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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 45 -
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Bischer, Conrad Wischer, Georg Matthäus degradiren, während die Honväds sich weder den piemontefifchen Fahneneid abzwingen lassen, noch ins Feuer gehen wollten, ehe sie nicht sahen, daß es zu einem Kriege käme, bei dem es sich um das Interesse Ungarns handelte. Als Bischer und seine Sz^kler von einem jener Ofsiciere ruchbar machten, daß der» selbe 1849 als Feldwebel im Urban- schen Corps furchtbar im Szäklerlande gewirthschaftet habe, luden sie Kos- suth's und Vetter's Zorn auf sich und hatten deshalb viele Unannehmlichkeiten zu erdulden. Als endlich die Dinge immer schlimmer wurden und Vetter nichts unversucht ließ, Vi scher und den übrigen Szäklern den piemontesischen Fahneneid zu entlocken, kam es zur Katastrophe. Ein gewisser F e z z e l- m4ny , seines Zeichens ursprünglich Metzger, dann Stiefelputzer Kossuth's, gerieth mit Vetter in Hader und prü- gelte ihn mit seinen betrunkenen Huszaren durch. Die Sache machte Aufsehen, und da sie nicht mehr vertuscht werden konnte, setzte Kossuth bei der italieni« schen Regierung es durch, daß Türr Md. XI.VIII , S. 91^ zur Untersuchung dieser Vorfälle beordert wurde. Dieser kam, jagte zuerst V e t t e r , dann Bischer und al leKossuth feindlich gesinnten Ofsiciere fort und übergab das Commando der Legion an Daniel von Ihass, den Stallmeister des Exdictators. Die übrigen Ofsiciere kanzelte er wegen ihres „eselhaften" Benehmens ab und sagte ihnen, sie sollten Gott danken, daß ihre „dumme" ungarische Sprache kein Mensch verstehe und Seine Excellenz der Herr Präsident (K o ssuth !!!) den Scaw dal habe vertuschen können. Vi scher aber mußte vor seiner Entlassung erst mehrere Monate — vom 22. Mai bis 20. December — ohne Urtheil, ohne Verhör in einem Forte Genuas als Häftling schmachten, weil er sich ent- schieden weigerte, sich nach Consranti- nopel schaffen zu lassen, wo „die Kos- suth'sche Bande" ihn sofort ermordet haben würde. Endlich um Weihnachten 4861 brachten ihn italienische Polizisten bis an die französische Grenze, wo sie ihn nach Einhändigung von fünfzig Francs laufen ließen. Dies Alles und noch mehr, was über Kossuth's und seiner Satelliten Gebaren interessante Aufschlüsse gibt, erzählt C o n r a d V i scher in der unten angegebenen Schrift, und wenn dieselbe auch offenbar im Unwillen über grobe Enttäuschungen und Nichtswürdigkeiten geschrieben ist, so trägt sie trotz alledem überall den Stempel der Wahrhaftigkeit und genügt, das frevle Treiben einer Bande zu entlarven, die dem Verrathe, der Fahnenflucht und dem Meineide als hüllende Maske den Tugendmantel der Vaterlandsliebe um- hängt. Vischer (Conrao). Kossuth und die Legion in Italien (Leipzig 1862, Wagner, gr. 3".). Noch sei von Trägern dieses Namens erwähnt: i. Der berühmte Geo» und Topograph und zu« gleich Zeichner Georg Matthäus Bischer, welcher bereits Gegenstand eingehender For« schungen geworden, daher wir uns nur sehr kurz zu fassen und auf dieselben um so eher hinzuweisen brauchen, als ihr Autor seiner Gründlichkeit wegen allgemein in der gelehrten Welt sehr geschätzt ist. Schon im Jahre i83U richtete I . S.(cheiger) in Nr. 6l des von Megerle von Mühlfeld und E. Th. Hohler herausgegebenen „Neuen Archivs für Geschichte und Staatenkunde u. s. w." eine Anfrage und Aufforderung an Freunde und Kenner der österreichischen Literatur« und Kunstgeschichte, eine Biographie drs Topo» graphen Vi scher betreffend, und die Ant- wort darauf, wenn auch erst ein Vierteljahr- hundert später, aber um so gediegener, gab der tüchtige Alterthumsforscher Joseph Feil. Derselbe ließ nämlich im zweiten Bande der „Berichte und Mittheilungen oes Alterthums«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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