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Poggenhuber 208 Voggenhuber
t, Hermann (Journalist und
Schriftsteller, geb. 4840, Geburts-
ort unbekannt). Ueber den Bildungs'
und Lebensgang des in Rede Stehenden
bin ich nicht näher unterrichtet, ich weiß
nur, daß Voget seit einer Reihe von
Jahren in Wien lebt und daselbst jour«
nalistisch thätig ist. Ueberdies huldigt er
der dramatischen Muse und hat Einiges
in dieser Richtung veröffentlicht, und
zwar: „Nir Stedingrr. NrüinutischlL Gedicht"
(Bremen 1860, Geister, 8".. 460 S.)',
— „Drbe untl Aeben. Schauspiel in iünl Aul-
;ngen mit einem Vorspiel" (Hamburg 4864,
I . P. F. E. Richter, 8«., 122 S.); —
„Versöhnt. schansM in nier Auhiigm" (Wien
1878, L. Rosner, 8«.). Ueber letztere
Dichtung macht ein Kritiker die kurze
Bemerkung: „Wir haben an dem Stücke
nichts zu loben, dessen einziger Vorzug
es ist, daß es von einem guten Iourna»
listen geschrieben wurde. Es ist nicht
langweilig".
Eigene handschriftliche Notizen. —
Allgemeine literarische Correspon«
denz. ll>7i). Bd. I I I , S. 108.
Voggenhuber, Vilma von (Sän-
gerin, geb. zu Pesth 4842, nach
Anderen 1843). Sie zeigte in früher
Jugend nicht gewöhnliche musicalische
Anlagen und eine schöne kraftige Stimme,
so daß die Eltern auf eine sorgfältige
musicalische Ausbildung ihres Kindes
bedacht waren. Sechzehn Jahre alt,
begann Vi lma ernste Gesangstudien
bei dem zu jener Zeit in Pesth rühm-
lichst bekannten Meister und Tenor«
sänger Sto l l und lag denselben mit
größtem Eifer zwei Jahre hindurch ob.
Im April 1860 erhielt die junge Kunst-
lerin ein Engagement als dramatische
Sängerin am Pesther ungarischen Ratio«
naltheater, nachdem sie auf demselben ! als Romeo in Bell ini 's „Romeo und
! Julie" zum ersten Male öffentlich auf-
! getreten war. 1861 wurde ihr Contract
, auf weitere drei Jahre mit dem jährlichen
Gehalte von 4000 Gulden erneuert.
Nach Ablauf dieses Engagements begab
sie sich zum ersten Male nach Deutsch,
land, um sich ^die deutsche Sprache voll»
ständig anzueignen, trat im Sommer
1864 wiederholt mit glücklichem Erfolge
auf dem Berliner Hoftheater auf und
nahm im Herbste desselben Jahres ein
Engagement in Stettin an, wo sie sich
bald einer ausgezeichneten Aufnahme
erfreute. Wahrend der nächsten Sommer«
saison gewann sie Director Ernst in
Aachen für seine Bühne, an welcher sie
auch den Winter über verblieb. Hierauf
ging sie nach einigen erfolgreichen Gast-
spielen in Hannover, Prag und Cöln an
das deutsche Theater in Rotterdam. Für
den Winter 1866 unter den vorrheil«
! haftesten Bedingungen für die Cölnec
, Bühne gewonnen, gastirte sie 1867 in
^ Bremen, dann an der Wiener Hofoper
und wurde während ihres Gastspieles an
derselben telegraphisch für die Hofoper
in Berlin engagirt. Im Frühjahre 1868
band sie sich durch einen äußerst günstigen
Eontract bleibend an letztere Bühne, zu.
deren geschätztesten Mitgliedern sie seit»
dem gehört, ebenso großer Gunst von
Seite des Publicums, als der Kunstkenner
sich erfreuend, welche die seltenen Kunst»
mittel und den rastlosen Fleiß der Sän«
gerin anerkennen und würdigen. Vilma's-
Stimme ist ein kräftiger, besonders für
dramatische Partien geeigneter Sopran,
von seltener Reinheit in seiner ganzen
Stimmlage. Ihren Künstlerruf begrün»
dete sie namentlich als Eleonore in
„Fidelio", als Donna Anna in „Don
Juan", alsNorma in der gleichnamigen
Oper. Zu diesen Partien gesellten sich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon