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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 310 -
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N) Trifon 310 Vrachien, Marino Conte steller gewirkt, darüber liegt nichts vor, aber er war ein Gelehrter in seinem Fache, ein großer Bücherfreund und Bücherkenner und sorgfältiger Sammler. Seine Bibliothek, nicht nur hervorragend durch die große Zahl der Bande, sondern noch viel mehr durch die Seltenheit der in ihr befindlichen Werke, gestattete er mit einer bei Sammlern nicht zu häufig anzutreffenden Liberalität Gelehrten und Forschern gern zur Benützung. Marco Foscarini in seinem Werke „Deiia letteratura V6n.62iang. 6<1 altri soritti intorno aä sssa." rühmt ebenso den hohen Werth dieser Sammlung als die Liberalität ihres Besitzers. Ein Werk des Ragusaers Ludovico Cervante Tube» rone (geb. 1439, gest. 1327), betitelt „OomuaentHri«. äs tem^orikuL 8U,is", gedruckt in Frankfurt a. M. 1603, welches er sonst nirgends aufzutreiben vermochte, und dessen er zu seinen Ar- beiten dringend benöthigte, fand er in der Bibliothek Vrachien's, der es ihm auch gern zur Einsicht überließ. F o s c a r i n i nennt den Ragusaer Lud. Cervante Tuberone wörtlich: „ äerittore ii >^iu nioräaee 6 inaie» volo ckk F5aiQui2.1 avesLft ii nome vkriexiano". Die oberwähnten Com» mentare zur Geschichte seiner Zeit ver- faßte dieser Cervante mit Hilfe Gre- gor Frangipan's, Bischofs von Ka- locsa in Ungarn, welcher das Material beigestellt hatte und bei seiner hohen kirchlichen Stellung über viele Dinge gut unterrichtet sein konnte. Weil nun das Werk über Vieles, was sich damals zugetragen, so namentlich auch über die Liga von Cambrat, die Wahrheit rück- sichtslos offenbarte, wurde es mit Decret der Congregation des Index vom 11. Mai 1734 verboten. ^oLoÄi-ini, äeiig. (V6H621Ä 4834, iSresa(3attei, schm. 4".) x. 282, Anmerkung 3.^ j Vrachien er» reichte das hohe Alter von 90 Jahren, und wurde in der Pfarrkirche S. Maria Formosa beigesetzt, wo ein Denkstein mit ehrenvoller Inschrift die Ruhestätte des Gelehrten bezeichnet. Ueber die Bi- bliothek Vrachien's erschien nach dessen Tode ein gedruckter Katalog: „( äi lidri pOLLöäuti dg.1 Oonts Volura^ unieo " ss. a.' 1. i., 393 S., 8^.), die Bücher waren mit vielen Anmerkungen und Notizen von Vrachien's eigener Hand versehen. Die Bibliothek selbst aber wurde durch Verkauf in alle Winde verstreut. Giuseppe Mari novich Mand XVI, S. 431, Nr. ^ beklagte den Tod des Gelehrten in einer schwungvollen Elegie. Wir bemerkten oben, daß Vrachien einer vor° nehmen (äattareser Familie entstamme. In der That findet sich schon zu Beginn deö siebzehnten Jahrhunderts eine Tri fona Vra- chien als Stifterin eines Nonnenklosters. Dieselbe war eine angesehene Edeldame aus Cattaro. Katharina aus (Homon, einem Dorfe in Montenegro, gebürtig, nahm 1315 aus innerem Dränge das Kleid des Domini» canerordens und bezog unter dem Nameu Osonna eine kleine Zelle neben der Kirche S. Bartolomeo in Cattaro. Dort starb sie am 27. April 1563, und 1663 wurde sie selig gc< sprochen. Neben der Zelle derselben errichtete nun 1604 Tr i fona Vrachien ein Nonnen» kloster uon der Regel des h. Dominicus, welches 1627 Mädchen aller Stände geöffnet wurde, und in welches die Gründerin selbst eintrat. Am 14. October 1807 ward es auf» gehoben und nebst der Kirche zu militärischen Zwecken benützt. ^Aus Dalmat ien. Von Ida von Dür ingsfeld. Mit Anmerkungen von Otto Fleiherrn von Reinsberg» D ü> ringsfeld (Prag 1857, Karl Bellmann, 8°.) Vd. I I I , S. 3lö.) — Ein Conte M a - riuo Vrachien schrieb über den Weinbau; im „Oiornais ä'Italia spsttaute aNk Lc^en-a. ukturkie", welches zu Venedig herausgegeben wurde, ist im 8. Bande (1772) S. 385 u. f.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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