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Vodnik, Valentin 132 Vodnik, Valentin
dessen Wehrmannsliedern frei bearbeitet.
Diesen Umstand verschweigen die meisten
Krämer, die über Vodnik schrieben. Wir
glauben dadurch, daß wir der Wahrheit die
Ehre geben, des wackeren Vodnik Verdienste
als Dichter nicht um ein Itüpfelchen zu
schmälern. — Geschichte des Herzog'
thums Kra in . des Gebietes von
Trieft und der Grafschaft Görz"
(Wien 1809. Schulbücheruerschleiß bei Sanct
Anna); die zweite 1820 erschienene Auflage
ist von Professor Richter bis zum Jahre 1820
ergänzt worden. —?i5wono5t 2.11 6-ru.in-
inarik», z> a psrvs stio 16", d. i. sprach«
lehre oder Grammatik für die Primärschulen
(Laibach 1811. 8".. 8 Bl. und 190 S.). Diese
Sprachlehre war während der kurzen Inva»
sion der Franzosen in Ärain das Lehrbuch in
den krainischen Primärschulen. S. 168 u. f.
befindet sich die Erklärung der neugebildeten
Kunstwörter. Das 0orangedruckte Gedicht:
^INi-M oLdivIHeua", d. i. Das wiedererstan«
dme Illyrien, ist historisch merkwürdig, denn
Vodnik feiert darin begeistert die Fürsorge
der französischen Negierung für Pflege und
Bildung der Landessprache, was nach der
Reoindication Krams seine -Entlassung zur
Folge hatte. Eremvlare mit diesem Gedichte
smd jetzt sehr selten. — „I^srsliQNäki na-
652.1-Ltva.", d. i. Christenlehre
für die illyrischen Provinzen, entnommen
dem Katechismus für alle Kirchen des fran»
zösischen Kaiserreichs (o. O. ^Laibach) 1811,
H. W. Korn, 6".). — n?o<-,6t6k Frsmü-
308x06a 1^'llow.oQän, (I^I«in6Q5 äe>
iH Frannuaii-s li-aupaiLS xai- I^'Ho-
5I10I0 v I l i r i i " , d. i. Anfangsgründe der
Grammatik, d. i. Französische Sprachlehre
des Herrn L'Hom ond. Für lateinisch.franzö»
fische Schulen in Illyrien (Laibach 1811). —
lii ioie", d. i. ABC-Buch oder Handbuch
für die erste Schule (0. O. 1812). — „Va-
bisiitvo ali poro<1i!i2tig.i-8lci vuk.
VoäQiic)", d. i. Geburtshilfe oder Ent<
bindungslehre für Hebammen. Verfaßt von
O. I . Matoschek (übersetzt von Vodnik,
Laibach 1818, Ios. Skarbina), auch diese
Uebersetzung hat in den oben beim Kochbuch angeführten Gründen ihre Entstehungsur-
sache.— Die Mi t the i lungen des histo«
rischen Vereines für K ra in (Laibach^
Kleinmayr. 4".) enthalten im Jahrgang,
184s. S. 87: „t^ovia eines Manuscripteö
des Valent in Vodnik. ItiQ6r».r1niQ 1808.
und folgende" ^mir zahlreichen geologischen
und archäologischen Notizen). — Das Lai>
bacher Wochenblatt, 1818. Nr. 12, 14.
2l. 23, 26. 26. 29. 30, 34, 37—39 und 43.
enthält Vodnik's Lesarten römischer Denk»
male, welche als Resultate mehrjähriger For»
schungen und einer kritischen Sichtung der
noch vielfach ungenauen Lesarten Beachtung,
verdienen. Die Zahl der Inschriften, welche
Vodnik aufzählt, beträgt in Laibach 23. auf
dem Laidacher Felde A, an den Ufern der Save 2.
— „ V l O V Ä I ' N<5 lN8d .Ko -8 i 0V6Q8 !c0 -
l a t i uä l c i " , d. i. Deutsch-slovenisch-latei»
nisches Wörterbuch. Handschrift 1812. Vod»
nik arbeitete seit vielen Jahren an seinem
Wörterbuche. Schon 1802 wurde dasselbe in
Nr. 63 des „Brünner patriotischen Tag^
blattes" als der Vollendung nahe angekün»
digt: er arbeitete aber immer noch bis 1812.
daran fort; so gelang es ihm. an 30.000
deutsche Wörter mit seltener Genauigkeit in
seinem Werke durch slovenische wiederzugeben.
Zur Grundlage seines Lexikons diente ihm
Adelung's großes Wörterbuch. In der Mitte
des ereignißreichen Jahres 1813 ließ er die-
Ankündigung seines Werkes sammt Prospeo
tus — es sollte 80 Bogen in Wedianoctav>
umfassen — im „I'^ls^r. olnolol" (17. Juni
1813) drucken, allein der eingetretene Krieg,
gegen Napo leon vereitelte das Erscheinen
des Wörterbuchs. Nach Vodnik 's Tode
brachte es Matthäus Raunikar ^Vd. XXV>
S. 43), damals Director der philosophischen
Studien in Laibach, nachmaliger Bischof von
Trieft, an sich. übelließ es aber zur vollstän«
digen Ausarbeitung an Franz Metelko
M . XVI I I , S. 21). dieser wieder an Urb.
Iarn ik l.Bd. X, S. 103). Zuletzt wurde ek
bei dem auf Kosten des Laibacher Bischofs
Alois Wol f herausgegebenen zweibändigen
„Deutsch »slovenischen Wörterbuch" benützt.
— Der (210) Turnier zwischen den
beiden Ni t tern Lamberg undPegam^
ein krainisches Volksl ied mit einer
deutschen Nebersetzung" (Laibach 18U7.
Eger, 23 S.), irrthümlick unserem Vodnik
zugeschrieben, ist nur ein altes Volkslied,
welches der Marburger Gymnasialprofeffor
I . 3l. Zupancic mit einer beinahe wört»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon