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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 142 -
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Seite - 142 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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Porös marty 142 Vörösmarty Kreuzzuge bald zur Seite, bald voran, welcher im Jahre 1848 sein Ende und in Vörösmarty's „ZxäxHt" (1830) feine höchste poetisch-politische Leistung fand. Neben diesem Liede schrieb unser Poet auch noch andere patriotische Gedichte, die im Herzen seiner Nation einen Nach' klang fanden, aber zu der Wirkung des 5,3x623.5" erhob sich außer dem ,,?äti äg.1^ kein drittes. Am 9. Mai 1843 ver- malte sich Vörösmarty in Pesth mit Laura Csajäghy, an welche eine Reihe seiner schönsten Poesien gerichtet ist. Förderlich für sein dichterisches Schaffen war diese wenngleich höchst glückliche Ehe nicht, denn nach seiner Heirat schuf er keine größeren Werke mehr; auch begann sich der Druck seiner immerhin sehr precären Lage fühlbar zu machen. Von Redactionsgeschäften hatte er sich zurückgezogen, und nur in einigen belle- tristischen Blättern veröffentlichte er von Zeit zu Zeit eines und das andere seiner neueren Gedichte. Das Honorar für die- selben bildete eine Quelle seines jähr- lichen Einkommens, betrug aber, obgleich er anständig gezahlt wurde, kaum einige hundert Gulden. Sein Hausstand ward dabei immer größer, und Sorgen stellten sich ein. Mit Zweitausendsechshundert Gulden, die er 1843 als Honorar für seine auf zehn Jahre verkauften sammt' lichen Werke vom Buchhändler Ki l ian erhielt, trat der Dichter in das eheliche Leben, doch dieses Geld ging binnen wenigen Jahren auf. Willkommen war ihm daher der Auftrag, den ihm die Statthalterei ertheilte, für Mittelschulen ungarische Sprachlehren zu schreiben, zu deren Ausarbeitung er fich mit Czuczor Md. I I I , S. 120^ verband. Eine wahre Hilfe bot ihm ferner Casimir Graf Bat- thyänyi , der ihm auf semer Herrschaft Bicske zwei Gründ? schenkte, diese aber später gegen eine jährliche Rente von fünfhundert Gulden von ihm zurück- nahm. Ende 1847 begann Vörös- marty mit der Uebersetzung des „König Lear" und verband sich dann mit Pe- tof i und Arany zur Uebertragung der hervorragendsten Dramen Shake- speare's. Unter solchen Verhältnissen kam das ereignisreiche Jahr 1848 heran, welches er, da er als Poet vor 1848 immer auf Seite der Opposition gestan» den, mit großer Begeisterung begrüßte, denn mit der Reform der Verfassung, um welche die Nation so lange gekämpft, war ja doch der Sieg errungen. Wohl starb dem Dichter im April 1848 das jüngste Söhnlein Michael, und dieser Verlust schlug seinem Herzen eine tiefe Wunde, aber unter den starken Ein- drücken der bewegten Zeit machte sie sich, wenn sie auch nicht völlig vernarbte, doch weniger fühlbar, und mit Interesse verfolgte er den Gang der immer bedenk- licher sich gestaltenden öffentlichen Ange» legenheiten. Seiner politischen Stellung nach gehörte er zur damaligen Regierungs- partei. Die Minister waren zum Theile seine Freunde, zum Theile seine Verehrer. Sympathie und gewohnte Parteidisciplin schlössen ihn an die ehemalige Opvofi» tion, die jetzt am Ruder stand. Die Re- gierung sah den Dichter des „8262^" gern an ihrer Seite und hätte ihm auch gern ein Amt gegeben; allem er nahm nichts an und wies sogar den Lehrstuhl für ungarische Sprache und Literatur an der Universität zurück, den ihm Joseph Baron Eötvos, der Cultus» und Unter- richtsminister, anbot. Im Frühling 1,849 wurde er zum Assessor des, sogenannten „Begnadigungs-Obergerichtes" erwählt, wozu er bei seiner milden und hoch» sinnigen Denkungslveise am besten taugte. Es war sein einziger Wunsch, zum Ab-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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