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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 36 -
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Seite - 36 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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Violand 36 Violand aus der Mitte des Reichsrathes gewählt werde. Jeder dieser Anträge wurde zum Beschlusse erhoben und der Sicherheits ausschuß sofort aus zehn Mitgliedern: Bres te l , Füster, Gold mark, K laudy, Löhner, Cajetan Mayer, Schuselka, Stabnicki, Vidulich und Violand zusammengesetzt. Als dann im Verlaufe des Tages der Bürger» krieg vollends ausbrach und Garden gegen Garden kämpften, beschloß man in der Reichstagspermanenz, dem Ver- gießen des Bürgerblutes Einhalt zu thun. „Wenn man das Leben eines einzigen Bürgers rettet, erweise man dem Vaterlande einen großen Dienst". Mit diesen Worten schloß der Antrag» steller, und es wurde eine Commission von sechs Mitgliedern gewählt, welche die kämpfenden Bürger versöhnen sollte. Es fiel auch neben Schuselka die Wahl auf Violand. Dann am Abend des ereignißreichen Tages theilte Letzterer dem in Permanenz befindlichen Reichstage mit, es werde von der Nationalgarde eine Petition an den Reichstag gelangen, we-lche die Entfernung der Erzherzoge Franz Karl und Ludwig und der Erzherzogin Sophie auf ein oder zwei Jahre aus Oesterreich verlange. Ueber diesen Punkt bemerkt Dun der in seiner mehr von Leidenschaft, als historischer Wahrheitsliebe dictirten Denkschrift über die October«Revolution in Wien: „daß keineswegs in der Nationalgarde, wohl aber im Studentencomitä ein ähnlicher frecher Antrag gemacht worden, und Violand demselben das Dasein gegeben zu haben scheint". Dieser letztere Beisatz ohne sicheren Beweis ist eine Denuncia» tion schlimmster Art. Als am 17. October in ihrer Nachmittagssitzung die consti- tuirende Reichsversammlung beschloß, in einer Proclamation alle Völker Oester- reichs aufzufordern, den Reichstag zu unterstützen und ihre heiligsten Interessen in der Bedrohung der Freiheit der Be« rathungen desselben gefährdet zu erklären, stellte Violand den Zusatzantrag, in die vorgeschlagene Proclamation auch die Aufbietung des Landsturmes aufzu- nehmen, wie dies von dem „Ersten demo- kratischen Wiener Frauenverein" in dessen Eingabe an den Reichstag vom 17. Oc» tober gewünscht werde. Nun fand es Violand am Ende denn doch selbst zu komisch, sich in ernsten Angelegenheiten unter die Alles deckende Glocke eines Frauenrockes zu verbergen, genug, er zog seinen Antrag zurück. I n der Abend- fitzung vom 23. October, in welche der vom 22. October datirte kaiserliche Erlaß gelangte, der die versammelten Volksvertreter auffordert, allsobald ihre Sitzungen in Wien zu unterbrechen und sich zur Fortsetzung des Verfassungs- werkes am 43. November in der Stadt Kremsier einzusinken, bemerkte dann Violand in der heftigen Debatte, welche sich darüber entspann und welche den Zweifel erregte, ob die Abgeordneten der Linken sich wohl dahin begeben würden, sein eigenes Nichterscheinen im Voraus motivirend: „daß seine Partei nicht ein» treffen werde, denn die Redner der Linken würden von der blöden Galerie des „mährischen Gablitz" nur ausgelacht werden". Nichtsdestoweniger aber war er einer der Ersten am Platze, machte seinen ankommenden Collegen, die auch das Ausbleiben vergessen hatten, die Honneurs und führte sie im Gasthofe zur „Sonne" ein, der bald zum gesellschaftlichen Mittel» punkte der Linken wurde. Und noch ein» mal tritt Violand als Abgeordneter, nur in minder angenehmer Beleuchtung, in den Vordergrund, nämlich als die Korneuburger, welche ihn gewählt, in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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