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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 198 -
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Vogel, Wilhc.lm 44 198 Vogels Wilhelm 44 I f f land's, mit dem er im steten Brief' Wechsel stand, kehrte er zum Theater zurück und übernahm 1798 die Direction in Straßburg. Er führte sie zehn Jahre und gab während dieser Zeit mit seiner Truppe auch Vorstellungen in Colmar, Freiburg, Mainz, Mühlhausen, Worms und Speier. Als das neue Hoftheater in Karlsruhe 1808 vollendet war, wurde er mit seiner Gesellschaft für dasselbe bleibend engagirt. Da jedoch die Inten dantur den ihm jährlich zugesicherten Zuschuß gleich um die Hälfte herabsetzen wollte, gab er seine Stelle auf, verkaufte dem Hofe alle seine Theatereffecten, lehnte das Anerbieten einer lebensläng- lichen Anstellung ab, veräußerte das da- selbst käuflich erworbene eigene Haus und ward Mittheilhaber einer Bade anstatt, die «Hub" genannt. Aber auch dieses Unternehmen gab er schon nach kurzer Zeit wieder auf und übersiedelte 1811 von Karlsruhe nach der Schweiz. - Dort, an dem malerischen Gestade des Vierwaldstättersees, nahe bei Luzern, kaufte er das schöne Landgut Zerteilen« bäum, ließ sich häuslich darin nieder und machte mit seiner Gattin Ausflüge nach den deutschen Schweizerstadten Aarau, Bern, Luzern, St. Gallen, Solothurn, Schaffhausen, Winterthur, Zürich und 3ug. In jeder Stadt gab er mit seiner Gattin Declamatorien und kleine Vor» stellungen mit und ohne Gesang, welche überall große Theilnahme fanden und lebhaften Beifalls sich erfreuten. Einer dieser Ausstüge, auf drei Monate be« rechnet, dehnte sich über drei Jahre aus und erstreckte sich sogar nach Amsterdam. Auf dieser Kunstreise, auf welcher sie 33 Städte am Rhein und in Holland besuchten, wurden sie von Sophie Rü« d inge r , nachmaligen Madame Z e« hischka, und später von ihren beiden Nichten V i o unterstützt. Die altere der» selben heiratete in der Folge den Schau« spieler Massow, die jüngere den talent- vollen Spitzeder in München und wurde Mutter der nachmals so berüch» tigten Adele Spitzeder. Diese ebenso vortheilhaften als sonst wechselreichen Kunstreisen veranlaßten Vogel, sein Besitzthum in der Schweiz, das er doch nur zum kleinsten Theile bewohnte, zu veräußern, und nun begab er sich nach Wien, wo inzwischen seine Gattin und seine jüngere Nichte Betti Vio einen ehrenvollen Antrag für das Theater an der Wien erhalten hatten. Er selbst machte von Wien aus im Jahre 1819 einen Kunstausflug nach Berlin und ga« stirte daselbst in seinem eigenen Stücke „Reue und Ersatz" mit solchem Erfolge, daß ihm ein Engagement angeboten wurde, welches er aber entschieden ab« lehnte, da er entschlossen war, als Dar» steller die Bühne überhaupt nicht mehr zu betreten. Er kehrte nun nach der öfter« reichischen Hauptstadt zurück. Dort hatten sich indessen die Verhältnisse des Theaters an der Wien, welches Eigenthum Ferdi» nands Grafen Pälf fy Mand XXI, Seite 202^ war und früher in artistischer Hinsicht auf hoher Stufe gestanden, so zum Nachtheile geändert, daß man nach einem Manne von Sachkenntniß suchte, der das gesunkene Institut zu dessen voriger Bedeutung wieder emporzubrin« gen vermöchte. Da richteten sich die Blicke auf den eben zurückgekehrten V"o ge l, dem nun verschiedene Anerbieten gemacht wurden, welche er aber alle mmer wieder ablehnte, da ihm keiner den Werth der Unabhängigkeit aufzu» wiegen schien. Als man jedoch nicht auf» hörte, in ihn zu dringen, und ihm die schönste Kunstwirksamkeit in Aussicht stellte, ließ er sich endlich herbei, im Juli
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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