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Anton Norbert 103 Vlasäk, Anion Norbert
serbischer Intereffen widmete, daselbst in
den Jahren 18l3 —1816 herausgege«
benen serbischen Zeitung, und - eine
theoretisch'praktische italienisch- serbische
Grammatik hinterließ er in Handschrift.
— Ein Michael Vladisavl jevic (geb.
zu Vukovär im Syrmier Comitate
1739, gest. zu Semlin 1831) velsah
im Banate und an mehreren Orten
Syrmiens, namentlich zu Irog daselbst
über vierzig Jahre lang die Stelle eines
Normalschullehrers und starb, 72 Jahre
alt, im Pensionsstande. I n serbischer
Sprache gab er Poetisches, darunter
etliche Gelegenheitsgedichte, heraus,
welche 8afai ' ik in dem unten bezeich-
neten Werke anführt.
Paul Joseph safaeik's Geschichte der süd-
slavischen Literatur. Aus dessen Handschrift'
lichem Nachlasse herausgegeben von Joseph
Iireäek (Prag 1863, Tcmpsk?, gr. 5".).
I I I . Das serbische Schriftthum. I I . Abthei.
lung. S. 3ö8. 372. Nr. 345; S. 409. Nr, 593:
S. 44«. Nr. 789; S. 323, 38t), Nr. 390;
S, 382. Nr. 399.
Vlllsäk, Anton Norbert (öechischer
Schriftsteller, geb. zu Wlaschim
am 10. Jänner 1812). Vier Jahre
nach seiner Geburt übersiedelten die
Eltern nach Pröic, wo er später die
unteren Schulen besuchte und auch den
Gesang erlernte. I m October 1822
wurde er im Prager Kloster Strahov, in
welchem eine besondere Stiftung für
Sängerknaben errichtet ist, als solcher
aufgenommen. 1824 bezog er das Gym-
nasium auf der Prager Kleinseite, 1830
die Universität als Hörer der Philosophie
und fand 1833, für den geistlichen Stand
sich entscheidend, Aufnahme im erzbischöf»
lichen Seminar zu Prag. Am 7. August
1836 zum Priester geweiht, trat er im
October desselben Jahres als Caplan in
seinem Geburtsorte in die Seelsorge.
Die Liebe für seine Muttersprache ge- wann er aus der 3ecture öechischer
Bücher, die Liebe für seine Nation aus
den Geschichtswerken über dieselbe. Nun
war er auch bald über alle Maßen thätig,
den nationalen Geist in seiner nächsten
Umgebung nach Kräften zu fördern, ver<
schaffte sich, unterstützt von einigen
Freunden, sämmtliche damals erscheinen«
den öechischen Zeitschriften, gewann einige
Mitglieder der böhmischen „Uatiog.",
legte eine Schulbibliothek an, welche in
wenigen Jahren zu großer Reichhaltigkeit
anwuchs, kurz, entwickelte in der oben
erwähnten Weise eine unermüdliche Thä»
tigkeit. Auf Anregung seines Dechanten
Anton Wender legte er ein Buch der
Denkwürdigkeiten der Dechantei an. I n
demselben trug er alle weltlichen und
geistlichen Begebenheiten ein, welche im
Sprengel der Dechantei von der Zeit des
Bestandes derselben vorfielen. Diese
Arbeit, in welcher ihm große Förderung
ward durch den Fürsten Carlos Auers»
perg, der ihm zu diesem Zwecke die
Benützung der fürstlichen Bibliothek ge>
stattete, brachte ihn nachgerade zu einer
anderen, nämlich zur Beschreibung aller
historischen und archäologischen Oertlich»
keiten der ehemaligen Herrschaft Wla«
schim; auch begann er Materialien zu
einer kirchlichen Topographie Böhmens
im Allgemeinen und des Erzbisthums
Prag im Besonderen zu sammeln. Als er
dann im Jahre l844 Schloßpfarrer in
Wlaschim wurde, vertiefte er sich immer
mehr. und mehr in seine Forschungen,
Studien und Sammlungen für eine
kirchliche Topographie, womit sich un»
willkürlich eingehende genealogische, ar«
chäologische und heraldische Studien ver-
knüpften. Hiervon geben Zeugniß seine
zahlreichen Abhandlungen und Artikel in
Zap's: „?3.mätk.)' aroliÄeoIoFiakä a
ö", d. i. Archäologische und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon