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) Israel 263 ) Wilhelm
16 und l7. In seinen philosophischen
Ansichten erscheint Volk mann als An»
Hänger derHerbart'schen Richtung. Als
specielles Gebiet für seine literarische
Thätigkeit hatte er den Theil der ange-
wandten Metaphysik gewählt, in wel»
chem eben die Stärke der H erb art'schen
Doctrin liegt: die Psychologie. Er
war mit dem früh verblichenen philoso«
phischen Schriftsteller Joseph Da st ich
M . XXIV, S. 383^ sehr befreundet;
eine Polemik mit dem geistvollen Aesthe-
tiker Friedrich Bischer erregte seinerzeit
in gelehrten Kreisen einiges Aufsehen.
Ueberdies machte er sich um das deutsche
Leben in Prag sehr verdient, und ist
gerade nach dieser Seite hin sein Verlust
in dieser Zeit nationalen Haders sehr zu
beklagen. Im Jahre 4874 war Volk-
mann zum correspondirenden Mitgliede
der philosophisch-historischen Classe der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften
in Wien gewählt worden.
Tagebuch der Geschichte und Biographie...
Bearbeitet unter Mitwirkung von Dr. H.
Preiß und Dr. H. Tod, herausgegeben
von August Bo lm (Perlin 4381. Bolm,
Ler.'8".) I . Theil. S. 33. 13. Jänner 4877.
Noch sind vemerkrnswerth: t. Georg Anton
Volckmann (geb. in Schlesien 1664. gest.
am 21. März 1721). Er ist ein Sohn des
berühmten Israel Volckmann ^siche den
Folgenden^ und als Fortsetzer der großen
Phytologie desselben bemerkenswerth. Er war
Arzt und ein bedeutender Naturforscher, na«
mentlich auf dem Gebiete der Geologie und
Botanik. Pon seinen Schriften sei genannt:
5,5il68i2, Lubt.bi-i-anoil' oder Schlesien mit
seinen unterirdischen Schätzen", mit vielen KK.
(Leipzig 4720, 4".). Mehrere Abhandlungen
naturwissenschaftlichen Inhalts seiner Feder
sind in drn Breslauischrn Sammlungen abge«
druckt. ^Leipziger gelehrte Zeitungen.
1746 S. 336. — ^/il/s. Vibliotnoe» .^ .no-
Quorum, Ni>. 4743, p. 973.— Wllhrens«
dorff. Liegnitzische Merkwürdigkeiten. S. 306
u. f. und S. 42?) — 2. Israel Volck«^
mann (geb. am 6. December 4636 zu Nicol» j stadt im Herzogthume Liegnitz, gest. zu Liegnitz
am ?. Februar 4706). Nachricht über diesen
berühmten Botaniker verdanken wir dem um
Mährens und Schlesiens Geschichte nach allen
ihren Richtungen so hochverdienten Christian
Ritter d'Eluert. der über ihn schreibt: „Mit
was für herrlichen und schönen Blumen und
Kräutern unser Schlesien pranget, rvürde die
Welt am besten sehen können, wenn das mit
ungemeinem Fleiße von Dr. Israel Polck<
mann zu Liegnitz 1666 angefangene und bis
1685 fortgesetzte, dann von dessen Sohne
Dr. Anton Volckmann sfiehe den Vorigen 1
von 1687 bis l?10 vermehrte und vollendete
Blumen« und Kräuterbuch, worin viele tausend
mit ihren eigenen Farben anzutreffen sind,
veröffentlicht werden könnte. Es führt den
Titel: „I^Nalogig. inagnk" und umfaßt
zehn Bände." Israel Volckmann studirte
zu Breslau und Leipzig, erlangte in Padua
die medicinische Doctorwürde und lebte dann
im Nufe eines berühmten Arztes in Liegnih.
wo er auch im Alter von 72 Jahren starb.
Zedler's „Nniversal-Lerikon" theilt im fünf«
zigsten Bande. Sp. 393 und 394, zwei dem in
Rede Stehenden zu Ehren verfaßte Grab»
schuften mit. ^d'Elveri (Christian Ritter).
Zur Culturgeschichte Mährens und Oester»
reichisch.Schlesiens. 2. Theil. s18. Theil der
Schriften der historisch-statistischen Section
der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur
Beförderung des Ackerbaues u. s. w,) (Brünn
1868, Ler.-8".) S. 85.) — 3. Mar t in Xaver
Volckmann lebte in der zweiten Hälfte des
siebzehnten Jahrhunderts als Magister der
Philosophie in Prag und gab das Buch:
„6iai'ia Dnivoi'iziratiL I>la,TeuLiL" (Prag
1672, 4".) heraus. — 4. Wilhelm Volk«
mann (geb. in Prag 1793, gest. daselbst
am 10. Februar 4860) widmete sich nach
beendeten Gymnasial» und philosophischen
Studien dem Staatsdienste im Kanzleifache
und wurde zvlept Direttor des k. k. Landes«
gerichts-Depositmamtes zu Prag. Das Vec»
trauen seiner Mitbürger berief ihn auch in
den Stadtrath, und er zählte darin zu den
eifrigsten und thatigsten Repräsentanten der
Stadtgemeinde; auch war er ein äußerst
thätiges Mitglied mehrerer in Prag bestehen»
den Humanitätsvereine. und wie es in einem
ihm gewidmeten Nachrufe heißt: „jederzeit
bereit, nach Kräften- zur Linderung mensch»
licher Noch beizutragen". In seitun Muße»
stunden beschäftigte er sich mit historischen
Studien und that sich namentlich als eifrigster
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon