner Lebensgeschichte
eingeweiht. Er blieb unverheiratet und
setzte seine Wirthschafterin zur Erbin
seines nicht unbeträchtlichen Vermögens
ein. Ueber seine Arbeiten, da er nie aus»
gestellt und überhaupt nichts von den-
selben in die Oeffentlichkeit gelangte,
kann nichts Näheres berichtet werden.
Doch muß er immerhin in seiner
Kunst nicht unbedeutend gewesen sein,
da er sich eines großen Zuspruches er-
. freute und — nachdem er ohne Ver°
mögen nach Wien gekommen — ein
solches hinterließ.
Fr r m d c n - B l a tt. Von Gustav Heine
(Mm. 40.) l8<>8. Nr. 4 2. — Neues
W ienr r T a g b l a t t , 1568. Nr. 43.
Vinkllll, Franz Gottlieb (Bohumil)
(«echischer Schriftsteller, geb. zu
Smi-iöno bei Ielemnice in Böhmen am
3. Juni 1839). Als er im Jahre 1830
seine Mutter durch den Tod verlor,
wurde er von dem Vater, einein Weber
von Profession, aus der Ortsschule, die
er bis dahin besucht hatte, genommen
und in der Werkstatte verwendet. Da
nahm sich 1833 ein Oheim F. Bohuslav
Hackl, später Pfarrer zu Hokic im
Königgrätzer Kreise, zu jener Zeit aber
Katechet an der Ielemnicer Realschule,
des vierzehnjährigen Knaben an und
erwirkte für ihn, daß er das Gymnasium
in Königgrätz besuchen durfte. Nachdem
Bohumi l dasselbe 186 l beendet hatte,
tiat er daselbst in das bischöfliche Se- minar, Im zweiten Jahre der Theologie
kam er nach Prag, wo er sich besonders
auf das Studium der slavischen Sprachen
verlegte und für die Zeitschrift ^
nik") d. i. Der Schulbote, und „
V68t", d. i. Der Evangelist, übersetzte.
1863 zum Priester geweiht, ging er
zunächst als Caplan nach Budyn bei
Libochovic, wo er etwas über ein Jahr
verblieb. Dann zum Lehrer, 1870 aber
zum Professor der Religion am akademi»
schen Gymnasium in der Prager Altstadt
ernannt, wurde er überdies an dem»
selben zwei Monate später Convicts'
prafect. Außer den schon erwähnten
Uebersetzungsarbeiten gab V i n k l a r
unter dem Pseudonym F. B. ölilo»
v i c k )5- heraus: ^o^cks/: >^?-o //^/t?6<s
sssHo's?az?ans/wti.", d. i. Erzählungen
für die öechoslavische Jugend, 4 Hefte,
(Prag bei Styblo), aus dem Polnischen
des Ad. A. Kosinski: ^V^en^kö pri-
Iisd^ x välelc ritipQlLo-riölv^k") d. i.
Kriegerische Vorfälle aus den Napoleon!»
schen Kämpfen, 2 Theile (Prag 1864, Po«
splsil) und das Audachtsbuch: „Olila«/
po5Vtl.tn)'oIi äod^, h ^ Widerhall heiliger
Zeiten (Prag 1870, Styblo), eine Ueber-
setzung des Andachtsbuches von Joachim
Heinrich Campe. 1869 bearbeitete er
nach Fischer das öechische Lehrbuch des
katholischen Religionsunterrichtes für
die unteren Classen der Mittelschulen
und bewerkstelligte im nämlichen
Jahre die Herausgabe des Sammet»
Werkes „Die Prediger des Slaventhums"
6 5iovali5ki), welches unter
der Redaction des Wenzel 8tulc mit
Hilfe einiger geistlichen Mitarbeiter
A. M u i i k veröffentlichte. Nebenbei ist
V ink lar einer der eifrigsten Förderer
der Stenographie und für ihre Verbrei>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon