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Vittych Vitvar
m berechtigter Neugierde nach. Ritt-
meister V i t to r i , der auch Mitglied der
k. k. niederösterreichischen Landwirth-
schaftsgesellschaft war, hatte sich in
Breitensee nächst Wien angekauft, wo er
sich mit seinen kostspieligen landwirth»
schaftlichen Versuchen beschäftigte. Mit
ihm zu gleicher Zelt lebte in Wien der Führer auf dem Gebiete äechischer im Druck
erschienener Gesänge für eine und mehrere
Stimmen (Prag 1863), S. 140, Nr. 555
und S. 222.
Vitvar, Joseph (theologischer Schrist-
steller, geb. zu Vrbic in Böhmen am
9. März 1831, gest. in Wien am
26. August 1869). Nachdem er in seinem
ebenfalls durch seine Körpergröße be- Vaterlande die theologischen Studien
kannte, aber auch sonst sehr populäre ^ beendet hatte, erlangte er 1856 die
Peter Baron Braun, einige Zeit Leiter! P^s^^ i i^e . 1839 wurde er Doctor
und Verwalter der beiden Wiener Hof- der Theologie an der Wiener Hochschule
theater, den, wie denRittmeister V i t tor i ,
ein förmlicher Nimbus luftiger Anekdoten
umgab, die sich alle auf die Körpergröße
der beiden Männer, „gleich den Hyper-
beln auf Wahl's ungeheuere Nase", be-
zogen.
Neues Wiener Tagblatt. 1869. Nr. 6l,
im Feuilleton: „Der größte Mann des Jahr«
Hunderts".
Vitturi, siehe: Michieli-Vitturi Conte und 1860 Caplan an der
Rom. I m folgenden Jahre kam er als
Supplent für semitische Sprachen und
höhere Exegese des alten Testaments an
die theologische Facultat der Wiener
Universität, an welcher er 1863 die
ordentliche Professor dieser Fächer erhielt.
Noch in demselben Jahre wurde er zu»
gleich k. k. Hofcaplan und Studiendirec-
tor in der k. k. höheren Bildungsanstalt
Rlldos >M. XVIII, S. 219^. für Weltpriester zum h. Augustin in Wien.
In seinem Fache auch schriftstellerisch
Vittych, Eduard (Komponist, geb.! thätig, lieferte er Beiträge für verschie-
in Prag am 16. August 1819). Mit! dene theologische Blätter des Kaiser-
Talent für die Musik begabt, kam er auf! staates, so für die Wiener „Allgemeine
das Prager Konservatorium, in welchem! ^eratur-Zeitung", welche einen streng
er sich in der Violine ausbildete. Nach- > katholischen Standpunkt einnahm, für
dem er dieses Institut verlassen hatte, l die Wiedemann'sche „Vierteljahr-
nahm er eine Stelle als Violinist im! schift", die vormals S. Brunner'sche
Orchester des Prager Theaters an. Er! „Kirchen-Zeitung" und die böhmische
ist auch als Compositeur thätig. Doch ^Theologische Zeitschrift". In seinem
kennen wir von ihm nur den Männer-! anstrengenden Berufe hatte er bei ge-
chor: „I.ov krälE Väolkva IV.", d. i.! wissenhafter Pflichterfüllung seinen Kör-
Die Jagd König Wenzels IV., im! per so sehr geschwächt, daß er vor der
Trauerspiele: „Xatovo äüo«,
d. i. Des Henkers letztes Werk. Ob diese
Komposition im Stich erschienen ist,
wissen wir nicht, das Original wird in Zeit, im Alter von erst 38 Jahren, das
Zeitliche segnete. Seine irdischen Ueber-
reste wurden nach seiner Heimat in
Böhmen überführt und dort auf dem
der Prager k. k. Bibliothek aufbewahrt.! Friedhofe der Pfarrkirche zu Hradicko
(bei Iiöin) bestattet.
Literarischer Handweiser zunächst für
dasi
pro Heäen ned vies klasn. LoL
d. i. katholische Deutschland. Herausgegeben von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon