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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 53 -
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Seite - 53 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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Visconti (Familie) Visconti (Familie) Spoleto, Assist und Nocera hinzufügte. Als Ruprecht uon der Pfalz die von Kaiser Wenzel gemachten Zugeständnisse, unter anderen jenes des Herzogstitels 1401 bestritt, wurde er uon Johann Galeazzos Gene» ralen geschlagen. Letzterer nahm noch Bologna in Besitz, und eben belagerte er Florenz, als er durch einen uon dieser Stadt erkauften Domini» canermönch Namens Bernhard Pol i t ianus Zu Buonconvento an einer vergifteten Hostie starb. Aus seiner ersten Ehe mit Iftbella, Tochter König Johanns von Frankreich, hatte er eine Tocbter Valentine, welche durch ihre Vermälung mit Ludwig Herzog von Orleans die Großmutter Ludwigs XI I . von Frankreich wurde, und von welcher dann , Frankreich seine Ansprüche auf Mailand ab< leitete. — 13. Johann Mar ia (geb. 1389, gest. 1412), erstgeborener Sohn des Vorigen aus dessen zweiter Ehe mit Katbar ina Viscont i , einer Tochter Varnabo Vis ' conti 's ^2. 32, Nr. 11^, wurde 1402 nach seines Vaters Tode zum Herzoge ausgerufen. Da er erst dreizehn Jahre zählte, führte seine Mutter Katharina die Regentschaft, ihre Sckwäche aber stellte Alles, was die Vis. conti bis dahin errungen hatten, in Frage, und die von den letzten V iscont i nieder» gehaltenen Streitigkeiten beider Parteien, der Guelfen und Ghibellinen. entbrannten um so heftiger uon Neuem. Da verjagte 1404 Jo- hann Mar ia die Mutter aus dem Palaste und sperrte sie in Monza ein, wo sie bald darauf an Gift starb. Seine unmenschliche Grausamkeit versetzte die Mailänder in große Furcht, endlich erhoben sie sich gegen ihn und gewährten dem Grafen Blandrata, welcher bereits Alessandria, Tortona, Vercelli und Nouara genommen hatte. Einlaß in die Stadt. Astorre Viscont i aber, ein natürlicher Sohn Barnabos, ermordete mit noch einigen Verschworenen den Tyrannen Io» ha nn Mar ia , als dieser eben in der Kirche sich befand. Als Beispiel der Grausamkeit des Herzogs sei nur erwähnt, daß er die zum Tode verurthrilten Verbrecher vor seinen Augen von Hunden zerreißen l'eß. Aus seiner im Iah:e 1408 mit Aulonia Nalalesta ae< schlossenrn Ehe hinterließ er keine Kinder. — 14. Phi l ipp Ma r i a (geb. I39l, gest. 13. August 1457). Bruder des Vorigen, folgte demselben in der Negierung. Anfangs stand die Stadt Pavia auf seiner Seite, sonst hatte er es mit lauter Gegnern zu thun, die seit dem Tode seines Vaters Johann Ga» leazzo sick allmäl!g von Mailand frei und selbständig machten. Wohl unterwarf er sich 1421 das Gebiet Gen -a, das bis 1433 wieder bei Mailand blieb; als er aber den König Al Phons V. von Aragonien, welchen die Genuesen zur See gefangen hatten, ohne Entgelt wieder frei ließ. ergrimmten dieselben so. daß sie ihm den Gehorsam aufkündigten. Den Besitz von Mailand konnte er sich auch nur dadurch sichern, daß er Beat r i ce Tenda, Facino Caue's Witwe, die man nach Johann Marias Tode als Herrin von Mailand anerkannt hatte, hei-- ratete, obgleich dieselbe mehrere Jahre älter war als er. Aber Ph i l ipp Mar ia be- währte an Beatr ice die ganze Ruchlosigkeit des Visc o n t i'säien (Charakters, Schon längst hielt er ihr nicht die edelicke Treue, sondern lebte mit seiner Concubine Agnes von Maino, die aber, hiermit nickt befriedigt, als Gemalin den Platz an seiner Seite ein« zunehmen strebte und zur Erreichung ihres Zweckes kein Mittel zu schlecht fand. Es gelang ihr bald, Beatricen vor deren Gemal Zu verdächtigen, n? eines sträflichen Einverständnisses mit einem Coelmanne Mi« chele Orombel l i , den sie selbst zum Lieb- haber sich auserkoren, zu beschuldigen, und der seiner Gattin längst überdrüssige Phi< l ipp Mar ia , vergessend, daß er ihr die Herrschaft Mailands zu danken habe, nahm, ohne zu prüfen, den Verdacht gegen seine Gattin als erwiesen an und ließ sie ent» Häupten. Noch ehe Beatrice ihr Haupt auf den Henkerblock legte, rief sie aus: „Herr Gott, ich hoffe, deine Gerechtigkeit wird mein Andenken reinigen von der Schmach, die mir angethan wird". Die Geschichte kat es ae» than und Beatricens Ehre in ihrer Makel« losigkeit hergestellt. Mit Hilfe seines berühmten Eondottiere Carmagnola gelang es Vis ' conti, sich nach und nach aller Gebirge» theile, welche Mailand unter den Vorfahren seines Herrschers besessen, aber auch wieder verloren hatte, zu bemächtigen, nur nicht Bo« lognas und der toscanischen Städte. Den Schweizern entriß er Bellinzona und 1442 bis 1446 das Leuantiner Thal und nahm den Gedanken seines Vaters, die Errichtung eines Königreichs Italien ins Werk zu sehen, wieder auf, ohne jedoch ihn ausführen zu können. Durch Visont i's Schuld fiel (3 armagnola von demselben ab und trat in die Dienste Venedigs. An dessen Stelle nahm nun der Herzog als Condottieri Piccinino unv
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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