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Vörtel 137 Mrtel
der Brief, in welchem die Aebte die Bewohner
von Bäta in ihrem christlichen Glauben be-
stärken (Presburg 1639. 8".), dieses Werk hat
der Verfasser dem Cardinal, und Primas Peter
Päzm6.ndy gewidmet; — >,.^ 2 Lretneksk-
nkk käott kituek, MLF tkrtÄL^rol. ^5 Ä2
Istennelc aäort kitnek uieß tartääärul m6l>
d. i. Von der Haltung des geduldeten Glau-
bens der Ketzer. Und von der Erhaltung der
von Gott gegebenen Religion u. s. w. (Pres«
bürg <64l), — und «.^ .2 istLni liä^reietnek
tiL2t,u. tüköro", d. i. Reiner Spiegel der
göttlichen Verehrung (ebd. 1638). Die Fa.
milie Veres marty scheint mit jener des
Dichters in keinen verwandtschaftlichen Bezie«
hungen zu stehen. — Von einem Samuel
Veresmarty erschienen zwei Leichenreden,
eine auf (5lara Ka ja l i (i?4?) und eine auf
Joseph Grafen Teleki (1797).
Vörtel, Friedrich Wilhelm (Glas-
maler, geb. zu Dresden 1793, gest.
in Stut tgar t 1844). Ein nicht geringer
Theil der Thätigkeit dieses in seinem
Fache ausgezeichneten Künstlers spielt
sich in Oesterreich ab, so daß wir ihm
eine Stelle in unserem Werke einräumen
müssen. Sein eigentlicher Name ist Vier-
tel, vom Jahre 1829 ab nannte und
schrieb er sich aber selbst immer Vörtel.
Anfangs erwarb er sich durch Noten-
stechen und kleinere Arbeiten auf Glas
und Porzellan seinen Lebensunterhalt,
bis er an dem älteren Mohn, der selbst
ein geschickter Glasmaler war, einen
Lehrer fand, unter dessen Anleitung er
mit dem Geheimnisse der Bereitung von
Schmelzfarben und mit der Art und
Weise, dieselben auf Glas aufzutragen,
bekannt wurde. Aus dieser friedlichen
Beschäftigung riß ihn der Krieg, der
1813 Alt und Jung zu den Waffen rief.
Vörtel trat als Freiwilliger in eine
sächsische Schützencompagnie ein und
marschirte mit derselben nach Frankreich.
Nach dem Pariser Frieden (30. Mai
1814) kehrte er in seine Heimat zurück, nahm seine alte Beschäftigung wieder
auf und widmete sich an der Dresdener
Akademie auf das eifrigste seinen Kunst-
studien. Vor Allem bildete er sich im
Landschaftsfache aus, half aber auch
seinem Lehrer Mohn bei dessen Arbeiten
in der Glasmalerei, welche jedoch damals
meist auf Wappen an Trinkgeschirren und
Fonstertafeln u. dgl. m. beschrankt blieben.
Als dann Mohn der Vater 18io starb,
fand Vörtel an dessen Sohne Gott l .
Samuel M . XVIII , S. 433^ einen
nicht minder freundlichen Förderer und
ging 18N nach Wien, wo er diesem
Künstler bei den Glasmalereien, mit
deren Ausführung im Schlosse Larenburg
nächst Wien derselbe betraut war, als
Gehilft zur Seite stehen sollte. Der Auf-
enthalt in der Residenz erwies sich für
unseren Kunstdünger auch noch in anderer
Weise förderlich, indem er daselbst Ge«
legenheit fand,
sich
an dem polytechnischen
Institute dem Studium der Chemie zu
widmen, welches ihm bei der Bereitung
aller zur Glasmalerei erforderlichen
Farben manche Geheimnisse enthüllte,
die auf deren Mischung, Nuancirung,
Glanz und Pracht Bezug hatten. Bald
nahm ihn Mohn auch nach dem Brand»
Hofe, dem in Steiermark unter dem nörd»
lichen Gipfel des Seeberges gelegenen
Landgute des Erzherzogs Johann, mit,
um ihn dort mehrere Fenstergemälde aus«
führen zu lassen. Gemeiniglich werden
nur Mohn und Kothgasser als die
Glasmaler genannt, welche den Brand«
Hof mit Bildern ausschmückten; aber in
Wahrheit fällt doch ein gut Theil auf
Vörtel. 1821 kehrte Letzterer nach
Dresden zurück und setzte daselbst seine
Kunststudien und Arbeiten fort. Er malte
nun meist auf weißen Glastafeln mit
dem Pinsel in allen Farben. Eine solche
Tafel aus dieser Zeit stellt die „HimmMhrt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon