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jak) Joseph 30 l ß) Franz A.
(Heiterkeit links). Die ofsiciöse Journa-
listik überbietet sich fortwährend in den
gemeinsten Schmähungen gegen die Sla
ven, wahrscheinlich auf Weisungen von
Pesth aus. Von jener Seite des Hauses
wurde uns gerathen, für die Integrität
der Türkei einen Krieg zu unternehmen.
Ein solcher Krieg gegen die Lebens-
interefsen der christlichen Slaven in der
Türkei wäre ein Schimpf Oesterreichs,
er wäre ein Faustschlag ins Gesicht der
österreichischen Slaven, er wäre — der
Anfang vom Ende Oesterreichs!". Mit
diesen Ansichten, welche Dr. Vo 8 njak's
politisches Programm bilden, spricht der-
selbe die Zielpunkte jener Partei aus,
welche um jeden Preis die Bildung eines
Königreichs Slovenien anstreben, die
freilich weniger leicht ausführbar, als
gedacht, gesprochen und geschrieben ist.
Als in Folge der Vergewaltigung, welche
die Magyaren gegen die Deutschen in
ihrem Lande, namentlich gegen die
deutschen Schulen übten, auf Anregung
von Deutschland aus der deutsche
Schulverein gegründet wurde, suchten
die anderen Nationen des Kaiserstaates
alsbald die Wirkungen desselben mit
gleichen Mitteln zu bekämpfen, und es
bildeten sich in Ungarn ein ungarischer,
in Böhmen ein öechischer Schulverein.
Zu Ende 1884 entstand nun in Krain
auch der flo venische Schul verein,
welcher, auf katholischer Grundlage auf»
gebaut, über „Gesammt-Slovenien" sich
ausbreiten und speciell dem deutschen
Schulvereine entgegenwirken soll. Zu
Laibach traten die Wortführer zu Beginn
des Jahres 1883 zusammen, wählten aus
ihrer Mitte ein Gründungscomitv, be-
stehend nebst Anderen auch aus zwei
Mitgliedern des k. k. Landesschulrathes
von Krain, deren eines Dr. Joseph
Vosnjak ist. Zu ihm gesellten sich noch der Weltpriester Zupan und der
Notar Svetec. Es wurden die Grund«
Principien des neuen Kampfvereines und
seiner Filialen festgesetzt, und man be-
schloß: „daß derselbe unter dem Namen
„Verein der Heiligen Cyri l l und
Method" eine ähnliche Organisation
erhalten solle, wie die über alle sloveni-
schen Landestheile verbreitete „Herma-
gor's'Bruderschaft", damit auch
die unteren Volksclassen durch die Geist-
lichkeit herangezogen werden könne". Ab<
läffe und Gebete sollen für die Land«
bevölkerung als Aneiferung zum Beitritt
dienen, Gründung und Unterstützung
nationaler Schulen an den Sprachgrenzen
wird das Ziel der Vereinigung bilden.
Das amtliche Organ des Laibacher
Landespräsidiums bezeichnet diesen Verein
als „einen überaus nothwendigen
und überaus nützlichen!!!".
Porträt. Unterschrift: „Dr. Joseph VoZ<
njak". Auf dem Oruppenbilde in der in Za»
marski's Verlage zu Wien erschienenen
„Neuen illustrirten Zeitunss" VI I I . Jahrgang
(1880), Nr. 22.
Voß, Franz A. (Secretär der
Kronstädter Handels- und Gewerbe»
kammer, geb. zu Liebe nwerda in
der preußischen Provinz Sachsen im
Jahre 1823, gest, in Kronstadt am
12. April 1863). Das Gymnasium be-
suchte er in Schulpforta, und 1843 bezog
er die Univerftat Halle, an welcher er
die philosophischen und theologischen
Studien beendete. Durch die an dieser
Hochschule gemachte Bekanntschaft mit
siebenbürgischen SwdrreRden veranlaßt,
nahm er 1846 einen Ruf als Erzieher in
der Familie des Gutsbesitzers Karl Zey k
in Klausenburg an. Als aber dieselbe
bei Ausbruch der Revolution 1848 die
Hauptstadt Siebenbürgens verließ, sah er
sich mit einem Male auf sich selbst ange<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon