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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 130 -
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Vodnik, Valentin 130 Valentin schen Regierung Vodnik's Ernennung zum Director der Latein-, Industrie- und Kunstschulen, wie auch der Normal- schulen. I n dieser Stellung war es nun, daß er das berühmte Gedicht „Ili^a. oski- vliollä", d. i. Das wiedereuvachte Illy- rien, niederschrieb, es entstand nämlich in der Begeisterung über die Fürsorge der französischen Regierung für Pflege und Bildung der Landessprache, und er ließ es seiner 18N herausgegebenen sloveni- schen Grammatik Vordrucken. Der damals in Laibach erschienene „lölSAi-HpIio ot'ü- oiki"- brachte in Nr. 61 vom 34. Juli 1814 den Urtext und eine lateinische Uebersetzung des Gedichtes, von welchem er sagte: „l/ainonr äs Ia patris rospire de L68 voi-8 et o'sst un 6ntiöl6". Als dann nach dem Schluß-! acte des Wiener Congresses, 9. Juni 1816, Krain an Oesterreich zurücksiel, wurde Vodnik für vorerwähnten Frevel entlassen. Er erhielt eine Pension und > bald darauf -— jedoch nur provisorisch ; — die Lehrkanzel der italienischen! Sprache und Literatur am Lyceum zu Laibach. Auch betraute man ihn in dieser letzten Zeit mit der Uebersetzung der allerhöchsten Patente und Verordnungen ins Slouenische, wofür er eine mäßige Remuneration bekam. I n dieser Stel> lung ereilte ihn ein plötzlicher Tod. Vodnik, noch heute in Krain einer der volksthümlichsten Namen, an welchem, trotz oberwähnten poetischen Frevels (?), auch nicht der geringste Schatten haftet, war von seinen Zeitgenossen allgemein hochgeachtet, geehrt und geliebt. Er ver- einte in sich eine Menge von Kenntnissen, und zwar nicht als Dilettant in der einen und der anderen Wissenschaft, sondern als gründlicher Gelehrter, er war Phi- lo log, wie keiner seiner Zeit in Krain, nicht nur in den slavischen Dialekten mit seltener Gründlichkeit bewandert, son- dern auch der italienischen, französi- schen und ungarischen Sprache mächtig; er war Theolog und als solcher von rührender Duldsamkeit und Herzensgüte, und in den Gemeinden, in denen er wirkte, von Alt und Jung, von Män» nern und Frauen wie ein Vater, als welcher er sich auch Allen erwies, hoch« verehrt; er war Poet, und wenn auch in dieser Hinsicht seine Bedeutung von einigen HyperPatrioten übertrieben wird, so schmälert dies nicht seinen Werth, er war der erste slovenische und ein überaus glücklicher Volksdichter, ohne indessen der Fähigkeit zu ermangeln, sich zu fast Pindarischem Schwünge zu er« heben, wie dies seine zwei Gedichte: „ IU i^ okliivhoilii" und das Gegenstück dazu: „Il.i1.j3. ^xvelio^n^" bezeugen; — er war Geschichtschreiber, und so klein das Büchlein, in welchem er die Geschichte Krains und des Küstenlandes, und zwar zunächst zum Schulgebrauche niederschrieb, die Arbeit ist nichtüdest0' weniger eine gründliche, aus Quellen ge> schöpfte, wie es aus den im Manuscripte am Rande beigefügten Anmerkungen, welche im Drucke weggeblieben sind, er> hellt; — er war ein Al ter thums- forscher; er beschrieb viele römische Denkmale seines Vaterlandes mit eben- solcher Genauigkeit als kritischer Umsicht, er sammelte Münzen, und wenn seine Sammlung auch nur aus 362 Stücken bestand, so hatte sie dennoch für die Geschichte von Krain deshalb einen uw schätzbaren Werth, weil jedes Stück von Vodnik im Lande gefunden, von ihm geschichtlich beschrieben und dabei auch der Fundort angegeben war. Leider kam diese Sammlung, wie auch der briefliche und literarische Nachlaß Vodnik's unter
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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