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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 230 -
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Adauct a S. Germano 230 Voigt, Adauct a S. Germano' schiedensten widerlegte. Um diese Zeit ereignete sich auch folgender Vorfall, an welchem Voigt nicht wenig betheiligt war. Ein gelehrter Prager Rabbine hatte den festen Entschluß gefaßt, zur christlichen Religion überzutreten. Um sich in entsprechender Weise für diesen Schritt vorzubereiten, suchte er mit seiner Frau, seinen Kindern und drei jüngeren Brüdern Rath und Unterstützung bei Voigt , bei dem er solche zunächst zu finden hoffte, da derselbe nicht nur als gründlicher Kenner der hebräischen Sprache, sondern auch seiner Leutseligkeit wegen allgemein in hoher Achtung stand. Und der Rabbiner hatte in seinen Er- Wartungen sich nicht getauscht. Unserem Gelehrten aber ward die Genugthuung, im Jahre 1776 die in den Schooß der christlichen Kirche aufgenommenen Israe« liten nach Wien zu geleiten, sie dort der Kaiserin Mar ia Theresia vorzustellen und den Schutz der erlauchten Herrscherin für dieselben zu erbitten. Diese aber, von der verdienstvollen Wirksamkeit des frommen Ordensmannes längst unter> ricktet, schmückte den Gelehrten eigen» händig mit einer goldenen Denkmünze, berief ihn als Professor der Geschichte an die Wiener Universität und ernannte ihn zugleich zum ersten Custos an der akade» mischen Bibliothek und an der kaiser. lichen Münzsammlung. Im nämlichen Jahre erlangte Voigt auch die philo- sophische Doctorwürde. Vorgenanntes Lehramt legte er in Folge seiner stark angegriffenen Gesundheit 1783 nieder. Kurz vorher ließ er aber noch zwei größere numismatische Werke erscheinen: „Schau» und Denkmünzen unter der Kaiserin M a r i a T h e r e s i a " und „Deutsche Münzen des Mittelalters", welche Münzen in der kaiserlichen Münz« sammlung aufbewahrt werden. Seines Lehramtes enthoben, begab er sich, bereits- sehr leidend, in das Collegium seines Ordens zu Nikolsburg. Dort blieb er ungeachtet seines körperlichen Leidens« ununterbrochen wissenschaftlich thätig.' Seine letzte Arbeit war die Biographie^ des Cardinals Dietrich stein, welche aber erst mehrere Jahre nach seinem. Tode veröffentlicht wurde. Er starb im Alter von erst 34 Jahren. Der Piari- stenorden verlor an ihm eines seiner edelsten und würdigsten Mitglieder, das- Vaterland einen Gelehrten, der zu den Zierden der Nation zählt, die Mensäi» heit einen würdigen Priester, der streng, gegen sich selbst, tolerant und nach» sichtig gegen Andere war. I n seinem'- Nachlasse fanden sich fünfzehn wissen' schaftliche Manuscripte vor. Dieser Lebensskizze lassen wir das Verzeichniß der selbständig und in gelehrten Fachschriften erschienenen Arbeiten Voigt 's folgen: reiben nn einen Freund uan ilen bei; Pud- MliKl, einem in der Herrschaft Mrglitz in Nähmen gelegenen Naric, getnndenen Goldmünzen", mit' . (Prag 1771,8".); — „Neschrribnng der bisher bekannten böhmischen Münzen, nach chranolllgischer Ordnung, nebst einem kurven. Vegriik des Bebens der Münzkursten nnd anderer/ ant die sie geprägt morden; mit eingestreuten historischen Nachrichten mn dem Vergbnue in Rühmen", I.Bandes 1. und 2. Abthei- lung (1771—1772); I I . Band (1773)' I I I . Band (1774); IV. Band (1787, .); — „Abbildungen böhmischer unü mährischer Gelehrten und Künstler nebst achrichten van ihrem Leben nnd Wirken", 1. und 2. Theil (Prag 1773 und 1774/ auch in lateinischer Sprache: 68 virorum oi'uäitoruln a,tH>i<5 Voli6mit!.6 et UoravikL. .. " ; den folgenden 3. und 4. Theil gab Pelzel heraus, der auch an den beiden ersten Antheil hat; als Einleitung geht
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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