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ß) Franz Joseph Riter von 393 ^ Franz Joseph Ritter von
<ebd. 1863, 8"., mit 1 Tabelle); —
Nähere ErÜrternngru über die östliche EiZeu-
hlllinirllge, mit besonderer AückZicht ant t>23
Nelgrllb-Ftamknler Nahnprusect" (Wien 1836,
Gerold's Sohn, 8^.) und „Bericht des
Apustlll (5. Po ^ 7 Mitglieds, nnd Franz A.
Io22 , Zerretärs der Kronstadter Mndrls- nnd
Gemerbekllmmer, nbcr die im Zlnttrage derselben
nllch den NllNüninrötenMluern TValaäiei und
Mllldlln nnd nach Nnlgurien unternommene Neise"
(Kronstadt 1839, Gott, 8«.). Neben der
Secretärstelle an der Kronstadter Han-
dels- und Gewerbekammer versah Voß
noch die des Actuars des Kronstädter
evangelischen Presbyteriums der A. C. V.,
dann der Füleer Eisen» und der Csik-
Szent- Domokoser Kupfer-Berg- und
Hüttengesellschaft.
Voß, Franz Joseph Ritter von (k. k.
Feldmarschall - Lieutenant und
Ritter des Maria Theresien-Ordens,
geb. in den Niederlanden, gest. zu
Brüssel am 4. September 1783).
Ueber seine früheren Dienstjahre, über»
Haupt seine Jugend liegen keine Nach-
richten vor. Im Ingenieurcorps diente
er im siebenjährigen Kriege (1736 bis
1763) bereits als Major. Vielleicht zählte
er zu den französischen Militärs, welche
der König von Frankreich, schickte, als
bei Beginn jenes Krieges die Kaiserin
Maria Theresia an ihn mit der Bitte
sich wendete, ihr etliche gute Artillerie« und
Genieofficiere zu überlassen. Zuerst that
sich Major Voß 1738 bei Sonnenstein
hervor, als er durch die daselbst ange-
legten Werke die Feinde zum Verlassen
ihrer Verschanzungen und zur Nebergabe
der Festung nöthigte. Wieder zeichnete
er sich dann bei der Belagerung von
Dresden im September 1739 aus, indem
er aus freien Stücken den Angriff auf
die Osterwiese unternahm und die Bat- terie in einer Zeit von nur acht Stunden
errichtete. Dann überbrachte er die Nach-
richt von dein Verluste von Erfurt und
wurde in Anerkennung seiner geleisteten
Dienste zum Oberstlieutenant befördert.
Am 13. Juli 1760 begann König
Friedrich I I . die Belagerung von
Dresden, und da war es Voß, der dem
Gegner unüberwindliche Hindernisse ent-
gegenstellte, theils durch Verbesserung
alter, theils durch Errichtung neuer Ver-
theidigungswerke. Bekanntlich blieben
Friedrichs I I . Bemühungen, die Stadt
zunehmen, fruchtlos, denn Daun ent-
setzte dieselbe Ende des Monats. Voß
aber that sich bei der darauf folgenden Be-
lagerung der Stadt Wittenberg aufs neue
rühmlichst hervor, denn in der Zeit von
48 Stunden vollendete er mit 440 Ar-
beitern die Tranch^en und Parallelen in
einer Länge von 1200 Klaftern und
rückte sie bis auf eines Flintenschusses
Weite an die Pallisaden der Stadt'
dabei verließ er Tag und Nacht die Lauf'
graben nicht, begab
sich persönlich überall
hin, wo es Noth that, ohne Rücksicht auf
die Gefahr, der er sich bei den Vertheiln-
gungsmaßregeln des Feindes in dro-
hendster Weise aussetzte, so die Unsrigen
zum Ausharren ermunternd, bis endlich
die Stadt zur Uebergabe gezwungen
wurde. I n Würdigung seines uner-
schrockenen und so erfolgreichen Verhal-
tens wurde Voß in der sechsten Promo-
tion (vom 22. December 1761) mit dem
Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens
ausgezeichnet, nach dem Abschluß des
Hubertsburger Friedens aber (l3. Fe-
bruar 1763) zum Obersten befördert und
dem niederländischen Geniecorps zuge»
wiesen. I n demselben rückte er dann
zum Generalmajor und Feldmarschall-
Lieutenant vor und starb als solcher in
ziemlich vorgerückten Jahren.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon